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Schmeckt - aber die Optik....

Warum ist es so, dass ausgerechnet die Dinge, die besonders lecker schmecken, auch besonders herausfordern, will ich ein Foto davon machen. Beispiel: Erbseneintopf. Selbst gemacht mit Speck und Kartoffeln ein Gedicht. Aber alleine die Farbe... Was tun? Für Fotozwecke in ein Glas stopfen? Eine irrwitzige Garnitur drumherum basteln?

Manchmal bin ich versucht, die Essen auf meinen Bildern vorher zu drapieren. Alleine schon aus dem Grund, weil ich in vielen Blogs mitlese und die dortigen Bilder bewundere. Allen voran seien Roberts Blog aus der Schweiz und Astrids Blog genannt. Ich bin kein Mensch, der Neid verspürt - hier aber abgrundtiefe Bewunderung hegt. Was sich schon ausnehmend gut liest - und mit etwas Phantasie auch fast auf der Zunge zu spüren ist, wird mit visuellen Eindrücken unterlegt, dass es jedem Profi-Fotografen zur Ehre gereicht.

Neben, bzw. manchmal sogar auf meinem Esstisch steht ein Fotozelt, in dem eine kleine Familie einziehen könnte. Am Elektrostrand gekauft, mit Beleuchtungsanlage und Stativ. Benutzt: bisher nicht einmal. Kurz nach dem Eintritt des Singledaseins hatte ich keine Lust, dann lange Zeit nicht gekocht, jetzt oft einen Essensgast zur besten Mittagszeit. Und die hat leider keine Zeit und Lust, meine Spinnereien mit zu tragen. Ausreden, das Essen nicht besonders zu "tunen" für Fotozwecke, gibt es also genügend. Man muss nur suchen.

Im Ernst. Ich würde schon gerne, liebe es aber, mein Essen, heiß zu genießen. Und meine gelegentliche Mittagessengästin eben auch. Zudem haben die wenigsten Menschen Verständnis dafür, dass das Essen sich verzögert und auskühlt - somit also in der Qualität leidet - nur weil ich es auf die Festplatte bannen möchte. Und der Tischkultur ist es auch nur wenig zuträglich. Der Einwurf, ich könne doch erst fotografieren, dann zu Tisch rufen, der sei gewährt. Dumm nur, dass z. B. ein Fisch eine Verzögerung von 10 Minuten wohl eher krumm nehmen würde. Und zwei Mal kochen für ein Foto? Bei aller Liebe, das geht mir dann doch zu weit. Ich will heiß, ich will viel, ich will JETZT!

Vielleicht werde ich demnächst einmal einen Erbseneintopf kochen und in ein Glas geben, ausdekorieren und dann abbilden. Oder anstatt der Küchenkamera auch mal wieder die Spiegelreflexkamera bemühen, mit den Objektiven und Filtern spielen. Oder mit der Beleuchtung. Vielleicht koche ich auch anders, denke im vorab schon daran, dass ein Filet gebunden einfach besser aussieht als das, was bei mir aus dem Ofen kommt. Vielleicht werde ich es auch in Kauf nehmen, dass mein Essen kalt wird. Vielleicht mache ich aber auch weiterhin nur Schnappschüsse und esse dafür gutes Essen zum richtigen Zeitpunkt mit der passenden Temperatur. Meine Bewunderung gilt aber weiterhin denjenigen, die es schaffen zu essen, zu genießen und nebenbei perfekte Fotos vom Essen zu erstellen.


Kommentare

  1. Schnappschüsse mit meiner Digi reicht mir persönlich vollkommen. Kalt schmeckt das Essen wirklich nicht ;)
    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag

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  2. Natürlich reichen die in der Regel aus. Aber trotzdem weiß ich ja, dass es besser ginge. Und auch bei mir kommt dann eben nicht so schön hergerichtetes, dafür aber heißes Essen auf den Tisch. Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich die Wärmeplatte unterlege.

    Grüße zurück, genieße den Sonntag!

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  3. Also ich find deine Fotos toll, so sieht es eben aus wenn man isst. Aufgepimpt, dann kann ich mir auch ein Kochbuch angucken, so macht das doch keiner im Alltag.

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    1. Da hast Du nun auch wieder Recht. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Oder ich mache mal ein "Ugly-Kochbuch" :-)

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  4. Achja
    das kenn ich !

    Daher wird nur ein - zweimal mit dem iPhone geklickt und fertig !

    Lieben Gruß
    Cynthia

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    1. Hab ich ja nicht. Kein Smartphone zur Hand, eher so ein Zwischending. Ein Cleverphone? ;-) Ne, dass nehme ich wirklich nur im Notfall. 2 MP sagen eigentlich alles....

      Gruß zurück!

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