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GV - Teil 4

Samstag ist der Vorrat traditionell bei mir am Ende. Was bedeutet: die Leere im Kühlschrank ist nicht gähnend, sondern schreiend. Und da ich nichts und niemanden leiden sehen mag, erbarme ich mich des Kühlknechts und pilgere zum Herrn Fleischhauer. Der hat heute aus der BIO-Produktion ein Limousin-Rind im Angebot. Fein marmorierte Schnitten aus dem Steakstück, gut abgehangen und von einem leckeren Geruch, dass ich es am liebsten roh essen möchte. Und das, wo ich kaum rohes Fleisch mit der Hand anfasse. Nur gut 8 cm im Durchmesser, dafür gute 5 cm hoch.

Die Gusseiserne mit den Rillen am Boden rausgesucht, fein erhitzt, etwas Salz eingestreut und kein Fett, den Backofen auf 80° gebracht - es kann losgehen. Beim Bäcker gab es ein dunkles Baguette, dieses schneide ich auf und bestreiche es erst mit Butter und etwas von der Knoblauchpaste, röste dieses gleich im Ofen mit. Beilage somit erfolgreich produziert.

Die Steaks entwickeln einen Geruch, der mir schon im Halbfertigzustand das Wasser in die Mundwinkel treibt. Ab in den Backofen. Und was tun mit dem Röstrückstand in der Pfanne? Ein klein wenig Rotwein sorgt für die (Ab)lösung des Geschmacksträgers, dieser wandert in einen kleinen Topf. Dazu etwas von der Knoblauchpaste (nur eine Messerspitze voll), etwas vom fast pastösen Balsamico und zwei ordentliche Esslöffel vom WIBERG Pfeffer grün KLICK. Abgestimmt mit etwas von der Küchensahne (32 %) präsentiert sich ein einfaches, schnelles und doch schmackhaftes Essen.

Der Pfeffer schmeckt endlich einmal wirklich nach Pfeffer, nachdem WIBERG nur Pfeffer, Wasser und Salz verwendet. Das sonst übliche haltbarmachen mit Essig oder Zitronensäure mag ich nicht, hier kann das Produkt recht spät zugegeben werden und muss nicht durch langes mitkochen seines aufdringlichen Säuregeschmacks beraubt werden. Schön auch, dass der Pfeffer wirklich grün ist und nicht grau oder gar zermatscht. Tolles Aroma, kommt auf die Bestandsliste!

Kommentare

  1. Das freut mich aber das ich dich (damals) für Wiberg Produkte begeistern konnte.
    Und das es diese jetzt auch im Edeka CC gibt umsso besser.

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  2. Die haben auch damals schon am Stand komisch geguckt, als ich jedes Gewürz probiert habe. Nur die Öle überzeugen mich nicht so. Außer das Walnussöl. Zusammen mit dem Johannisbeeressig ein tolles Dressing. Sind aber auch schlanke knapp über 30 Euro. Naja....

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  3. Oh, ich schwelge. Ich liebe Steaks (obwohl ich ein Mädchen bin). Bei uns gab es auf Wunsch der Männerschaft heute Fisch. Den wiederum mag ich gar nicht. - Und dann das hier. Hunger!

    Die Tragödie mit dem grauen Staub finde ich auch entsetzlich. Hin und wieder hab ich Glück und der Ehemann weilt dort, wo der Pfeffer wächst. Ha, und bringt dann natürlich frischen direkt von der Quelle mit. Da liegen WELTEN zwischen. Ansonsten hat mein Türke an der Ecke immer gute Gewürze. Und gutes Rindfleisch sowieso.

    Grüße! N.

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  4. Als es noch "uns" gab, hat bei uns niemand nach Fisch verlangt. Vielleicht fünf Mal in 15 Jahren??? Reicht auch, die Meere sind überfischt. Und die Koppeln voller Rinder. Fast wie eine Epidemie ;-)

    Pfeffer aus Madagasgar direkt? Das ist ein Service... Aber extra dort hin wäre ja doch ein klein wenig dekadent. Bei uns gibts den bei EDEKA. Aber das Aroma ist nicht vergleichbar mit dem Zeug, dass es bei uns als Trockenware gibt. Und der Weiße... Ich hole die Pfefferse immer vor Ort im Fleischereibedarf. Frisch aus dem Sack. Gemahlen/gestoßen/geröstet wird dann zu Hause nach Bedarf. Zum Türken gehe ich selten, die haben manchmal ein gestörtes Verhältnis mit dem Ablaufdatum, bin da schon mehrmals reingefallen.

    Und Fleisch dort kaufen? Niemals - habe so meine Probleme mit dem Hallal. Wenn das an der Dönerbude steht, dann mache ich sogar da einen Bogen rum. Na, wenn ich da nicht wieder eine Diskussion losgetreten haben ;-)

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  5. Nicht Madagaskar, aber um Indien herum. Und natürlich ist der Pfeffer und anderes für mich das "Abfallprodukt" einer anders begründeten Reise.
    Ansonsten gibt es auch noch im Nachbarort eine Filiale von "Brot und Butter" bei Manufactum.

    Und wegen des Fleisches: ich sagte ja MEIN Türke. Wenn es mal wieder einen Fleischskandal hier gibt (eigentlich irgendwie immer), dann kommt in den Lokalnachrichten jedes Mal das Gegenbeispiel: aber bei ... ja DAAAA, also da könnt ihr sehen, wie es anders geht. Und alle meine bucklige Verwandtschaft ist immer zuerst geschockt, wenn ich sie "zum Türken" schleife zum Fleisch kaufen! Und dann von der Qualität begeistert.

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  6. Indien hat ja Madagaskar, soweit ich weiß, als Hauptexporteur von Pfeffer schon lange abgehängt. Angeblich, so sagen Fachleute, würde man aber schmecken, dass der indische anders schmeckt als der von der Insel. Keine Ahnung, hatte noch nie den direkten Vergleich.

    Hat DEIN Türke kein Hallal-Fleisch? Wäre aber verwunderlich. Ich verurteile übrigens niemanden, der dieses Fleisch ist. Ich habe nur für mich entschieden, dass ich da einen Bogen drum mache.

    Klar, einer hat immer das "Bessere". Bis zum nächsten Skandal, dann ist er vielleicht mit dabei. Ganz ehrlich? Meist sind das doch sowieso nur Medienblasen. Ich hatte da mal Schriftverkehr mit Hans, da ging es um Dioxin im Ei. Da wärst Du überrascht, was die Wahrheit ist.

    Zum Fleischeinkaufen habe ich aber meine Verwandtschaft noch nie geschleift. Wäre mir auch zu stressig. Und ich wüßte auch nicht, wen ich da mitnehmen sollte. Soweit ich das mitbekommen habe, wird da auf die Fleischherkunft wenig Wert gelegt. Auch hier: jeder wie er mag. Ich habe es aufgegeben, die Menschheit missionieren zu wollen.

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  7. Weil ich ja blond bin weiß ich nicht was Hallal ist... *in Erdloch verkriech*

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  8. brisy, schau mal hier. Das für mich eigentlich "Wichtige" ist die Regel der Schächtung. Sagt Dir das was? Also überall, wo Hallal, Halal, Hellal, Helal oder ähnlich dran steht, kannst Du davon ausgehen, dass diese Lebensmittel so gewonnen und zubereitet wurden. Im "Fleischfall" ist da eben die Schächtung mit dabei.

    Klick mal hier für Wikipedia:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Halal

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  9. Neee, hat er nicht, die Muslime unter seinen Landsleuten kaufen bei dem auch kein Fleisch. Der Schlachtbetrieb läuft ja nach deutschen Recht ... und wegen eines früheren Skandals (nicht wegen des Fleisches sondern wegen der Arbeitsbedingungen fürs Personal) steht der sehr unter Kontrolle der Behörden. Ein Umstand, der sich positiv aufs Produkt ausgewirkt hat - wie der Glycolskandal bei den österreichischen Weinen.

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  10. OK, wenn der nach geltendem Recht arbeitet, dann ist das natürlich in Ordnung. Ansonsten gibt es ja auch Ausnahmegenehmigungen. Was ich nicht verstehe.

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