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Wackelpeter, Wikipedia, WikiLeaks

Wackelpeter, oder auch Götterspeise, liebe ich in der Version Zitrone. Auch noch als Waldmeister, grün also. Gar nicht geht Himbeer. So, hätten wir diesen Punkt.

Wikipedia ist für mich ein alltägliches und wichtiges Werkzeug geworden. Nachschlagewerk, gratis, universell. Punkt zwei auch abgehakt.

Etwas komplexer stellt sich mir im Moment WikiLeaks dar. Damit kann ich momentan irgendwie überhaupt nicht umgehen. Die Veröffentlichungen über den/die Irak-Krieg/e sind irgendwie an mir vorbei gegangen. Tröpfchenweise haben wir ahnungsweise ja schon erfahren, dass nicht alles so gelaufen ist, wie es sein sollte. Seien es die nicht gefundenen Massenvernichtungswaffen, die verständlichen Frustrationen der Soldaten, die in unverständlichen Massakern gegipfelt haben. Oder eben das Geschacher hinter den Kulissen, in denen es um Petrol, Dollar und Petrodollars geht. Auch der Aufbau eines zerstörten Landes ist nicht unattraktiv, zumal das Land selbst den Aufbau vielleicht sogar selbst durch die Ölmengen im Boden finanzieren kann. Irgendeine gute helfende Seele wird schon zur Seite springen und die Peripherie zur Förderung = Bezahlung des Aufbaus anschieben.

So gesehen haben die WikiLeaks-Offenbarungen keine wirklichen Neuheiten an das Tageslicht gebracht.

Anders war das dann wohl, als in der letzten Zeit der US-amerikanische Staat nochmals angegriffen wurde. Daten von Servern, die geheim sind. Wobei, wirklich geheim waren die Daten auch nicht unbedingt, haben doch gut 1 % der US-Amerikaner direkten Zugriff darauf. Wundern kann man sich nur darüber, dass bisher nichts an die Öffentlichkeit geraten ist. Und dass die gegnerischen - und vielleicht auch befreundeten - Geheimdienste keinen Zugang zu diesen Daten haben oder zumindest hatten, kann mir niemand erzählen. Alles und jeder hat seinen Preis, wie es so schön heißt. Vielleicht war auch deshalb die Aufregung in Diplomatenkreisen so moderat, weil die betroffenen Personen eigentlich schon wussten, was der große Partner von ihnen hält. Spekulationen, dies kann uns auch egal sein.

Was hat die zweite Welle der WikiLeaks-Veröffentlichungen noch gebracht? Ein bisschen Aufruhr in Nahost. Und die Forderung, dass, bitte schön, der WikiLeaks-Informant hingerichtet werden möge. Ansonsten stand da im Tenor nur Geplänkel auf diplomatischer Ebene drin. Trockenes Zeug also.

Schweden hatte zwischenzeitlich einen Haftbefehl herausgegeben, welcher auf "sexueller Handlung mit beiderseitiger Zustimmung ohne Gebrauch eines Kondomes" lautet. Weiß eigentlich der Papst von solch einem Gesetz? Die modifizierte Version des ersten Haftbefehls hat dazu geführt, dass Assange in Londo festgesetzt wurde. Ob er sich gestellt hat oder nicht ist noch im unklaren.

Schneller als die Justizbehörden rund um diese Welt war aber die Finanzwelt. Einige große Unternehmen (Amazon, PayPal etc.) haben - wohl auf Druck der amerikanischen Administration - die Unterstützung von WikiLeaks eingestellt. Praktischerweise gleich inklusive der Einfrierung der Guthaben. Auch so kann man einen Strom austrocknen, der einem durch den Garten fließt.

Anlass zu dieser schnellen Reaktion war dann scheinbar auch die Ankündigung von WikiLeaks, brisantes Material über eine amerikanische Großbank zu veröffentlichen, welches aufzeigen soll, wie das amerikanische System und die Regierung in Wirklichkeit funktioniert. Wahrscheinlich nicht anders als die europäischen Regierungen, sieht man mal wie sehr die Banken gestützt werden. Als gelernter Kaufmann verstehe ich heute noch nicht, warum z. B. die HSE nicht in die Insolvenz entlassen wurde. Eine Insolvenz ist ja oft genug eine Chance für einen Neubeginn und - zumindest teilweise - Entschuldung. Oder sollten da auch Machenschaften im Verborgenen bleiben? Wikileaks; übernehmen Sie!

Kommentare

  1. Soviel zur Meinungsfreiheit, ... und die Freiheit, mit seinem Geld zu tun, was man möchte! *hahaha* ...

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