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Trauerfeier = Neuigkeitenmarkt

Am gestrigen Freitag wurde der Vater eines unserer Bekannten beerdigt. fand die Trauerfeier für den Vater eines Bekannten statt. Dieser war in ein einigen Berufs- und Sportorganisationen teilweise fast 60 Jahre Mitglied, entsprechend war der Ansturm auf dem Friedhof. Zwar waren wir zeitig vor Ort, die Aussegnungshalle jedoch schon besetzt. Für mich war das in Ordnung, denn ich habe vor der Halle einen Sitzplatz bekommen und auch frische Luft atmen dürfen. Innen war durch den großen Andrang der Sauerstoffgehalt schon gegen bedenklich gependelt.

Die Übertragung der Tauerfeier fand dann auch über Außenlautsprecher statt, damit die anwesenden Trauergäste auch die Reden mitbekamen. Dies hat zwar zuerst nicht geklappt, dann aber doch eine recht gute Tonqualität gebracht.

Interessant war, zu sehen, wer so alles im Leben mit wem verquickt ist. Neben nur wenigen unbekannten Gesichtern herrschte doch fast eine vertraute Atmosphäre. Und sogar Verwandtschaft meinerseits war unter den Trauernden.

Interessant ist es auch zu sehen, wie die Leute auf unterschiedliche Weise ihre Trauerarbeit begehen. Von Witze reißen bei den sehr jungen Besuchern bis hin zu heftigem Schluchzen war jede Regung dabei. Und eine Beerdigung ist auch ein Hort für Neuigkeiten. Angeregtes Plaudern bis zum Beginn der Reden ließ mich erfahren, wer wen im Dorf spinnefeind ist, wer mit wem anbandelt, bis hin zur Schließung der Schützenheimgastronomie im Oktober.

Ein Phänomen Mensch saß dann auch gleich neben mir. Neben der vorhin erwähnten Heftig-Schluchzerin weilte ein recht korpulenter Mann - Typ Bauernverband - mit gepflegten Händen. Nur wenig Regung kam über sein Gesicht. Faszinierend war dann aber, dass er beim absingen des Liedgutes diese Texte komplett auswendig kannte. Zuerst mit brüchiger weil ungeübter Stimme, dann zunehmend fester in der Intonation. Um dann nach dem Lied sofort mit leisen röcheln einzuschlafen. Wer jetzt aber denkt, das ging die ganze Trauerfeier so, der täuscht sich. Kaum waren zwei Worte des nächsten Liedes angesungen - schon stieg der ältere Herr ein. Sogar das auslassen von einzelnen Strophen war kein Problem. Dieser Mensch war textsicherer als der Pfarrer.

Interessant zu beobachten war auch, dass einige Trauergäste sofort mit den ersten Trauerredeworten den Platz verlassen haben. Also sich quasi nur eingetragen haben im Kondolenzbuch und sich dann vom Gottesacker machten.

Für mich am erstaunlichstesn war jedoch, dass die Trauerfeier eine gute Stunde gedauert hat und wie im Flug vergangen ist. Sonst kamen mir Trauerfeiern immer endlos lange vor, heute einmal nicht. Woran das gelegen hat - ich kann es nicht sagen. Besonders schöne Reden gab es jedoch nicht.

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