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Schlemmen in Bad Rodach - Das Thermalbad-Restaurant

Bad Rodach, ein Ort, der als Thermalbadstadt aufstrebt. Eigentlich sollte dies auch ein Ort sein, an dem die Gäste aus der Geriatrie besonders gut aufgehoben sind. Das Thermalbad und somit auch das Restaurant liegen auf einem Hügel, der eine gewisse Länge und auch Steigung vorweist. Dagegen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder, man hat einen Schwerbehindertenausweis und kann gegenüber dem Thermeneingang parken oder man kann gegen -günstige- Gebühr auf halbem Weg einen Parkplatz nehmen. Die erste Stunde kostet 50 Cent, die erste bis fünfte Stunde dann nur insgesamt einen Euro. Das ist Kundenfreundlich. Erst einmal. Dumm nur, wenn man eine Gehbehinderung hat. Oder zusätzlich noch mit Rollstuhl unterwegs ist, so wie wir heute. Dann wird das verlassen des Parkplatzes schon schwieriger. Und der Schwerbehindetenausweis lag im anderen Auto, somit war die Entscheidung schweren Herzens auf den mittleren Parkplatz gefallen.

Auf beiden Seiten sind Vollschranken, die das verlassen auf der Straße per Rollstuhl fast unmöglich machen. Abgeschrägter bzw. abgeflachter Bürgersteig für Rollstuhlfahrer? No way, gut 18 cm Höhe sind zu überwinden. Klingt wenig, ist aber für einen ungeübten Rollstuhlfahrer schon eine Herausforderung. Was also tun, wenn die Begleitung aufgrund einer (momentanen) Behinderung nicht behilflich sein kann? Richtig, der Rollstuhlfahrer zwängt sich unter der Schranke hindurch. Für Außenstehende mag das lustig aussehen, für ältere Herrschaften könnte dies durchaus ein Problem werden. Auch dann, wenn ein klassisches Modell Rollstuhl verwendet wird, welches nicht so flach gebaut war wie das unsrige.

Dann noch den recht steilen Berg zum Thermalbad hinaufgerollt. Oben eine kurze Verschnaufpause, das Foyer geentert. Kein Aufzug oder eine Rampe in das Lokal zu sehen - also das Personal gefragt. Freundiche Auskunft bekommen, aber nicht sehr positiv: "Da müssen Sie um das Haus herumfahren. Ist nur ein Stück..." Gute weitere 300 Meter teils doch recht steiler Anstieg liegen nun vor uns. Mehr als kaputt von den Strapazen stehen wir dann endlich vor dem Eingang des Restaurantes. Irgendwie beschleicht uns der Verdacht, dass hier zu kurz gedacht wurde, was die Behindertenfreundlichkeit angeht.

Im Restaurant herrscht eine recht angenehme Atmosphäre, kurz nach elf Uhr ist nur wenig los, das Personal aber sehr freundlich und umgänglich. Bestellt haben wir ein großes Spezi und eine kleine Cola. Nach kurzer Zeit kommt die Cola im 0,2-Liter-Glas, Preis: 1,60 €. Spezi hat die Servicekraft momentan nicht vorrätig, was es denn als Ersatz sein dürfe? Dann auch für mich eine Cola, 0,4 Liter, 2,30 €. Korrekt dafür auf dem Abrechnungszettel Libella-Cola und Libella Cola-Mix. Halt... Auch wenn die Bezeichnung gesetzkonform ist, hatten wir doch Cola. Wir gehen aber trotzdem davon aus, dass die Preise die selben sind, uns so kein Schaden entstanden ist.

Das Restaurant hat neben einer umfangreichen Abendkarte mit Speisen für jeden Wunsch auch eine Mittagskarte. Ungefähr zehn Hauptgerichte sind hier zur normalen Karte dazu verzeichnet. Wir entscheiden uns für Gulasch mit Spätzle und Endiviensalat mit Kräuterdressing für € 8,00

sowie ein Kottelette mit hausgemachtem Kartoffelsalat und Beilagensalat, für 8,80 € zu haben.

Nicht allzu lange Zeit später trifft der Salat mit dem Kotelette ein, kurz darauf mein Gulasch. Das Kotelette hat Panierung und ist durchaus auf den Punkt gebraten. Sehr saftig, gut gewürzt. Der Beilagensalat ist durchschnittlich, der Kartoffelsalat vom Geschmack her zwar gut, aber viel zu kalt - frisch aus dem Kühlschrank. Vielleicht sollte dieser vor der Zubereitung der Hauptgerichte bereits außerhalb des Kühlschrankes bereit gestellt werden.

Kein Ruhmesblatt dagegen mein Gulasch. Das Fleisch weich aber trocken, die Sauce durchaus verfeinert, aber irgendwie ein Geschmack nach Beutel. Die Spätzle sind "Knöpfle", der Endiviensalat recht gut, aber sehr süß.

Alles in allem ein sehr durchwachsenes Essen, nichts besonderes aber für den kleinen Hunger zwischendurch reicht es aus.

Ach ja, ein Eis (zwei Kugeln, mit Sahne) kosten zwei Euro. Dass wiederum ist familienfreundlich.


Die arme Uli, kurz nach dem "Aufstieg" zum Lokal. Mit dem Essen kamen aber auch die Lebensgeister wieder ;-)

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