Gut, Risotto geht anders, das ist mir bewusst. Aber, was soll man machen, wenn die Frau vom Stalldienst nach Hause kommt und SOFORT essen möchte, nicht erst in 30 Minuten? Richtig - MANN improvisiert. Hier eben bei der Reisgarzeit.
Die Liste der Zutaten:
550 g Hähnchenbrust
3 Packchen Mikrowellenreis(!) Basmati
500 g Zucchini (kleine)
1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe
200 g Kochsahne (mind. 30 %)
Salz
Pfeffer
helle Sojasauce
Dillspitzen (in meinem Fall die letzte Ernte der Sussmannschen Sorte)
Öl zum anbraten
Mehl zum mehlieren
Brühpulver (am besten schmeckt das selbst gemachte!)
Die Zucchini bereite ich gerne als lauwarmen Salat zu. Was heißt: kann vorher schon fertig gestellt werden, was etwas Stress aus dem Abend nimmt. Hungrige Frauen können wie Furien sein.
Zuerst die Zucchini klein schneiden. Je nach Tagesform sind dann die Scheiben einfach rund, länglich oder eher streifig. Ich muss nur noch herausbekommen, wann welche Form bei mir dran ist. Zudem die große Zwiebel schälen und in recht derbe Würfel schneiden. Bedeutet: einmal der Länge nach halbieren, diese nochmal der Länge nach durchschneiden und dann drei Querschnitte. Fertig. Die Zwiebel darf ruhig zu schmecken sein.
Etwas Öl in eine stark erhitzte Pfanne geben (Öl miterhitzen ist nicht sinnvoll, ansonsten ist es ja geschmacklich schon tot, bevor die Zutaten damit in Berührung kommen). Wenig Salz in das Öl geben (spritzt dann nicht so sehr), sofort hinterher die Zucchini und die Zwiebel zufügen. Stark anbraten, damit die Röstaromen sich gut bilden können. Keine Angst, eine Zucchini verbrennt nicht so schnell. Es sei denn, sie ist schon älter und trockener. Aber sowas kaufen wir ja nicht, oder?
Wenn die Zucchini-Zwiebel-Masse fast gar ist, ein bis zwei Esslöffel an heller Sojasauce zufügen. Ich verwende diese lieber als die Dunkle, die Farbe des Gemüses wird so weniger beeinträchtigt. Nun noch den sehr klein geschnittenen Knoblauch zufügen, fertig garen und ab damit in eine Servierschüssel.
Die weitere Zuwendung erfährt der Reis. Risotto ist lecker, da geht nichts drüber. Allein, wenn die Zeit fehlt, muss die Erfindungsgabe Zeit einsparen. Somit heißt es die drei Becherchen mit Mikrowellen-Basmatireis in einen Topf geben. Die Sahne dazu, ebenso einen guten Esslöffel Brühpulver (bei mir gibt es das selbst Hergestellte, rein pflanzliche) und einen Teelöffel Dillspitzen. Umrühren, quellen lassen. Sobald die Frau auf den Hof fährt, wird einfach der Herd angestellt und der Reis unter rühren erhitzt. Sollte er zu fest werden, etwas Milch oder Sahne zugeben. Wasser ist nicht nötig, von Haus aus ist dieser Reis ja vorgegart und harrt nur der Hitze.
vorbehandelter Reis aus der Packung
quellendes Zwischenprodukt
Nachdem auch Punkt zwei des Abendessens vorbereitet ist, geht es an das für FrauDSL Wichtigste: das Fleisch.Ich weiß nicht warum, aber ich bilde mir immer ein, das Hähnchenfleisch vom Discounter - also das aus der Packung - ist hygienischer. Wahrscheinlich tue ich der Mehrzahl der Metzger damit Unrecht, aber Huhn wächst für mich in der Kühltruhe beim Feinkost Albrecht. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass mein letztes Stück Hähnchenfleisch beim Metzger eine schlichte Frechheit war. Zerrupft, mit Knochensplittern, ein zähes Ding. Vom Preis sprechen wir mal garnicht.Ich vermute noch heute, dass dies das langjährige Lieblingshuhn des Bauern war.
So. Die Hühnerbrustfilets werden kontrolliert auf Knochensplitter und andere Dinge, die ich nicht gerne in der Pfanne mag. Die Stücken werden in etwa auf die gleiche Stärke getrimmt, mit Salz und Pfeffer bedacht, in Mehl gewendet. Als auch schon die Holde die Schwelle des glücklichen Heimes überschreitet. Noch glücklicher, wer da schon das Abendessen vorbereitet hat.
Die Hühnerbrust wird bei ca. 120° in der Pfanne angebraten, schön langsam, so viel Zeit muss sein. Der Reis erhitzt, Feintuning mit Salz und Pfeffer - fertig. Keine lange Wartezeit, Gelinggarantie beim Reis. So soll es sein. Auch, wenn der Italiener sich mit Grausen abwendet...
Und der da, der hat heute ganz genau aufgepasst, ob was auf den Boden fällt. Und er weiß ganz genau, dass er in der Küche nichts zu suchen hat, wenn ihn niemand ruft. An der Türschwelle ist Schluß für ihn, was nach dem kochen mit einem Stück Leberwurst belohnt wird - in der Küche, weil der Hund da schon trieft ;-). "Der da" ist übrigens der Rex, für fünf Tage auf Besuch bei uns.
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