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Restaurantbesuch Hungry Highlander in Coburg

Das „Hungry Highlander“. Mysterium in Coburg, manche sagen: „muss man hin“, andere meinen: „bloß nicht“. Was also tun? Richtig: selber ausprobieren.

Mit Frauen geht nicht, die sind sauer, wenn der Abend nicht exakt nach Vorstellung verlaufen ist. Also: der Vatertag wird genutzt. Unsere ach so schwer vom Matriarchat geschundenen Körper haben wir als an diesem „Christi Himmelfahrt“ in die Stadt geschleppt, der Biergarten (malerisch im Hinterhof, umgeben von stilvoll hergerichteten Häusern) wurde geentert und siehe da: wir waren die Ersten im Biergarten. Um immerhin 18 Uhr, an einem tag, an dem man mehr Männer vermutet hätte.

Wir haben an einen der fest überdachten Tische gesetzt, was sich im Laufe des regnerischen Abends als Vorteil erweisen sollte. Insgesamt drei Servicekrafteusen wuselten durch den Biergarten, bis wir nach geraumer Zeit dann endlich unsere Bestellung aufgeben durften. Bier liegt um die 2,50 Euro, Mezzo-Mix 0,4 Liter ist für 2,40 Euro zu haben. Nachdem die erste Runde am Tisch stand, klappte es auch zusehends mit der Bedienung. Flott, kesse Sprüche auf den Lippen, umsichtig agierend. Gerade noch einmal die Kurven genommen.

Für mich sollte es an diesem Abend einer der Burger sein, die mir empfohlen wurden. Für 5,80 Euro wählte ich den Cheesburger mit Pommes und Salat. Mein Begleiter legte sich auf den Salat mit Putenbruststreifen fest, der auch nach kurzer Zeit serviert wurde. Pute kross, Salat knackig, Kumpel zufrieden. Lediglich das Vierten Dönerbrot-Stück passe nicht recht dazu. Oder hätte vielleicht etwas angeröstet gehört. Das Dressing (leichtes sahnebasierende Mischung) harmonierte mit der Auswahl an frischen Salaten.

Der Salat war fast vertilgt, da schepperte die Küchenklingel auch schon für mich. Runde eins DSL gegen Cheesburger war eingeleitet. Für 5,80 € kommt eine seeehr ansehnliche Portion, die auf einen harten Kampf hinweist. So sollte es auch sein. Mengenmäßig gesehen. Das Fleisch des Burgers war wirklich frisch, so wie es in der Karte angekündigt wurde. Unter dem Fleisch eine handelsübliche BBQ-Sauce, auf dem Fleisch kräftig viel schön geschmolzener Cheddar. Neben dem Burger Salat mit einer italienischen Sauce, frisch, knackig, die Sauce schon mit Säure und Aroma. Die Pommes – ein riesiger Haufen, leider wurden die sehr dünnen Stäbchen zu lange frittiert, hatten somit eher die Konsistenz von Chips. Dazu ein Schälchen gutes Ketchup, ich tippe auf Kraft. Ach ja, der Burger war ja in ein Teigerzeugnis gezwickt. Ich habe ja schon viel gesehen, aber ich hätte nicht sicher sagen können, was es genau war. Oben zerknautscht wie Joopie im Gesicht, weich in der Mitte des Buns – und in der Länge geteilt. Optisch sah das aus, wie ein geteiltes Milchbrötchensandwich. Der Geschmack allerdings: Klassen besser als bei der Filialkette, die das Fleisch auf Gasbrätern nochmals tötet. Und auch ein gutes Stück besser als bei den goldenen Bögen. Na, zumindest anders und nicht schlecht. Kann man empfehlen, wir werden jedenfalls wieder kommen.


Die Toiletten machen einen sauberen Eindruck, in anbetracht der uralten Gebäude ist auch die Verschachtelung der Räume schnell erklärt. Als Kritik können wir anführen, dass die Speisen direkt im Gastraum zubereitet werden (der Boden in diesem Bereich macht deshalb nach einem harten Abend keinen guten Eindruck), sowie dass das Servicepersonal ziemlich schroff um 22 Uhr mitteilt, dass der Service im Biergarten nun eingestellt wird und der Gast sich seine Getränke – bitte – selbst zu holen hat.

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