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Sonne ist schön!

Besonders dann, wenn der Arbeitstag um sieben Uhr Morgens im Pferdestall mit ausmisten beginnt. Wer mich kennt, der weiß, dass die Sonne um diese Zeit garnicht hell genug scheinen kann, um mich wach zu bekommen. Vielleicht ist es für jemanden der sein Hobby zum Beruf gemacht hat die Erfüllung. Ich werde jedenfalls kein Freund vom frühen Ausmisten. Auch vom mittelspäten oder ganz späten Ausmisten nicht. Wenn es mal ferngesteuert oder elektrisch geht, dann bitte wieder bei mir melden.

Ich will ja nicht klagen, die Arbeit war nicht schwer, zumal ich nur mit Hilfsaufgaben betraut bin. Die hauptberufliche Hilfskraft, Kerstin, hat die Schubkarren gefüllt, ich war für das Hinausschieben verantwortlich. Und das Einstreuen von Stroh als Zeitvertreib für die Pferde und dem einlegen von Sägespäne. Quasi als Toilettenpapier für das Pferd von heute. Und den Besen durfte ich nach getaner Arbeit auch bedienen. Trotzdem - keines der 20 Pferde hat sich bei uns bedankt. Im Gegenteil, ständig läuft man Gefahr, gebissen, an die Wand gequetscht oder getreten zu werden. Mindestens Sicherheitsschuhe sind da Pflicht. Ich bin am überlegen, ob nicht auch ein Stahlhelm und dicke Polster....? Sieht bestimmt blöder aus als es hilft. Wenn es hilft...

Pferde an sich fressen ja gerne Rauhfutter. Also Heu, Gras, Stroh. Zur Abrundung gibt es auch Kraftfutter. Meist mit einem hohen Anteil an Hafer. Oder ersatzweise Hafer pur. Als "Leckerli" gibt es dann noch -eben Leckerlis. Die Industrie ist ja auch nicht blöd und (er)findet etwas, dass gesünder und leckerer is(s)t als Obst. Die Liste der Futterextras für das glückliche Pferd ist elend lang. Öle, Mittel für die Gelenke, Aufbaumittelchen - alles wie beim Menschen auch. Merken kann sich das bei 20 Pferden kein Mensch mehr. Es sei denn, er hat dafür auch ein Mittelchen.... Anderes Thema. Na, ein Hobby muss auch Geld kosten, sonst ist es ja kein Hobby. Und jeder sollte auch das ihm anvertraute Tier pflegen. So gut es geht.

Besondere Blüten nimmt das Ganze im Falle meiner Schwester an. Bananen, Karotten, Äpfel. Nicht die aus dem Sonderangebot, die, die für den menschlichen Genuss und 1a-Ware sind, die sind auch für das Pferd gerade gut genug. Und das "Zusatzheu" kommt über die BayWa aus dem Allgäu und von Bergwiesen mit besonders viel Kräutern. Der Bauer lacht - und kassiert. Noch schlimmer ist aber, dass per Paketdienst(!) ein weiteres Heu in kleinen Bündeln angliefert wird. Soll besonders schmackhaft sein und dem Pferd besonders gut schmecken. Das Pferd könnte ja verhungern oder das Heu nicht gut genug sein. Die Fracht ist da fast höher als das Heu. Kommt aber immer in prima Kartons.

Und weil das Pferd durch das auf-der-Koppel-herumstehen so einen Stress hat, kommt regelmäßig die Tierheilpraktikerin und die Pferde-Osteopathin. Vom Pferde-Zahnarzt aus München (der sich die Fahrt nach Oberfranken gerne bezahlen lässt..) ganz zu schweigen. Ganz krass: die Pferdefrau, die sich per Gedanken mit dem Pferd befasst. Laut ihrer Aussage, "Ruft" das Pferd bei ihr an und gibt die Beschwerden durch. Kann man von halten, was man will, mehrmals hat sie mit der Ferndiagnose schon sehr richtig gelegen. Ohne Einzelheiten zu wissen oder erahnen zu können. Da komm´ ich aber auch noch dahinter....

Der eigene Sattel ist da natürlich Pflicht, auch mehrere Trensen je nach Verfassung und Decken in verschiedenen Dicken - alles ganz normal. Das Alles wäre ja noch nicht einmal schlimm, würde sich meine Schwester nicht aus der Büchse ernähren. Die Tiere werden uralt ob der guten Pflege, sie selber wird wohl mit Mitte/Ende 40 ausgelaugt sein. Was nicht zuletzt an der schlechten Ernährung liegt.


Am Monatsende wird dann immer geklagt, wo denn das ganze Geld bleibt. Sagen könnten wir ihr es schon, wollen tun wir das aber nicht.....

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