Direkt zum Hauptbereich

Das Obst muss weg! Das Obst muss weg! Das Obst....

Mondoberflächenoptik 

Banane? Lieblingsobst. Wie wohl das von vielen Deutschen auch. Sagt das Bundesamt für Statistik. Und Äpfel. Kann man tolerieren, Freunde sind wir nicht. Entweder spreißelt der Saft von den harten Äpfeln überall hin oder die sind einfach nur "mehlig", also mürbe. Nein, mag ich nicht unbedingt. Außerdem vertrage ich die neuen Zuchtformen nur dann ohne mich zu zerkratzen, wenn diese erwärmt wurden. Hat mit den Inhaltsstoffen zu tun, die sich dabei wandeln. Also: Apfel nur in kleinen Mengen oder in Form von Kuchen oder Auflauf oder Apfelmus.

LaMama hat angesichts meines Essenwochenplanes die Hände mal wieder theatralisch über dem Kopf zusammengeschlagen und ist in arbischähnliches Trauergejammer ausgebrochen. So viel Fleisch.... Nun muss man wissen, dass nach der Doktrin meiner Mutter (Bj. 1941) Fleisch dick macht. Von Cola bekomme ich Zucker (also Diabetes), ebenso wie von Mars, Snickers und Mondlicht. Gemüse ist immer gut - aber nur in fast pastöser Variante. Und dabei hat sie noch ALLE Zähne in Erstausstatterqualität. Pilze schmecken nur aus dem Glas gut, Speisen mit Zwiebeln darf man nicht aufheben und Suppen und Eintöpfe unterliegen nächtens einer Spontanumwandlung in Giftbrühe. Auch ohne Mondlicht. Dafür haut sie Knoblauch um, der bringt ihren Kreislauf nahe dem Herzstillstand. Der Kaffee ist, wie umschreibe ich das? Gewöhnungsbedürftig? Wäre ich bei der BW gewesen, sicher hätte ich einen Vergleich Tasse/Kompanietrinkmenge ziehen können.

Zur Aufklärung: Meine Mutter kocht viel mit Fleisch. Eigentlich fast nur. Und wenn es einmal keines gibt, so hat sie zum zweiten Frühstück ein Brötchen mit Leberkäse oder mit gekochtem, aufgeschnittenem Schweinebauch parat. Wurst und Schinken ist kein Fleisch. Ganz einfach.

Sie isst keine Süßigkeiten. Davon ausgenommen sind die Packungen Kekse, die Kuchen, die sie im Dreitagestakt bäckt und auch die zwei Marmeladenbrote zum Frühstück. Auch ein gesüßter Joghurt mit Fruchtersatz gehört nicht in die Kategorie Süßware, ist ja kein Pudding.

Pilze und Zwiebeln. Warum man diese Gerichte nicht am nächsten Tag essen darf? Nun, weil man das nach dem Krieg so gehandhabt hat. Dass ich aber nach dem Essen vakuumiere und bei mindestens -28° gefriere, das ist dabei egal. Es geht ums Prinzip.

Suppen und Eintöpfe sind ein Phänomen. Naja, irgendwie auch nicht. Ihre "kippen" wirklich über Nacht um. Was aber auch an den Zusatzstoffen liegen könnte, die sie durch das andauernde Naschen und Probieren mit immer dem selben Löffel einbringt. Nein, deshalb gerinnt der Eintopf nicht. Und die Frage, warum meine Suppen am nächsten Tag "nich blubbern", die amüsiert mich immer wieder. Könnte daran liegen, dass ich frische Löffel nehme und nicht aus dem Topf nasche.

Egal. Schon zu viel erzählt, das ist eben so, wenn man es weiß, kann man es auch umgehen. Interessant wäre vielleicht, zu erfahren, dass sie seit gut 10 Jahren ohne Gallenblase so ziemlich alles in sich hineinschlichtet, was man essen kann. Da ist es egal, ob der Kaffee in dieser Mischung potentiell tödlich ist oder die Soße fröhlich aus tausenden Fettaugen zurückstrahlt.

Heute also eine Art Scharlotka.

Eine Springform dick mit Butter einfetten, den Boden ebenso dick mit Zucker bestreuen.

Drei Äpfel (am besten backgeeignete Sorten) vom Kerngehäuse entfernen, mit Schale nur grob in Spaten schneiden. Zwei Bananen ebenfalls schneiden, natürlich klappt das auch mit anderem Obst, Bananen waren eben vorrätig. Lose auf dem Boden der Springform verteilen.

 5 Eier mit 270 g Zucker schaumig rühren. Das Mark einer Vanilleschote zugeben, ebenso langsam 170 g Mehl einrieseln lassen. Auf die Obststücke gießen, bei 175° gut 45 Minuten backen.

Währendessen eine Vanillesauce kochen, etwas abkühlen lassen. Dazu passt natürlich auch ein Eis, je nach Geschmack. Das Ergebnis schmeckt warm als Mittagessen oder kalt zum Kaffee. Viel Spaß, einfacher geht es kaum noch. Guten Appetit.


Kommentare

  1. Hm.... Lecker!


    Aber die Essgewohnheiten von LaMama sind... hmmm... interessant,-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Tja. Und täglich wachsen neue Thesen. Vielleicht sollte ich sie einfach "Frau Luther" nennen ;-)

      Löschen
  2. Es kommt ja nicht mehr häufig vor, dass ich angesichts eines Rezeptes vor Begeisterung spontan in Tränen ausbrechen will, aber das da oben, das kommt verdammt nah dran.
    Und was LaMama da predigt kommt mir vage bekannt vor. Bekommst du auch Läuse im Bauch, wenn du Leitungswasser trinkst?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, das ist aber auch ein Männereinfachrezept. Das ist sogar mir gelungen :-)
      Ja, kein Leitungswasser. Das mit den Läusen kenne ich auch nuch. Und niemals auf Kirschen, sonst kann ich gleich ins Krankenhaus. Und Kaugummi verklebt den Magen. :-)

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ragout Fin - der Convenience-Test

Mitte der 70er Jahre im 20. Jahrhundert war es ein Edel-Essen auf jeder besseren Party; Ragout Fin . Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Mutter diese -damals noch recht teuren- Blätterteigförmchen gekauft hat. Und drei Tage vorher wurde uns das Maul schon wässrig gemacht. Zumindest haben mich diese Teilchen auf Anhieb überzeugt. Eigentlich mehr der Inhalt, den ich auch Heute noch gerne esse. Zeit, einen Test zu veranstalten, nachdem in der letzten Zeit immer mehr dieser Convenience-Produkte auf den Markt kommen. Im Test befinden sich Aufwärm-Produkte von verschiedenen Discountern, teils auch Aktionsware wie das Produkt der Marke Sodergarden, hergestellt von Tulip . Zwar sind diese nicht immer zu bekommen, einen Geschmackstest kann man ja trotzdem machen. Natürlich völlig uneigennützig... Erwärmt werden die Produkte jeweils auf 60° Celsius, um eine Basis für die Vergleiche zu haben. Gemessen werden die Temperaturen mit einem Digitalthermometer, um eine Überhitzung und somit

Glaubenskrieg an der Bratwurstbude

Semmel, unbeschnitten Evangelisch oder katholisch? Für Coburger ist das wichtig. Ihr wollt uns Coburgern unsere Wurst verändern? Niemals! Nehmt unsere Veste, schändet alle unsere Jungfern . Egal, um Mitternacht machen wir den Deal - aber lasst unsere Wurst in Ruhe. Coburger Saftschinken? Gibt es nicht mehr. Bier aus Coburger Brauereien ? Verkauf an einen Konzern in Kulmbach. Aber was sich nun abspielt, das erschüttert die Coburger. Zur Erklärung: Semmeln (halbe Doppelbrötchen) werden in Franken entweder "evangelisch" oder "katholisch" aufgeschnitten. Was bedeutet: "evangelisch" ist ein Längsschnitt auf der Oberseite, "katholisch" ein Schnitt an der Längsseite. Und eine Bratwurst wird in Coburg IMMER unversehrt an den Kunden gegeben. Da wird nichts abgeschnitten, gedrückt oder gar zerlegt wie eine Currywurst. korrekte, einzig mögliche und denkbare Schnittlinie senkrecht nicht denkbare waagerechte Schnittlinie, für alle andere

90 Minuten Ruhe und Entspannung

Bild: Eingangsbereich zum Bad in Bad Staffelstein Piscina. Ich war überrascht, dass ich zu meinem Geburtstag einen Gutschein für einen Aufenthalt im Piscin a bekommen habe. Mir war der Begriff bis dato nur als kirchlicher bekannt, bezeichnend für das Handwaschbecken in Kirchen. Einfach zu Reinigung. Bild: Die Piscina Und die Assoziation war nicht einmal so falsch. In oben genannten Gutschein-Fall ist Piscina etwas erweitert zu sehen, und zwar als Becken, in welches man Wasser füllt - und eben wieder ablässt. Dieses Piscina befindet sich in dem der Klinik Bad Staffelstein angeschlossenen Bad. Unseres, wir hatten das mit der Nummer eins, wird durch eine Art Schleuse betreten, die gleichzeitig auch als Umkleideraum fungiert. Da diese nur durch einen einfachen Fallriegen zu verschließen ist, empfehlen wir, Wertsachen im Auto zu belassen. Die Piscina selbst ist komplett gefliest, helle, freundliche Farben, zwei Schalen mit Kerzen sorgen für eine gewisse Grundstimmung, eine eigene Dusche sow