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Es werden Posts vom Februar 8, 2012 angezeigt.

Der Pummel, der Hampfel und die Klosterfrau sowie die Flüsterlügnerin

Gut 25 Jahre habe ich den gleichen Job gemacht. Erst als Lehrling, zum Schluss als Chef. Aufregende Zeiten, abwechslungsreich und auch manchmal kurios. In dieser Woche habe ich in der Tageszeitung ein Foto gefunden, welches mich an so manche kuriose Begegnung erinnert hat. Die Frau "Pummel und Hampfel". Irgendwann Mitte der 80er Jahre hatte ich das erste Mal das Vergnügen, auf die Kundschaft im Abholgeschäft losgelassen zu werden. In der Regel waren das angenehme Stammkunden, die teilweise seit 60 Jahren treu gekauft hatten. Da war oft schon klar was der Kunde möchte, als er den Laden betreten hat. Manchmal wurde auch per Telefon bestellt, dann durfte ich die Waren durch die Stadt laufend ausliefern. Man stelle sich einen Lehrling vor, der mit einer Großpackung Toilettenpapier über den Markt zum Kunden läuft. Die Kommentare gingen von "beschissene Zeiten?" bis hin zu "na, Rosettenbrand?" und noch schlimmeren Dingen in der Regel unter die Gürtellinie. Abe

Karpfen und Krapfen

Karpfen mag ich nicht. Eine der Fischarten, die bei mir niemals auf dem Speiseplan stehen werden. Auch dann nicht, wenn es der letzte Fisch aus der Region sein sollte, der in hundert Jahren zu erwerben ist. Grund: wenn einer der Gesellen modrig schmeckt, dann habe ich den auf dem Teller. Da halte ich mich lieber an die Krapfen (Pfannkuchen, Berliner), die es saisonabhängig immer und in der Faschingszeit überall gibt. Für mich als Krapfenliebhaber ist der Fasching also die schönste Zeit. Auch, wenn ich dieses Getue zutiefst verabscheue. Ebenso wie Krapfen aus der industriellen Fertigung. Trocken, irgendwie mit irgendeiner Masse gefüllt, meist mit Staubzucker und einem Fett, welches den ganzen Tag wieder vorstellig wird. Da ist mir die Bäckerware schon bedeutend lieber. Auch dann, wenn zwei der Teile in etwa so viel kosten wie ein Sixpack Industriegebäck beim Discounter. Frisch, gutes Fett und eine Marmeladenfüllung, die den Namen auch verdient hat. Umso enttäuschender ist es, wenn d

Blowjob statt Rinderfilet

Unverhofft kommt oft, was für mein Leben in der letzten Zeit auf allen fünf Metern gilt. So trug es sich denn zu, dass in den letzten Tagen eine Begegnung stattfand, die sich erst setzten musste, die ich zu verdauen und einzuordnen versuche. Nach dieser Begegnung war ich ein, na, sagen wir: klein wenig verwirrt. Ebenso wie damals. Damals, also vor ein paar Jahren war ich mit einer Bekannten unterwegs, welche mir mittlerweile sehr an das Herz gewachsen ist. Eine richtige Dame, damals fast 80 Jahre alt, immer perfekt gekleidet, immer eine gewählte Sprache, druckreif gesprochene Sätze. Und diese Dame hat immer über den Dingen gestanden. Eines Tages aber, da mussten wir eine traurige Aufgabe erfüllen, ich habe sie zum Kauf der Grabstelle ihres Lebensgefährten begleitet. Es ging in eine Institution, welche alternative Beerdigungsmöglichkeiten anbietet. Wir sitzen eben zu dieser Zeit im Büro des Herren, der für uns zuständig war. Ein Mann Anfang 50, sehr gut situiert, nach seinem Bekunde