Im Brennpunktdiscounter arbeitet ein kleiner Metzger. Ab und zu gibt es Geflügel, manchmal auch einen Fisch. Heute kam der Anruf von der Mutter, die diesen Metzger immer besucht. "Die haben Lachs in Sushi-Qualität. Willste? Kostet...... per 100 Gramm." Nicht billig, aber ich will. 300 g sind finanzierbar.
Ein schönes Stückchen wandert in meine Etage, glänzt und riecht - nach nichts. So soll es sein. Was mich aber noch nicht weiter bringt. Was tun? Braten? Öde... Dünsten? Langweilig... In eine Nudelsoße? Zu schade... Beizen oder räuchern? Zu wenig.... Moment mal. Räuchern ginge, wenn...
Ab in die Küche. Das Stück gegen das starke Lämpchen gehalten, Nematoden finde ich nicht lustig, auch wenn ich so wohl nicht zu 100 % sicher sein kann, es beruhigt etwas. Der Lachs ist tot in allen Bestandteilen. Braver Fisch. Aber Würze hat er so noch nicht. Ich setze also einen kleinen Topf auf, in den ich
- einen Löffel süßen Senf
- etwas Essig
- gestoßenen Pfeffer
- Salz
- Wasser gebe.
Gerade so viel, dass es in etwa eine kleine Portion Soße zu einem Stück Fleisch oder Fisch ergeben würde. Einmal kurz aufgekocht, durch ein Teesieb gefiltert und etwas abkühlen lassen. Diese Menge ist schnell kalt, wird in eine kleine Sprühflasche eingefüllt, die ich sonst mit Essig befülle. Guter Zufall, dass die auf Füllung wartet.
Den Fisch besprühe ich rundherum mit dieser "Beize", probiere ein kleines Stück davon. Schmeckt gut, nächstes Mal gebe ich allerdings vielleicht etwas Dill und Senf in den Sud dazu.
Als nächste wird der kleine Topf auf die Induktionsplatte gestellt, der sehr gerne innerhalb von Sekunden glüht. Eine Tafel Schokolade hat da schon mal in wenigen Augenblicken ihr Dasein auf Erden beendet. Hinein kommen ein paar Chips von der Hickory-Eiche, der Beutel zu knapp acht Euro für ein Kilo hält ewig. Drei Chips reichen vollkommen aus. Obenauf lege ich einen Spritzschutz aus Metall, der normalerweise auf Pfannen seinen Dienst versieht. Etwas geölt, den Fisch aufgelegt.
Die Platte kurz auf höchste Leistung, binnen Sekunden glüht der Topfboden, dann die Chips. Auspusten, Rauch entwickelt sich hervorragend. Beim nächsten Mal vergesse ich aber nicht, den Rauchmelder zu deaktivieren.... Den Lachs lege ich auf dem Sieb auf den Topf, decke das Ganze mit einer Schüssel aus Alu ab. Zwar kommt da kaum Hitze hoch, aber man weiß ja nie. Nach gut 20 Minuten sind die Chips verdampft, zwischendurch habe ich noch zwei mal den Sud aufgesprüht, den Lachs einmal auf jede Seite gelegt, damit der Rauch gleichmäßig an alle Seiten herankommt. In der Küche riecht es wie in einer Räucherei, ich scheine auf dem richtigen Weg zu sein.
Der Lachs hat nur wenig an Temperatur aufgenommen, ist noch immer deutlich kälter als handwarm. So soll es sein. Nochmals besprüht und in Frischhaltefolie ab in den Kühlschrank.
Abends dann erfolgt der Anschnitt. Feine Tranchen mit dem Filetiermesser gezogen, auf einem Bauernbrot von heute und mit etwas Butter bestrichen. Dazu kleine Ringe von den Minizwiebeln. Lecker, hat funktioniert. Und der Räucherofen hätte gut zwei bis drei Stunden länger benötigt. Zwar für eine größere Menge, aber die benötige ich ja nicht. Vom "Versuchsaufbau" mache ich in der nächsten Woche mal ein Foto, dann möchte ich eine gegarte Hühnerbrust räuchern. Wird schon werden.
Klingt super lecker, dafür hab ich leider keine Zeit, aber ich merk es mir mal vor... :)
AntwortenLöschenLG
judy
P.S. Danke für deinen Rezepttipp, das probier ich mal.
Auf das Foto bin ich gespannt. Räucherlachs ist sooo lecker! Ich hätte noch meerRettich mit Sahne obendrauf geschmiert. Huhn mag ich allerdings nicht geräuchert.
AntwortenLöschenjudy, war ganz gut zu essen, ja. Und so einfach. Tipp? Gerne. Probier das mal aus, wirst überrascht sein.
AntwortenLöschenbrisy, Sahnemeerrettich konnte ich keinen machen. Kein Rettich, keine Sahne. Ging so aber auch. Huhn möchte ich mal probieren, weil es doch recht einfach zuzubereiten ist. Gans mag ich nicht, Fleisch räuchere ich eher heiß. Und es soll ja auch schnell gehen.