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Ruuutschig draußen!

Die Nachbarin war gestern am späten Abend noch da und hat Gulaschsuppe gebracht. Warum auch immer, war wohl auf einer Party nicht so angekommen. Ob das nun positiv für mich ist, werde ich heute noch feststellen.

Nun schreit eine Gulaschsuppe immer ein wenig nach einer Beilage, die die Schärfe nimmt und gleichzeitig auch saugt. Baguette. Stangenweißbrot. Zum backen bin ich aber zu bequem, also - ab zum Bäcker in der Fast-Nachbarschaft im Brennpunkt-Discounter.

Zum Auto, in das Auto, mit dem Auto - kein Problem. Dumm nur, dass der Parkplatz nur teilweise frei von Eis ist. Im Zwielicht unseres mitteleuropäischen Dunkelwinterherbstes ist nicht wirklich zu sehen, wo sich Eis befindet und wo ein gefahrloses Laufen möglich ist. Vorsichtshalber bin ich schon mal dreibeinig unterwegs und trotzdem - kurz vor den Einkaufswägen erwischt es mich - kein Gripp am Antrieb, mit Pirouette, Schraube und Axel geht es recht unsanft der Heimaterde entgeben.

Ergebnis: Aua. Heftig Aua. Gebrochen ist glücklicherweise nichts, blau bisher auch nicht. Und zudem leidet ein Mann still. Also ein richtiger Mann. Und das Ego ist gehörig angeschrammt, denn es geschah unter Beobachtung. Wer jetzt aber denkt, dass mein Lächeln während der sportlichen Kür mit Notentafeln belohnt wurde, der irrt. Nicht einer der Passanten hat es für nötig gehalten, mir aufzuhelfen oder wenigstens zu fragen, ob alle Teile noch korrekt am Körperchen befestigt sind. Da fragt man sich auch nicht mehr, warum erst kürzlich eine Leiche erst nach drei Wochen von den Nachbarn in unserer Siedlung gefunden wurde. Naja, bei vier Schachteln Zigaretten pro Wohnungsbewohner und Tag sowie einer Flasche leckerem Billigwodka leidet neben dem Geruchssinn wohl auch ein wenig die Hirntätigkeit.

Mal sehen, wie glatt es heute Abend wird, es geht zum Karten an einen Waldrand. Und bei uns ist der Winterdienst bereits vier Mal über die Straße gerauscht. Salz haben wir ja in diesem Winter genug :-)

Ich ess´ jetzt erst mal einen Trostkrapfen.

Kommentare

  1. Da hast Du ja nochmal Glück gehabt, dass nix kaputt ist. Schlimm, dass niemand geholfen hat find ich. Ich hätt's gemacht, wenigstens gefragt ob Hilfe notwendig ist. Ich hab's glaub ich schon mal erzählt, als ich mal als Erste am Unfallort war, da hat fast jedes Auto angehalten und es wurde gefragt, ob Hilfe nötig ist. Hat mich sehr gewundert, hatte ich doch kurz davor einen TV-Bericht gesehen, in dem es hieß, die große Mehrzahl kümmert sich nicht. Vielleicht liegt das an unserer ländlichen Gegend hier? Ich weiß es nicht.

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  2. brisy, ist leider so. Mit M zusammen habe ich damals öfter mal Leute aufgesammelt, die irgendwie Hilfe gebraucht haben. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen da schon dran vorbeigefahren sind, bis wir angehalten haben. Und nur einmal ist eine weitere Person stehen geblieben. Von daher würde ich bei uns wenig Hilfe erwarten.

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  3. Erstmal gut das nichts passiert ist.
    Ich habe da einen anderen Satz bei Dir gefunden der auch bei mir zu trifft.
    "denn es geschah unter Beobachtung"
    DAS ist mein größtes Problem immer. Hat es auch möglichst keiner gesehen??
    Mein Kopf rotiert immer erst in der Botanik.
    Nein? Na, dann ist das erst mal gut.
    Was bin ich froh, das ich nicht eitel bin.

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  4. Hauptsache, Du hast eine gute Haltungsnote im Hinterkopf. Das zählt. Und natürlich die scharfe Nachbarin oder deren Gulaschsuppe. Ich hoffe, mein Hinterkopf hat jetzt nichts durcheinandergebracht.

    Schärfe kann mit ein wenig Sahne gemildert werden. Aber wem sag ich das...

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  5. Gerhard, mein Kopf ist rotiert wie ein Kreisel. Immer das selbe Programm. Liegen bleiben, Check, ob alles noch dran ist. Wenn ja - lächeln. Wenn nein - lächeln. Und dann erst mal weiter im Programm. Wenn Irgendwo BLut rausläuft, dann sammelt sich das spätestens in den Schuhen.

    lautleise, die Nachbarin ist - wie drück´ ich es aus? Dürr? Spindeldürr? Zwar auch Solo, nur etwas älter, gut gesittet - aber so gar nicht mein Beuteschema. Wenn ich denn eines hätte im Moment. Ich denke auch, dass sie hinten durchschäumt, wenn sie sich vorne einseift. Kannst Du Dir nun vorstellen, WIE dürr die Frau ist? Die Gulaschsuppe ist ganz gut, aber da hätte es auch ein Schwarzbrot aus dem Lager dazu getan; weniger AUA.

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  6. *noch einen Trostkrapfen hinhalt*
    wegen der hinten durchschäumenden Nachbarin.
    Gruß vom Frollein

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  7. Frollein, vielleicht lieber "für" als "wegen" der Nachbarin? Obwohl, wenn die so einen Krapfen essen würde, sähe die aus wie fünfter Monat. Bei Wind habe ich immer ein wenig Angst um sie. Ich glaub´ auch, dass ihr Hund mehr wiegt als sie. Kein Scherz :-(

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  8. Coburg?

    Jo mai, SL, stell ihr halt Tog für Tog a Hoibe mid an Sämmäl vor die Türe und sog ihrn: Dös ist vom LL, i soll di a schön grüazn tun! ;))

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  9. Na, da würde es ihr aus mehreren Gründen die Fragezeichen aus dem Kopf treiben :-)
    1.) Warum zur Hölle spricht der Nachbar statt fränkisch nun bayerisch?
    2.) Bier? Ich trinke doch nur Wasser und ab und zu mal einen Wein..
    3.) Semmel? Was ist das? Kann man das essen?
    4.) Was ist ein Blog und was ist LL?

    So viele Fragen und ich hätte so wenig Zeit und Lust, diese zu beantworten ;-)

    Aber, vielleicht versuche ich es einfach mal, für die gute Nachbarschaft.

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  10. 1. Du bist im Großen und Ganzen heile, das ist gut.

    2. Ich weiß nicht, ob ich eher traurig oder wütend sein soll oder mich doch lieber anonym fremdschäme fürs Pssantenverhalten.

    Leider passiert das immer wieder. Ich wundere mich ja immer, wenn die Reaktion auf eine klitzekleine Hilfestellung (einem vollbepackten Menschen die Tür aufhalten oder so - also Kleinigkeiten) so ÜBERSCHWÄNGLICH dankbar ist. Ein kurzes "Vielen Dank" würde doch reichen. Ja, aber das sei ja nicht selbstversrändlich ... also für mich schon und das sollte es auch im Allgemeinen sein. Ich verabscheue unhöfliches und egoistisches Verhalten! (Nicht falsch verstehen, die Speichellecker mag ich genau so wenig.) Was kann daran so schwer sein, freundlich miteinander umzugehen?

    Grüße! N.

    PS: Ich hoffe dir tun morgen nicht "sämtliche Knochen" weh vom Sturz.

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  11. Beim nächsten Besuch in Coburg zünde ich ein Kerzerl ooh...

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  12. Nelja, Du würdest nicht glauben, wie oft mir zu "Krückengehzeiten" die Tür vor der Nase zugeschlagen wurde, wie oft mir der Einkaufswagen in den Ar... geschoben wurde. Und von wegen, da hat mal einer drei Sekunden Zeit. Da wird an einer Engstelle an dir vorbei gedrückt, dass es dich fast hin haut. Und mehr als einmal hat es mir die Krücken weggerissen. Schade, dass wir alle immer mehr verrohen.

    lautleise: aber eine ganz Dicke bitte, die Dünnen wirken bei mir nicht :-)

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