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Kopfwäsche und andere wahre Dinge

Ich bin ja in der glücklichen Lage, Freunde zu haben, die mir IHRE Meinung sagen, nicht das, was ich gerne hören würden. Dafür auch mal ein dickes, fettes DANKE!

Gestern war nach der Po-Grabscherin auch ein weiterer Kumpel da, den ich schon länger nicht mehr gesehen habe. Der hat das Drama im letzten Februar zwar mitbekommen, wusste aber nichts Näheres. Und weil er ein Guter ist und weiß, was sich gehört, hat er mich mit Faschingskrapfen mit Hiffenmark und Kristallzucker überrascht. Dazu ein lecker Tee und der Tag ist gerettet. Und die übermäßige sexuelle Belästigung vom Mittag vergessen ;-) Trauma.....

Wenn die Damen auf dieser Welt glauben, nur diese können klatschen und tratschen, dann haben die sich geirrt. Bei K+K lässt es sich hervorragend "analysieren". Und, liebe Damen, dabei geht es sicher nicht um die Themen, die Ihr so annehmen würdet. Das aber, ja das bleibt Männergeheimnis.

Zwangsläufig und immer wieder mal kommt die Sprache auf Marlies. Eigentlich will ich da nicht mehr drüber reden, weil einfach Alles gesagt, geschrieben, gelitten und geweint ist. Aber dieses Mal war das etwas anders. Ich bekam die Sicht der anderen Menschen auf Marlies mitgeteilt. Ihr hätten diese vielen Worte wohl nicht gefunden, die mir da entgegengeschleudert wurden. Und mir wurde es deutlich gemacht, dass ihr Verhalten gegenüber anderen Menschen und besonders in Lokalen oft mehr als grenzwertig war. Wenn ich so zurückdenke: ja, er hat Recht. Jetzt, ohne rosa Brille, sehe ich das oft klarer und kann das nur damit erklären, dass die wahre Liebe wohl auch wahrhaft blind macht. Dumm nur, dass MANN das in der Situation anders gesehen hat. Worte wie "Zicke", "arrogant" und auch "hochnäsig" sind gefallen. Jeder ein kleiner Stich in mein Herz, dass es so schlimm für meine Freunde war, hätte ich nie gedacht. Klar. in den ersten Jahren war es auch für mich schlimm, einfach deshalb, weil sie - oft auch berechtigte - Kritik nicht in passende Worte verpacken konnte. Ich mittendrin, auf der einen Seite meine langjährigen Freude, auf der anderen Seite Marlies. Und trotzdem mag ich keine weichgespülten Frauen, lieber den Typ "schwierig". Warum auch immer.

Über die vielen Jahre ist es besser geworden, sie (M) hat sich dann öfter auch mal vorsichtiger ausgedrückt. Diplomatisch war sie aber nie, das war mir bewusst. Und erst jetzt habe ich bemerkt, dass ich sie von manchen Dingen fern gehalten habe, die sie vielleicht mit ihrer schnell mal brüskierenden Art hätte zerstören können. Feingefühl gegenüber anderen Menschen - obwohl sie zu mir immer sehr liebevoll war - war nicht so ihr Ding.

Wir plaudern da so über Gott und die Welt, als wir feststellen, dass wir die gleiche Therapeutin haben. Oder hatten; denn seit Mitte Dezember ist das nicht mehr nötig. Sagt mir auch Frau Thera. Er aber hat mit Mobbing im Job zu kämpfen, und dass in einer der größten Firmen in Coburg. Wir reden hier nicht von einer kleinen Klitsche, das Unternehmen ist in manchen Dingen Weltmarktführer. Und es wird scheinbar zwar "was getan", aber in der Praxis zu wenig. Nicht nur er leidet mittlerweile an Schlafstörungen, teilweise sogar schon körperlichen Ausfällen und Neurosen, auch seine Kollegen leiden unter dem Leistungsdruck. Als er mir erzählt, wie viel er verdient und dass er trotzdem einen anderen Job - auch mit viel weniger Verdienst - anzunehmen überlegt, wird mir mal wieder bewusst, in welcher komfortablen Situation ich doch bin. Und während in Ärztekreisen mal wieder diskutiert wird, ob das "Burn-out-Syndrom" auch wirklich ein fest umrissenes Krankenbild ist, bin ich mir sicher, dass er daran leidet. Und wofür? Dafür, dass am Monatsende das Konto wieder einmal um ein paar Kröten angewachsen ist, das nächste Auto noch größer wird und der kleine Wettkampf um die Annehmlichkeiten im Kollegenkreis fortgeführt werden kann.

Am Abend dann habe ich noch mit meiner Schwester telefoniert. Immer wenn deren Nummer ohne vorherige Verabredung im Display erscheint weiß ich, dass wieder was im Argen liegt. Entweder ist ein Tier am sterben - was nicht sein kann, da sie keines mehr hat. Oder es geht um den neuen Mann - was wahrscheinlich ist. Oder um die neue Arbeit - was fast sicher ist.

Und ich sollte Recht behalten, es ging um die Arbeit.
Dass von oben herab eine Art Terrorregime geführt wird, welches auf schreien und mobben setzt, hätte ich nicht gedacht. Der Geschäftsleitung scheint der Ruf egal zu sein, nach außen glänzen, innen komplett verrottet. Scheinbar ist das in Firmen mit Weltgeltung eher die Regel als die Ausnahme. Und nein, es ist nicht die Sprache von der gleichen Firma wie oben. Die Fluktuation in der Firma ist momentan so hoch, das quasi alles genommen wird, was einen Stift gerade halten kann. Erst kürzlich hat ein Mann gekündigt, der seit der Lehre im Betrieb beschäftigt war und in zwei Jahren seine Rente bekommt. Die Sperre vom Arbeitsamt hat er in Kauf genommen, ist nun Arbeit suchend. Für mich bezeichnend, wie sehr die Strukturen verrotten.

Seit gut drei Monaten arbeitet sie dort, bekam bis zum heutigen Zeitpunkt keine ordentliche Einarbeitung, soll im Geschäftsbetrieb lernen. Klar, kein Problem, ist auch sinnvoll. Aber nur dann, wenn man nicht einen Stapel Papiere auf den Tisch bekommt und sehen soll, wie man damit verfährt. Und dies ist eine Arbeit, bei der täglich mehr als 500(!) Vorgänge zu verbuchen sind. Mit jeweils wieder diversen Positionen in Varianten. Und wenn dann - das System der Ablage besteht seit der Firmengründung - meine Schwester einen Fehler macht, kommt die Kollegin der Aufsicht gerannt und macht sie zur Schnecke. Anstatt ihr zu zeigen, warum dieser Fall ein besonderer ist. Und warum hier nicht wie üblich agiert wird, sondern eigene Bezeichnungen für den internen Gebrauch erfunden wurden. Das bleibt das Geheimnis der "Kollegin". Hier stimmt es wirklich, das monatliche Salär ist als Schmerzensgeld anzusehen. So traurig wie es ist, es ist Realität in Europa 2012.

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