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Schlemmen in Witzmannsberg - Das "Restaurant im Freizeitzentrum"

Der letzte Besuch hier im Freizeitzentrum in Witzmannsberg/Ahorn bei Coburg, liegt sehr lange zurück, was auch seinen Grund hat. Intern heißt das Lokal bei uns "Boidl-Stubn".

Gestern also wurde ich von den Beiden hier instruiert, wie ich -bitte schön- mit der Wii umzugehen hätte und dass man keine Wii braucht, wenn man kein Mario Kart hat. Jawoll! Bestell ich sofort! WIe gewünscht! (Können die knicken, ich mach´ doch was ich will und nicht, was ein dahergelaufenes Paar möchte ;-)
Miapapa und Schwestermir
Zum Ausgleich sind wir nach dem erfolgreichen Gediller an der Konsole zum Essen aufgebrochen. Nie war ich glücklicher, eine SMS zu bekommen, die mich zum Essen gehen auffordert und mir einen Vorwand bietet, bei diesem schönen Wetter aus der Bude zu kommen. Unverhofft kommt oft und dieses mal sehr gelegen.

So, genug geschwafelt. Aufgrund des vorhandenen Behindertenausweis mit Berechtigung zum Parken quasi IM Lokal ;-) hatten wir nur ein paar Meter in den Gastraum. Hindurch, vorbei an ein paar besetzten Tischen, auf die Terrasse. Dort war ein Treffen von gut 50 Personen mit Wuschelhunden namens ELO. Liebe und ruhige Tierchen, nicht zu groß, kann man sicher auch zum Innenreinigen von Rohren verwenden.

Wir hatten vier reservierte Plätze auf der Terrasse, welche kurz vor 18 Uhr leider schon im Schatten lag. Was aber zwei von uns nicht gehindert hat, bis kurz nach 24 Uhr dort auszuharren. Mir war kalt, die Begleitung leicht in Querlage nach Genuss des scheinbar hervorragendem Zwickelbieres. Was aber nichts macht, da sie zu den Beinen auch einen Stützstecken auweist. Somit ein Dreibein ist, was für besseren Stand sorgt. Durst darfst du haben, musst dir nur zu helfen wissen. So isses....

Im Dorf, direkt an der Zufahrt zum Freizeitzentrum, steht ein Aufsteller, der auf die jeweils am Freitag und Sonntag angebotenen Büffets verweist. Sonntags ab 18 Uhr "wird es spießig", was wohl bedeutet, dass es Spieße in Variationen gibt. So war es auch. Jeweils Kamm oder Pute, mit Zwiebeln und Reis oder Pommes. Bei den Saucen - wie wäre es anders zu vermuten - herrscht das Standardrepertoire. Jäger-, Pfeffer- und Zigeunersauce. Dazu bei der Pute Ananas und Curry oder schlichte Schaschliks. Na, ahnen Sie, wohin die Reise kulinarisch geht? Genau, nach Aufpeppingen. Hier hat also schon die Industrie die Vorarbeit übernommen, ein paar kleine Extrazutaten und ab zum Gast.

Genauer gab es für -eigentlich recht günstige- 7 Euro zwei Fleischspieße. Wie erwähnt vom Schweinenacken. Ohne Gewürz gesehen zu haben, die Zwiebeln ebenso zäh wie das Fleisch in weiten Strecken bissfest. Warum kann man denn das Fleisch nicht vorher marinieren? Oder zumindest die Fleischstückchen mit Salz und Pfeffer eine kleine Bekanntschaft schließen lassen.

Die Soße ebenfalls nur sehr lasch gewürzt, ich hatte den Eindruck, dass es sich jeweils um ein Convenienceprodukt gehandelt hat. Meine Pfeffersoße schmeckte deutlich nach nicht-hausgemacht, hatte lediglich Pfefferkörner in der Sauce, war mit Sahne verfeinert. Dafür wurde aber verpasst, nachzuwürzen.
Leider nur eine Bildschönheit

Während mein Essen das kleinere Übel war, haben meine Schwester und meine eine Begleitung richtig daneben gelangt. Die -ebenfalls kaum gewürzte- Zigeunersauce wurde mit nur leicht angedünsteten, irgendwie lederkonsistenzigen Zwiebelstückchen und wenig Speck aufgepeppt. Der Geschmack? Mantel des Schweigens wäre angebracht. So ging auch ein Großteil der Speisen wieder in die Küche zurück.

Lediglich das Bauernsteak von Begleitung drei war akzeptabel, der Speck kross, die Zwiebeln wohlschmeckend. Von Seiten der Portionsgrößen ist alles im grünen Bereich, leider aber -und ich weiß, dass der Koch mehr kann als er hier zeigt- die Geschmacksseite ist ein wenig nachhängend. Schade.

Die Getränke sind nach wie vor gut temperiert, kommen schnell mit einem sehr netten Service an den Tisch, ein Leerstand der Gläser war nie zu beklagen. Da können sich manch andere Lokalitäten eine Scheibe von abschneiden.

Zwar ist das Lokal gut für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer zu erreichen, allerdings liegen die Toiletten einen drittel Stock höher. Wer auf die Idee kam, da fünf Stufen einzubauen, dem möge bitte der Fuß einschlafen und er dringend auf DIESE Toiletten müssen. Die Terrasse ist schön eingewachsen, im Anschluss befindet sich eine Voliere mit Wellensittichen und Canarienvögeln. Urlaub in der Heimat. Ein bisschen.

Kommentare

  1. Klingt ja von der Atmosphäre her ganz gut, aber wenn's nicht wirklich schmeckt, hauen es die 7 Öros auch nicht wirklich raus... Dabei ist Fleisch marinieren nun wirklich keine Kunst...

    LG; dieMia

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  2. dieMia: satt: ja. Günstig: ja. Gut: nein.
    Eigentlich schade, zumal die Retouren an den anderen Tischen auch nicht besser aussahen.

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  3. Nur ich will Pommes mit Jägersooohße!

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  4. Pieps, für Dich gibt es bestimmt auch einen Käsespieß.

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