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17-β-Hydroxyandrost-4-en-3-on - und das Beuteschema der Frau

Sie steht wohl auf Männer, die dieses Hormon verströmen. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sie wieder den gleichen Typ Mann geangelt hat, mit dem sie vorher glücklich(?) war? Testosteron, also das im Header erwähnte "17-β-Hydroxyandrost-4-en-3-on" spielt da sicher eine große Rolle. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sie auf Männer steht, die ein fast primatenhaftes Verhalten an den Tag legen? Fehlt eigentlich nur noch das Klopfen auf die Brust und ein silberfarbiger Rückenhaarbewuchs. Muss ich mal in Erfahrung bringen...

Wichtig ist, dass die Männer leicht zu haben sein müssen, bereit sind, sich in eine Abhängigkeit von ihr zu begeben und unterwürfig alles zu ertragen, was ihrem cerebrum entweicht. Um im Terminus zu bleiben: es wird ein gluteus maximus (naja, Teile davon sind gemeint) gesucht. Und auch gefunden. Dabei ist die Pirsch gen dieser Hormongeschwängerten recht begrenzt auf das nahe Umfeld. Was den Beobachter noch erstaunter zuschauen lässt ist, wie viele dieser Exemplare sich auf freier Flur befinden. Das Locken selbiger Kreaturen ist einfach, dazu braucht es nur die (ihrer Meinung nach perfekten Brüste - schau mal genauer hin, die sind NICHT perfekt, ich habe schon welche GESEHEN!) und ein wenig Gewackel mit dem Hintern.

Ist der Mann dann an der Leine fest verankert, dann beginnt das grausame Ritual: biegen, brechen, formen. Und so erwischt es auch wieder diesen Mann. Armes Exemplar, es macht sich Hoffnungen auf eine Zukunft in Selbstbestimmtheit. Nein, mein Lieber, nicht mit einer Frau im Sternzeichen Löwe. Da kannst Du Dich als Steinbock abstrampeln, DU wirst gerissen und vertilgt. Beuteschema im üblen Sinn.  Übrig bleibt nur ein Schatten deiner selbst. Ist so, ich habe das in den Jahren seit ihrer Trennung von ihrem Mann mehrmals mitbekommen. Geht er biegen und brechen? Prima - herzlich willkommen. Hat er einen eigenen Willen und behält diesen? Geh´ weg, du bist nicht brauchbar.

So beschränkt sich das Beuteschema meiner Schwester immer auf den selben Typ Mensch. Irgendwie gestrauchelt, ein gefühlter IQ von 75 und die Bereitschaft, für meine Schwester das eigene Leben fast komplett aufzugeben. Heute war es wieder soweit. Streit um banale Dinge des Alltages. Und was machen die? Den gleichen Fehler wie ich früher: nicht darüber reden. Von mir aus. Solange die das bei sich tun. Was war aber heute?  Tag der Heimsuchung. Meiner Heimsuchung.

Mit zwei DVD in der Hand sind die bei mir aufgetaucht. Dumm nur, dass ich zwar einen DVD-Player besitze, den aber nicht angeschlossen habe. Einer ist in ein Geschenk von M in einen Fernseher im Schlafzimmer eingebaut. Das betrete nicht einmal ich, da haben die auch nichts drin zu suchen. Fällt also flach. "Die WII...!" ist seine Idee. Syntax error, die spielt keine DVDs ab. Zumindest meine nicht, die ist im Serienzustand.

Und wieder erkenne ich meinen alten Schwager im neuen Freund wieder: er gerät in Panik, wenn die Gefahr droht, anstatt eine DVD schauen zu können in ein Gespräch verwickelt zu werden. Wenn ich ehrlich bin: wir wollen wohl beide nicht miteinander reden. Sarasmus und Ironie erkennt er nicht. Intern nennen wir ihn Sheldon :-) Ich lasse mich im Anschluss breit quatschen, er schließt den DVD an. Hoppla, ein kindliches Lächeln huscht über seine Backen.

Zur Auswahl stehen die Filme "Source Code" und "Sucker Punch". Der erstgenannte scheint der zu sein, den man anschauen kann, wird eingelegt. Lautstärke voll aufgedreht, er ist schwerhörig. Muss ich es erwähnen: wie sein Vorgänger. Der hatte einmal mein Auto trotz Rückfahrwarner angesetzt, weil er die Töne nicht wahrnehmen konnte. Fand´ ich damals nicht witzig. Den Sessel rückt er bis auf 150 cm an den Fernseher. Kein Scherz. Ach, ich sollte erwähnen, dass der 52" Diagonale hat. Das entspricht gut 133cm. Für den Hausgebrauch ausreichend, es sei denn, Familie Maulwurf ist zu Gast. Muss ich erwähnen, dass er ohne Brille Auto fährt?

Und noch ein Punkt passt in das Beuteschema: er kann immerzu fressen. Fressen, nicht essen! Unmengen von irgendwas. Und lässt die Stoffwechselprodukte gleich wieder da. Und nochmal Punkte zum Beuteschema: er sitzt gerne stundenlang auf dem Klo. Währenddessen warten wir vor dem Standbild.

Zurück vor dem Fernseher bemerkt er, dass er Hunger hat. Schwester: nur Schinken zu Hause und Nudeln. Na, eine Zwiebel dazu und das werden leckere Schinkennudeln. Gab es bei Marlies und mir auch ab und zu, wir fanden das lecker. Nicht der Herr der Hormone: er will "was Gscheits". Bei chronisch leerer Kasse. Beuteschema? Beuteschema!

Wir einigen uns darauf, dass ich bezahle, wenn die die Ware holen. Das schließt nämlich aus, dass die miesen Pizzaservice berücksichtigt werden. Die Adria wird ausgeguckt, ich will Salat (brisy, DU bist schuld!!!). Also zwei Mal Insalata con petti die pollo, ein Pizzabrot und eine große Salami mit extra Käse und Knoblauch. "Zwansigminute." Nach einer halben Stunde steht der Salat da, ich denke an frühere Zeiten, als wir ab und zu auch diesen Salat gegessen haben, während er die Pizza bemängelt. "Nicht geschnitten..." Na und? Dafür gibt es Messer. Hat eine der weltbesten Pizzen vor sich und mault über einen Lapsus, der nicht mal einer ist. In der Adria war die Pizza noch NIE geschnitten (gell Detlef, immer fein aus der Packung haben wir abgebissen ;-)

Beuteschema hier: Unbeholfenheit. Der Film geht zu Ende, hat mindestens meine Schwester und mich gelangweilt. Spätestens ab dem zehnten zurückdrehen des Filmes haben wir abgeschaltet. Warum er das macht? Wenn wir uns unterhalten, kann er sich nicht gleichzeitig auf den Film konzentrieren, hört bei uns zu. Hier unterscheiden sich die beiden Männer: er kann nicht zuhören, der Vorgänger hat aus den Augenwinkeln beobachtet. Gruselig sind beide. Als ich ihm sage, dass mein Vater und ich uns gleichzeitig über zwei Themen unterhalten haben und dann immer noch wussten, was der andere will, spult er ganze fünf Minuten zurück. *Kopfschüttel*

Still bekomme ich ihn mit einem Glas Lambrusco (meine Schwester gießt fleißig nach, er verliert den Überblick ;-) und ein kleines Glas von meinem Schnupp-Bier, welches ich am Montag auf dem Rückweg von Nürnberg (kleiner Umweg über die Werksverkäufe in Kemnath und Bayreuth sowie - Schnupp) mitgebracht habe.

Der zweite Film (Sucker Punch) ist so derbe langweilig und beinhaltet ein ödes Geballer, dass es sogar ihm zu viel wird. Die heimische Couch ruft. Und die muss ein ordentliches Organ haben bei seinem Hörvermögen.

Ach ja, dieser Nachmittag hat mich dann 29,80 für Speisen und gut zwanzig für die Flasche Wein und die zwei Flaschen Bier gekostet. So viel sollte einen eine Feldstudie und ein gelegentliches Lächeln schon wert sein, oder? Ich hoffe nur, dass der nächste Mann meiner Schwester endlich weiß, wie man selbst gut kocht und mich mal einlädt. Wunschträume einer tragischen Figur....

Kommentare

  1. suuuper Nachmittag ..ganz toll :-))) wahahaaaa :-)

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  2. Spotte nur.... Aber, ich bin bescheiden geworden :-)

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  3. *heul* meine schöne Zeit. Dir sei vergeben! ;-)

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  4. Na, ich bin extrem beruhigt, dass ich ausnahmsweise mal an was Gutem Schuld bin, nämlich, dass Du gesund gegessen hast. Nur leider bin ich der italienischen Sprache nicht mächtig (englisch, französisch und dänisch hätte ich vielleicht noch hingekriegt *angeb*), vermute aber auf jeden Fall Hähnchenbruststreifen...

    Zu dem Typen fällt mir erstmal nix ein ausser *börgs*, aber das kommt noch.

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  5. Und es ist sogar drin geblieben! Zwar hat es gemurrt, aber immerhin. Putenbruststreifen, aber das lasse ich durch gehen. Mit frisch gehobeltem Parmesan, gerösteten Pinienkernen und Balsamico. Sehr lecker.

    Der Typ ist genau das, was meine Schwester sucht. So gesehen passt das schon. Ach, nicht mein Problem.

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  6. Also, dass sieht mir ganz danach aus, dass der nächste genau so einer ist.
    Nicht schwarz sehen, du musst ja nicht mit ihm zusammen sein!

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  7. Ne, da sehe ich nicht schwarz. Und einmal in der Woche kann man die ja auch aushalten ;-)

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