Seit ungefähr zwei Wochen absolviere ich meine Übungen zur Kräftigung meiner Beinmuskulatur. Normalerweise in der Wohnung, so gut es eben geht. Gestern habe ich es wohl übertrieben, denn die Beine brennen bei jedem Schritt. Muskelkater nennt sich sowas wohl. Aber, egal, denn von den vor Wochen noch dünnen Strichen, die meine Beine waren, kehre ich langsam zur Muskulatur zurück, die zu meiner ursprünglichen Statur passt. Netter Nebeneffekt: je besser die Muskeln in Form kommen, desto weniger sammelt sich das Wasser in den Beinen. Lediglich die Knöchel schwellen leicht an, aber, ich halte nun sogar schon fast zwei Stunden mit abwechselnd stehen und üben durch. Für mich ein toller Fortschritt. Wenn ich so weiter mache, dann entwickle ich mich vielleicht sogar zu einem Frauenschwarm ;-)
Und weil das Wetter so schön ist und bei uns vor der Tür die Rohrleitungen saniert werden, gab es die Übungen heute an der geöffneten Dachluke. Mit Blick auf -erstaunlicherweise- sehr flotte und präzise Bauarbeiten. Zu meiner Zeit am Bau (1987 - 1988) war mehr Handarbeit gefragt. Ich erinnere mich noch mit Grausen an 480 qm Estrichfläche, die wir auf Keller, Erdgeschoss und ersten Stock verteilt haben. Per Schubkarre und Eimer. Pause? Konnte man vergessen, denn dann hätten wir einen lustigen Estrichberg vor der Tür liegen gehabt. Oder den Dachfirst, der von 24 Mann auf den höchsten Punkt am Haus gehoben wurde - weil der vom Zimmerer mitgebrachte Kran zu schwach war. Und an die vielen Steine, die ich gesetzt habe. 36er für die Außenwände, sogar die nichttragenden Innenwände haben wir in 24er-Blöcken hergestellt. Jeder Stein musste getragen werden, teils über abenteuerliche Konstruktionen, ein Kran war dem Bauausführer zu teuer. Am Abend wusste man, was man getan hatte.
Und die Herstellung des Dachbodens, während dessen man ungesichert gute zehn Meter über dem Boden des Treppenaufganges gelegen hat. Auf zwei dünnen Brettchen. Mir ist erst in diesen Tagen bewusst geworden, dass ich auch so an dieser Wohnung hänge, weil ich fast an allen Arbeiten zumindest beteiligt war. Sogar dem Klempner, dem Elektriker und dem Fließenleger habe ich damals geholfen. Ich kann mich auch noch erinnern, dass ich mich mit einer 50er-Klammer an der Holzdecke festgeschossen habe, durch das Daumengelenk. Der Schmerz kam erst am nächsten Tag, dafür umso gewaltiger. An was man sich so alles erinnert.
Heute habe ich habe mir sogar einen Cappuccino geleistet. OK, mein Fernziel ist an Weihnachten fest gemacht (ist ein Hinweis für eine eingeweihte Hoffentlich-Mitleserin), dafür gebe ich nun einfach Alles. Aber ein Cappuccino zur Belohnung musste einfach sein. Ja, ich bin schwach....
Ein weiterer Blick aus dem Dachfenster war der auf die Veste Coburg. Eine Festung, die im Frühling bei der ersten Blüte besonders reizvoll aussieht. Kleiner Tipp an Ortsfremde: der Besuch lohnt sich wirklich, besonders in den Kunstsammlungen, die Ihresgleichen suchen.
Hallo Löffelchen,
AntwortenLöschenna, von nüscht kommt nüscht, gell. ;)
Dein Ausblick ist ja TOLL! Leider haben wir hier keinen Blick auf die Veste, ... ein paar Häuser weiter hinten in der Straße, die schon. *grummel*
LG,
Pupe
Früher, bevor das Nachbarhaus abgerissen und neu aufgebaut wurde, war der Blick viel schöner.Da konnte ich von jedem Fenster auf dieser Seite aus die Veste anschauen. Was ich hier einstelle in Richtung Veste, ist aus der Dachluke im Bad fotografiert.
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