Da ist doch in einer unserer örtlichen Tageszeitungen wieder etwas Schwung in die Diskussionslandschaft gekommen. Hauptsächlich geht es um Sarrazin´sche Themen. Also um Ausländer, deren Verhalten und das Verhalten der Deutschen gegenüber Ausländern.
Diskussion 1 dreht sich um 120 Asylbewerber, welche kurzfristig in einem dörflich geprägten Ort untergebracht werden sollen. In 12 Zimmern, ohne vorher umfassend zu informieren. Auch der Bürgermeister hatte scheinbar keine Ahnung von der Zwangseinquartierung. Die "Freude" ist entsprechend groß, die Bevölkerung sehr reserviert. Ein für mich klar verpasster Moment, dies zu kommunizieren und die Bevölkerung mit einzubeziehen. Zudem ist auch der dort ansässige Franke in der Mehrheit Rentner oder zumindest im fortgeschrittenen Alter. Wie kann aber ein deutschstämmiger Staatsbürger protestieren wenn es um Ausländersachen geht? So gut wie gar nicht, denn spätestens der zweite Kommentar wird die Stichworte "Nazi", "Rassist" und/oder "ausländerfeindlich" beinhalten. Am ersten Februar ist es soweit, die Asylbewerber werden angesiedelt.
Diskussion 2 ist noch etwas heikler. Ein Ali Iskender wurde nicht in eine Diskothek eingelassen. Zwar hat er noch seinen Pass vorzeigen dürfen -deutsche Staatsbürgerschaft- aber der Name war das KO-Kriterium. Auf Nachfrage wurde ihm mitgeteilt, dass die Geschäftsleitung keine Ausländer mehr wünsche. Der Grund ist, dass in der jüngeren Vergangenheit Schlägereien und Übergriffe mit Beschimpfungen Deutscher ausuferten. Als Problemgruppe wurde eben die Klientel Türken und Russen ausgemacht. Problem hierbei: wie halte ich diese scheinbaren Störergruppen fern, ohne mit dem Grundgesetz zu kollidieren? Da gibt es wenige bis gar keine Chancen. Zumal der Türsteher sich sehr direkt und wenig diplomatisch ausgedrückt hat. Das Kind liegt nun im Brunnen.
Da ist das Dilemma und die Stolperfallen, die im unbedachten Nennen der eigenen und frei gebildeten Meinung liegen. Oft habe ich auch das Gefühl, dass Deutschland seit Sarrazins Buch-Bestseller mehr denn je in zwei Lager getrennt ist. Die sprachlichen Möglichkeiten des ehemaligen Dichter- und Denkervolkes verrohen. Spätestens nach dem darlegen der gegensätzlichen Meinungen in den ersten Diskussionsbeiträgen ist die Kultur abhanden gekommen. Beschimpfungen, fest vorgefasste Meinungen, schwarz/weiß-sehen der vom Journalismus schon ausgedünnten Informationen, das prägt das deutsche Kommentartum. Niemand ist mehr bereit, auf die Argumente der anderen Partei einzugehen. Oft habe ich auch das Gefühl, dass die "gegnerischen" Argumente nicht einmal gelesen werden, geschweige denn, dass man bereit ist, auf diese einzugehen. In den oben genannten Fällen sehen sich die Gutmenschen den Nazis gegenüber gestellt. Wahrscheinlich sind auch das Vorurteile, die vom anderen Lager geschürt werden. Und die Wahrheit liegt sicher irgendwo in der Mitte - auch bei den diskutierten Fällen mit dem berühmten Körnchen Wahrheit.
Diskussion 1 dreht sich um 120 Asylbewerber, welche kurzfristig in einem dörflich geprägten Ort untergebracht werden sollen. In 12 Zimmern, ohne vorher umfassend zu informieren. Auch der Bürgermeister hatte scheinbar keine Ahnung von der Zwangseinquartierung. Die "Freude" ist entsprechend groß, die Bevölkerung sehr reserviert. Ein für mich klar verpasster Moment, dies zu kommunizieren und die Bevölkerung mit einzubeziehen. Zudem ist auch der dort ansässige Franke in der Mehrheit Rentner oder zumindest im fortgeschrittenen Alter. Wie kann aber ein deutschstämmiger Staatsbürger protestieren wenn es um Ausländersachen geht? So gut wie gar nicht, denn spätestens der zweite Kommentar wird die Stichworte "Nazi", "Rassist" und/oder "ausländerfeindlich" beinhalten. Am ersten Februar ist es soweit, die Asylbewerber werden angesiedelt.
Diskussion 2 ist noch etwas heikler. Ein Ali Iskender wurde nicht in eine Diskothek eingelassen. Zwar hat er noch seinen Pass vorzeigen dürfen -deutsche Staatsbürgerschaft- aber der Name war das KO-Kriterium. Auf Nachfrage wurde ihm mitgeteilt, dass die Geschäftsleitung keine Ausländer mehr wünsche. Der Grund ist, dass in der jüngeren Vergangenheit Schlägereien und Übergriffe mit Beschimpfungen Deutscher ausuferten. Als Problemgruppe wurde eben die Klientel Türken und Russen ausgemacht. Problem hierbei: wie halte ich diese scheinbaren Störergruppen fern, ohne mit dem Grundgesetz zu kollidieren? Da gibt es wenige bis gar keine Chancen. Zumal der Türsteher sich sehr direkt und wenig diplomatisch ausgedrückt hat. Das Kind liegt nun im Brunnen.
Da ist das Dilemma und die Stolperfallen, die im unbedachten Nennen der eigenen und frei gebildeten Meinung liegen. Oft habe ich auch das Gefühl, dass Deutschland seit Sarrazins Buch-Bestseller mehr denn je in zwei Lager getrennt ist. Die sprachlichen Möglichkeiten des ehemaligen Dichter- und Denkervolkes verrohen. Spätestens nach dem darlegen der gegensätzlichen Meinungen in den ersten Diskussionsbeiträgen ist die Kultur abhanden gekommen. Beschimpfungen, fest vorgefasste Meinungen, schwarz/weiß-sehen der vom Journalismus schon ausgedünnten Informationen, das prägt das deutsche Kommentartum. Niemand ist mehr bereit, auf die Argumente der anderen Partei einzugehen. Oft habe ich auch das Gefühl, dass die "gegnerischen" Argumente nicht einmal gelesen werden, geschweige denn, dass man bereit ist, auf diese einzugehen. In den oben genannten Fällen sehen sich die Gutmenschen den Nazis gegenüber gestellt. Wahrscheinlich sind auch das Vorurteile, die vom anderen Lager geschürt werden. Und die Wahrheit liegt sicher irgendwo in der Mitte - auch bei den diskutierten Fällen mit dem berühmten Körnchen Wahrheit.
... meinst Du das jetzt ironisch? ... komme grad nicht so mit, ...
AntwortenLöschenwas soll da ironie sein, kannkeine erkennen. und die kommentare sind in den zeitungen echt daneben
AntwortenLöschenAlso, ich glaube und befürchte, dass ein Thilo Sarrazin lediglich dem Volk "auf's Maul schaut" und daran seine "Thesen" festmacht, also populistisch handelt.
AntwortenLöschenAnalysiert man die Thesen und Statistiken von Sarrazin an der Realität, kann man Sarrazin nicht mal als Lügner bezeichnen, denn dann würde er die Wahrheit kennen und bewusst falsch widergeben.
Nein, er erzählt einfach nur Humbug, d.h., er macht sich seine eigene Wahrheit, ohne sich um die Realität zu scheren. Dabei postuliert er Zahlen, die er, wie er selbst zugibt, erfunden hat, weil es dazu gar keine Statistik gibt und wenn keiner diese Zahlen widerlegen kann, was dann auch schwerlich möglich ist, habe er ja gewonnen.
Das kann aber nur funktionieren, und das ist das, wovor es mich graust, wenn die Menschen, an die die "Botschaft" gerichtet ist, auch bereit dazu sind, diese aufzunehmen und erschreckenderweise scheinen wir in diesem Land wieder auf diesem Weg zu sein, was nicht zuletzt der Verkauf seines Buches in hohen Stückzahlen und die darum herum geführte Diskussion belegen.
Dass wir auf diesem Wege sind, zeigt Ihr unter "Diskussion 2" geschilderte Beitrag sehr schön. Wobei dieser Fall eigentlich eindeutig ein Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz darstellt und entsprechend geahndet werden sollte, also eine einfache Geschichte.
Schwieriger sehe ich den ersten Fall mit den 120 Asylbewerbern. Wer so etwas in der geschilderten Form veranlasst, hat offensichtlich keine Ahnung, was Integration bedeutet und wie man diesbezügliche Probleme verhindert. Grundvoraussetzung für Integration ist das Aufeinander-zu-gehen b.e.i.d.e.r. Seiten und hierzu bedarf es organisatorischer Vorarbeiten, die hier offensichtlich sträflich vernachlässigt wurden.
Incompetentia honoris causa beamtenstatus est.