Hurra, Deutschland wird ein immer reicheres Land! Woran ich das festmache? Ganz einfach daran, dass wir nun nicht nur ein Sommerloch haben, sondern es uns sogar scheinbar leisten können, auch im Winter eine Informationsflaute zu haben. Die Top-Artikler, die sonst täglich in den Zeitungen erscheinen wie Merkel, Westerwelle, zu Guttenberg - alle verschwunden. Dafür rückt nun die zweite Riege und die Provinz auf.
Zu erkennen an den Forderungen einer Frau Aigner (siehe mein Artikel in dieser Woche) oder aktuell eben auch der Peter Ramsauer. Auch ein Bayer, was es eigentlich sogar fast wieder verständlich macht, dass er gegen den Strom schwimmt. Was macht er aber nun, dass er mir einen Blogeintrag wert ist? Er ist der gefühlt 826., der eine Abschaffung der Anglizismen fordert. Soweit gehe ich ja mit ihm konform, verstehe und unterstütze auch sein Anliegen. Aber; sollte man die Kirche nicht im Dorf belassen?
Dort, wo es schon sinnvolle deutsche Begriffe gibt, braucht es nur seltenst einen englischen Begriff, um noch präziser zu werden. Ein Beispiel: Ticket-Counter. So, meine Mutter mit knapp 70 Jahren schicke ich zum Wegweise, sie soll mir eine Bahnkarte besorgen. Ich bin mir sehr sicher, dass sie am Wegweiser scheitert, solange der Schalter nicht schon sichtbar ist. Wem tut es weh, wenn da Karten-Schalter steht? Oder, wie in Leipzig im Hauptbahnhof gesehen: McClean. Ich hatte da zuerst an eine Wäscherei gedacht. Gemeint waren aber öffentliche Toiletten. Wirklich clean, aber der Name war doch recht irreführend, auch für einen Menschen, der eigentlich im Englischen recht gut zurecht kommt.
Der "Sale" ersetzt den Schlussverkauf, der "Opening-Kickout" die Eröffnungs-Veranstaltung und das "Meeting" das Treffen zum "Brunch", also dem späten Frühstück. Das sind Ausdrücke, die es nicht unbedingt braucht, die sich aber schleichend in unserem Sprachgebrauch breit machen. Mag es der Globalisierung geschuldet sein oder nicht, vielleicht sollten wir alle ein wenig sparsamer mit solchen Ausdrücken um uns werfen. Zumal sich der Durchschnittsdeutsche immer öfter seines Dialektes schämt.
Aber, es gibt auch Ausdrücke, die im Deutschen einfach kein sinnvolles Gegenstück haben. "Handy". Da bleibt uns nur Mobiltelefon. Oder der oftgenannte "Laptop", für den ist der Klapprechner im Angebot. Naja... Oder "Recycling". Wiederverwertung ist machbar, klingt aber doch ein wenig hölzern.
Was wir aber als Letztes brauchen, ist eine Verordnung von oben, die uns unseren täglichen Sprachgebrauch vorschreibt. Ich kann mich da dunkel an eine Verordnung aus Frankreich erinnern, in der bestimmt wurde, dass 50 % der Radiomusik französischsprachig sein muss. Wer will in Deutschland schon 50 % des Tages deutsche Schnulzenmusik hören? Ich nicht. Dies nur als Beispiel dafür, dass staatlich verordnete, gut gemeinte Ideen leicht nach hinten losgehen. Besser wäre eine Sensibilisierung unserer Sprache gegenüber und vielleicht auch ein Funken Nationalstolz.
Übrigens, war sprechen wir nur über Anglizismen? Mein Croissant hieß früher doch auch Butterhörnchen....
Zu erkennen an den Forderungen einer Frau Aigner (siehe mein Artikel in dieser Woche) oder aktuell eben auch der Peter Ramsauer. Auch ein Bayer, was es eigentlich sogar fast wieder verständlich macht, dass er gegen den Strom schwimmt. Was macht er aber nun, dass er mir einen Blogeintrag wert ist? Er ist der gefühlt 826., der eine Abschaffung der Anglizismen fordert. Soweit gehe ich ja mit ihm konform, verstehe und unterstütze auch sein Anliegen. Aber; sollte man die Kirche nicht im Dorf belassen?
Dort, wo es schon sinnvolle deutsche Begriffe gibt, braucht es nur seltenst einen englischen Begriff, um noch präziser zu werden. Ein Beispiel: Ticket-Counter. So, meine Mutter mit knapp 70 Jahren schicke ich zum Wegweise, sie soll mir eine Bahnkarte besorgen. Ich bin mir sehr sicher, dass sie am Wegweiser scheitert, solange der Schalter nicht schon sichtbar ist. Wem tut es weh, wenn da Karten-Schalter steht? Oder, wie in Leipzig im Hauptbahnhof gesehen: McClean. Ich hatte da zuerst an eine Wäscherei gedacht. Gemeint waren aber öffentliche Toiletten. Wirklich clean, aber der Name war doch recht irreführend, auch für einen Menschen, der eigentlich im Englischen recht gut zurecht kommt.
Der "Sale" ersetzt den Schlussverkauf, der "Opening-Kickout" die Eröffnungs-Veranstaltung und das "Meeting" das Treffen zum "Brunch", also dem späten Frühstück. Das sind Ausdrücke, die es nicht unbedingt braucht, die sich aber schleichend in unserem Sprachgebrauch breit machen. Mag es der Globalisierung geschuldet sein oder nicht, vielleicht sollten wir alle ein wenig sparsamer mit solchen Ausdrücken um uns werfen. Zumal sich der Durchschnittsdeutsche immer öfter seines Dialektes schämt.
Aber, es gibt auch Ausdrücke, die im Deutschen einfach kein sinnvolles Gegenstück haben. "Handy". Da bleibt uns nur Mobiltelefon. Oder der oftgenannte "Laptop", für den ist der Klapprechner im Angebot. Naja... Oder "Recycling". Wiederverwertung ist machbar, klingt aber doch ein wenig hölzern.
Was wir aber als Letztes brauchen, ist eine Verordnung von oben, die uns unseren täglichen Sprachgebrauch vorschreibt. Ich kann mich da dunkel an eine Verordnung aus Frankreich erinnern, in der bestimmt wurde, dass 50 % der Radiomusik französischsprachig sein muss. Wer will in Deutschland schon 50 % des Tages deutsche Schnulzenmusik hören? Ich nicht. Dies nur als Beispiel dafür, dass staatlich verordnete, gut gemeinte Ideen leicht nach hinten losgehen. Besser wäre eine Sensibilisierung unserer Sprache gegenüber und vielleicht auch ein Funken Nationalstolz.
Übrigens, war sprechen wir nur über Anglizismen? Mein Croissant hieß früher doch auch Butterhörnchen....
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