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Schlemmen in Saalfeld/Saale - Das Restaurant im Hotel Bergfried

Der Silberne bittet um Bewegung. Gut, die gönnen wir ihm. In Bayern ist Feiertag, in Thüringen nicht. Was uns dazu bewegt, die nahem Werksverkäufe wieder einmal unsicher zu machen. Als da wären:
- der Werksverkauf der Firma Stollwerck direkt in Saalfeld (ACHTUNG! Der werkseigene Verkauf ist unterhalb des regulären Verkaufes, fragen Sie nach B-Ware! 300 g feine Stollwerck-Schokolade kostet hier nur 50 Cent!)
- der Werksverkauf von DeBeukelaer/Griesson in Kahla

Machen wir es kurz, ein Auto mit Niveauregulierung zu kaufen lohnt sich. Insgesamt haben wir ca. 30 kg an Schokolade und Pralinen bei Stollwerck und gut 20 kg an Gebäck bei DeBeukelaer gekauft. Und dabei noch nicht einmal die 100 Euro-Marke geknackt.

Nachdem wir so gegen 11 Uhr am Morgen losgefahren sind, war es naheliegend, unterwegs zu Mittag zu essen. Heiße Theken wie in Bayern beim Metzger gibt es fast nicht in Thüringen. Und einen "Roster" (also eine Rostbratwurst) direkt am Wegesrand vom Grill ohne Schutz vor dem Staub der Vorbeieilenden - nicht unser Ding. So suchten wir über RK ein Lokal aus, welches nicht allzuweit weg und offensichtlich annehmbar wäre.

Gegen 13:00 Uhr waren wir bei Stollwerck vor Ort, erledigten unseren Einkauf, gleich danach die paar Kilometer zum Hotel. Was ich nicht wusste: Mittagessen von 11:30 bis 14:00 Uhr und ab 17:00 Uhr wieder. Dazwischen: kleine Karte...! Die Blicke von FrauDSL bei dieser Mitteilung durch den Service taten mir fast körperlich weh. Zur Erklärung: FrauDSL hatte vorher vorgeschlagen, zuerst zum Essen, dann erst einkaufen zu gehen. Ich wollte lieber erst die Schnäppchen sichern. Oh oh....

Die Terrasse wurde eben bei unserem Eintreffen gesäubert, da sich das Personal aufgrund des wechselhaften Wetters nicht getraut hatte, schon vorher mit den Arbeiten zu beginnen. Nach einer kurzen Wartezeit durften wir direkt am Haus Platz nehmen und die wunderbare Aussicht auf das Tal und die gegenüberliegenden Hügel genießen. Gut, das Gemaule neben mir war störend, aber da musste ich nun hindurch. In der Regel verstummt dies, sobald das Essen auf dem Tisch steht. Viel, heiß, Fleisch. Heute aber: nur Klein(st)igkeiten.

Ich wollte "Würzfleisch mit Toast", nach Angaben serviert im "Töpfchen". Um die vier Euro sollte dieses kosten, hausgemacht sein. Mit den Zeigefingern bildete die Bedienung einen kleinen Kreis, der den Umfang des Tiegels darstellen sollte. Ich muss wohl sehr erschrocken geschaut haben, denn mir wurde ohne Nachfrage ein größeres Gefäß angeboten. Ohne nach dem Preis zu fragen wurde dieses geordert.

FrauDSL wollte eigentlich ein Steak oder wenigstens ein Schnitzel. Gibt es nicht, auch nicht auf Flehen hin. So begab es sich, dass FrauDSL einen Toast mit Räucherlachs, Ei und Kaviar bestellte. € 4,80 klangen zumindest sehr fair.

Schon beim Betreten des Anwesens war uns ein Duft nach frisch gebackenem Brot in die Nasen gestiegen. Im Garten ist ein neues Backhäuschen installiert, aus dem Brote geholt wurden. Doch davon später mehr.

Zwischen der Bestellung und dem Einheben am Tisch hatten wir einige Zeit, um die Nachbarn zu beobachten. Der Dialekt (Sächsisch) machte es uns jedoch schwer, die Themen richtig zu erfassen. Nur soviel sei gesagt: Es gibt Zwitter; Bildbeweise auf Anfrage!

Das Essen wurde serviert.

Der Toast von FrauDSL setzte sich zusammen aus zwei Scheiben erkaltetem(!) Toast, darauf ein lauwarmer Räucherlachs (Kühlkette?) und insgesamt etwa ein Teelöffelchen mit Forellenkaviar. Wieder erwischte mich dieser unsägliche Blicke von der Seite. Das Essen stellte sich als genießbar, jedoch nicht als Offenbarung heraus. Eben eine Speise, die der Kaltkoch zubereiten kann, wenn der Chefkoch in der Pause ist.

Eine Katastrophe war dagegen mein Würzfleisch. Ich liebe diese Art der Zubereitung, esse es, wo immer ich es bekommen kann. Außer, es gibt Sauerbraten. Doch diese Gefahr drohte dem Würzfleisch heute nicht. Leider. Ein Tiegelchen mit offensichtlich selbst gemachtem Würzfleisch kam in einer recht flüssigen Soße an den Tisch. Nicht gebunden, nur wenig abgeschmeckt. Das Fleisch hatte einen doch receht strengen Geschmack nach Schwein. So, wie man in eigentlich nur von Spint gewohnt ist. Überbacken nicht mit einer Käsehaube - mit Semmelbröseln. Tipp von mir: diese künftig einrühren zur Bindung und dann mit Käse überbacken. Das Brot war frisch, auf einer Seite angetoastet und vom Geschmack her noch das Beste. Halt, nein, die "Worcestershire-Sauce nach Dresdner Art" war recht würzig. Und unter Mithilfe aller Würzmöglichkeiten auf dem Tisch konnte dem Würzfleisch sogar ein Geschmack beigebracht werden. Bezahlen musste ich dafür im Anschluss € 5,20. Nicht viel, aber wen man nur einen schwachen Gegenwert bekommt - zu viel.


Kurz noch zu den Preisen der Getränke: ein Cola, Spezi oder Sprite kostet in 0,4 Liter-Ausführung € 2,50, bei 0,2 Litern Inhalt € 1,50. Soweit im Rahmen.

Eingangs habe ich doch das Backhäuschen erwähnt. Dieses hier:
FrauDSL hatte ich nach dem Essen zum Brotkauf geschickt, damit diese die arme Fachkraft nicht von der Seite ansprechen konnte. Und sogar einen positiven Nebeneffekt hatte dies:

Ein frisch aus dem Ofen genommenes Brot. Mit Schinken und Zwiebeln. Gut 500 Gramm schwer, heiß. Und lecker, wie wir schon am Auto erfahren konnten. Also, liebe Leser, sollten Sie das Hotel Bergfried besuchen, dann gönnen Sie sich ein Brot. Wir haben dafür € 2,50 berappt und damit den besten Kauf am Hotel getätigt.

Der Besuch für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte dürfte sich allerdings leider als sehr schwierig gestalten. Der Grund sind die vielen Stufen, die das Erklimmen der Terrasse oder des Gastraumes leider für diese Besuchergruppe so gut wie unmöglich machen. Vielleicht sollte auch von der Restaurantsseite darüber nachgedacht werden, die MIttagspause über konsequent nur Kaffee und Kuchen zu servieren, so vertreibt man nur die Gäste.

Hier noch die Adresse des Hotels:
Hotels Bergfried 
Telefon: 03671 5544-0
Zum Fuchsturm 5
07318 Saalfeld/Saale

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