Direkt zum Hauptbereich

Geröstete Kartoffelsuppe


Am Montag war die REsPa zum Essen da. Weil ja gerade die Montags-Arzttermine eher schwierig sind, war es also an mir, etwas auf den Tisch zu bringen, was auch mal eine halbe Stunde "gestreckt" werden kann. So gab es ein Sous vide-Schweinchen, Ofenkartoffeln und eine Balsamico-Rotwein-Schalotten-Reduktion. Gemüsesalat hatte die REsPa an Bord, somit war die Sache recht entspannt.

Essen für drei und trotzdem habe ich mich verschätzt, was die Kartoffeln anging. Zu viele, wie immer. Was tun? Wegwerfen ist bei mir nicht, also Verwertung. Das Problem dabei: die waren im Ofen geröstet worden, sind bereits gewürzt und mit Olivenöl überzogen. Anbraten? Nein. Kartoffelsalat? Nein. Suppe? Hurra, es schneit (immerhin vier Flocken, also kann man sich wieder "stabiler" ernähren), da passt Suppe sehr gut.

Die Zutaten für einen "ordentlichen" Topf voll:

- ungefähr fünf mittelgroße Kartoffeln (hatte mehligkochende)
- drei Karotten
- 1/2 Stange Lauch
- eine Handvoll Sellerieknolle
- etwas Petersilie oder andere Kräuter
- ein paar Sonnengetrocknete Tomaten in Öl und Kräutern
- etwa Kürbiskernöl
- Salz
- Pfeffer (eine Mischung aus Langer Pfeffer, schwarzer Pfeffer, Szechuan-Pfeffer bei mir)
- eine Messerspitze Curcuma
- drei Liter Wasser

Die Kartoffeln (bei mir am Vortag geschehen) waschen, nicht schälen, halbieren. Die Schnittflächen mit Olivenöl dünn bestreichen (quasi als Dampfsperre), die Pfeffermischung und etwas Salz aufbringen. Bei 150° in den Backofen schieben und dort "bissfest" garen. Die Kartoffeln müssen nicht unbedingt bis auf das letzte Kernchen weich sein, diese kommen noch in die Suppe und garen da zuende. Wichtig ist nur, dass die Schale essbar wird, auch, dass sich gewisse "Röstaromen" bilden.

Das restliche Gemüse grob klein hacken, zusammen mit den Kartoffeln in gut zwei Liter heißes Wasser geben, Hitze zurück schalten, Deckel drauf, alles garen. Sobald das Gemüse gut essbar ist, mit dem Pürierstab fein zerkleinern. Die Kartoffel wird dabei eine sehr feste Konsitenz entwickeln. Jetzt die Kräuter und das Curcuma (oder Curry) zugeben, mit etwas Wasser aufgießen und dann mit dem Zauberstab nochmals pürieren, bis die gewünschte Fließfähigkeit der Suppe erreicht ist.

Ich habe diese dieses Mal recht fest gelassen, als Zugabe für den Biss ein paar getrocknete Tomaten zugegeben, mit ein paar Tropfen Kürbiskernöl abgerundet.

Guten Appetit bei der Resteverwertung!

Kommentare

  1. Liest sich sehr lecker! Vor allem die getrockneten Tomaten und das Kürbiskernöl am Ende finde ich super. Schöne Idee.

    AntwortenLöschen
  2. Danke schön für das Lob, und das aus berufenem Munde!

    AntwortenLöschen
  3. Quatsch, mein Mund ist doch nicht berufen! ;-) Ich bin nicht besser als alle anderen! :-)

    Viele Grüße!

    AntwortenLöschen
  4. Also ich mag Röstaromen. Klar ist die Grenze zu verbrannt schmal, aber bisher haz es (fast) immer geklappt. Und wenn es doch zuuuu viel war, werden ausnahmsweise auch mal Kartoffeln weg geworfen. Denn angebrannte Kartoffeln, kann man mit nichts mehr retten.

    Grüße! N.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Naja, im Backofen bekomme sogar ich es hin, die Dinger vor dem Kohlenstoffzustand zu retten ;-) So war es nicht mal so schlecht.

      Gruß
      Holger

      Löschen
  5. ... angebrannte Kartoffeln: doch, hier!
    grob abkratzen und dann als Basis fuer sog. Thai-Fisch-Cakes nehmen. Da kommt noch soooo viel anderes starkes Gewuerzzeug dazu, dass 'das' nur unter 'eine Geschmackszutat unter vielen' laeuft! ;-)

    Mag uebrigends Kartoffeln 'Deiner Art' (mit Schale) auch nur in Scheiben geschnitten und dann gefaechert auf einem Bleck mit Rosmarin-Oel und viiiiel Rosmarin bestreut im Backofen gebacken.
    Kurz vor gewuenschtem Gar-Grad dann noch etwas Kaese drauf und uebergrillen.
    Salz/Peffer hinterher und gruen(er)en Salat dazu - Bingo

    LG, Gerlinde

    PS: Holger, heute bitte einen kleinen Weissen - danke ;-) (komme mit hug)




    AntwortenLöschen
  6. So! Und jetzt habe ich am frühen Morgen Hunger auf Kartoffelsuppe...

    Dabei bin ich doch gar nicht schwanger;-)

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ragout Fin - der Convenience-Test

Mitte der 70er Jahre im 20. Jahrhundert war es ein Edel-Essen auf jeder besseren Party; Ragout Fin . Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Mutter diese -damals noch recht teuren- Blätterteigförmchen gekauft hat. Und drei Tage vorher wurde uns das Maul schon wässrig gemacht. Zumindest haben mich diese Teilchen auf Anhieb überzeugt. Eigentlich mehr der Inhalt, den ich auch Heute noch gerne esse. Zeit, einen Test zu veranstalten, nachdem in der letzten Zeit immer mehr dieser Convenience-Produkte auf den Markt kommen. Im Test befinden sich Aufwärm-Produkte von verschiedenen Discountern, teils auch Aktionsware wie das Produkt der Marke Sodergarden, hergestellt von Tulip . Zwar sind diese nicht immer zu bekommen, einen Geschmackstest kann man ja trotzdem machen. Natürlich völlig uneigennützig... Erwärmt werden die Produkte jeweils auf 60° Celsius, um eine Basis für die Vergleiche zu haben. Gemessen werden die Temperaturen mit einem Digitalthermometer, um eine Überhitzung und somit

Glaubenskrieg an der Bratwurstbude

Semmel, unbeschnitten Evangelisch oder katholisch? Für Coburger ist das wichtig. Ihr wollt uns Coburgern unsere Wurst verändern? Niemals! Nehmt unsere Veste, schändet alle unsere Jungfern . Egal, um Mitternacht machen wir den Deal - aber lasst unsere Wurst in Ruhe. Coburger Saftschinken? Gibt es nicht mehr. Bier aus Coburger Brauereien ? Verkauf an einen Konzern in Kulmbach. Aber was sich nun abspielt, das erschüttert die Coburger. Zur Erklärung: Semmeln (halbe Doppelbrötchen) werden in Franken entweder "evangelisch" oder "katholisch" aufgeschnitten. Was bedeutet: "evangelisch" ist ein Längsschnitt auf der Oberseite, "katholisch" ein Schnitt an der Längsseite. Und eine Bratwurst wird in Coburg IMMER unversehrt an den Kunden gegeben. Da wird nichts abgeschnitten, gedrückt oder gar zerlegt wie eine Currywurst. korrekte, einzig mögliche und denkbare Schnittlinie senkrecht nicht denkbare waagerechte Schnittlinie, für alle andere

90 Minuten Ruhe und Entspannung

Bild: Eingangsbereich zum Bad in Bad Staffelstein Piscina. Ich war überrascht, dass ich zu meinem Geburtstag einen Gutschein für einen Aufenthalt im Piscin a bekommen habe. Mir war der Begriff bis dato nur als kirchlicher bekannt, bezeichnend für das Handwaschbecken in Kirchen. Einfach zu Reinigung. Bild: Die Piscina Und die Assoziation war nicht einmal so falsch. In oben genannten Gutschein-Fall ist Piscina etwas erweitert zu sehen, und zwar als Becken, in welches man Wasser füllt - und eben wieder ablässt. Dieses Piscina befindet sich in dem der Klinik Bad Staffelstein angeschlossenen Bad. Unseres, wir hatten das mit der Nummer eins, wird durch eine Art Schleuse betreten, die gleichzeitig auch als Umkleideraum fungiert. Da diese nur durch einen einfachen Fallriegen zu verschließen ist, empfehlen wir, Wertsachen im Auto zu belassen. Die Piscina selbst ist komplett gefliest, helle, freundliche Farben, zwei Schalen mit Kerzen sorgen für eine gewisse Grundstimmung, eine eigene Dusche sow