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Die Chililieferung

Wie kurz in einem der vorherigen Posts geschrieben, sind ein paar Produkte mit "scharf" gekommen.

Mittlerweile habe ich mich an die "Süßen Habanero-Erdnüsse" gewöhnt, es prickelt leicht auf der Zunge, die Schärfe verschwindet jedoch schnell wieder. Die Stufe vier ist hier gerechtfertigt. Zwei weitere Personen haben auch probiert. Einmal meine Schwester, die hat die ohne zu zucken geschluckt. Pokerface. OK, die isst auch beim Thai die schärfste der möglichen Stufen. Da dampft das Essen oft sogar noch, wenn es schon lange abgekühlt ist. Die Tante, Testperson zwei, ist allerdings in Richtung Boden gegangen. So unterschiedlich empfindet man eben die Schärfe. Alles Trainingssache.

Probiert habe ich heute DIESE SAUCE hier. Auch einen kleinen Warnhinweis gibt es auf der Flasche:
BlaBlaBla... Alles doch nur Werbung, um mal wieder einen Superlativ an den Markt zu bringen. Andererseits: ich bin Sternzeichen Stier, ich mag es gerne sicher. So stehen zur Ablöschung bei Eventualitäten bereit:
- ein Stück zimmerwarme Butter
- ein Päckchen zimmerwarmes Schweineschmalz (mit Kräuter ;-)
- 300 g Milka Alpenmilch
- 1 Romadour.

Alles schön fett, angeblich soll dies die Schärfe lösen und verträglicher machen. 

Der große Moment naht, als "Testspatel" dient ein Zahnstocher. Gerade einmal die Spitze tauche ich ein, das sollte ausreichen, um einen ersten Eindruck zu bekommen.

Getaucht, auf die Zunge gegeben und fast umgefallen. Ich behaupte einfach mal, Tobasco trinke ich mittlerweile wie Tomatensaft. Aber was diese Sauce mit dem Mundraum anstellt - da fehlen mir die Worte. Schärfegrad "10+ unmenschlich". Kein Wunder, dass die in Indien die Elefanten mit diesen Schoten von Siedlungen fern halten. Die sind erstmal nicht so blöd wie ich und setzen sich dieser Schärfe freiwillig aus, zudem haben die nichts Fettes.

Die Butter hat angeblich 82 % Fettanteil, die muss gleich ran. Da gibt es kein Gezuckel, nach aufsteigendem Fettgehalt eine Egalisierung zu probieren. Butter. Das ganze Stück. Schön schmelzen lassen. Klappt. Leider brennt es noch immer. Kann das sein? Wie kann etwas so scharf werden? Schweinefett hinterher, auf einen Stückchen Brot. Nix. Brennt noch immer unverändert. Langsam, nach gut 5 Minuten lässt die Schärfe nach. Von wegen, einen Teelöffel als Maximalmenge am Tag. Wer soll das schaffen? Selbstmörder? Menschen ohne Zunge und Verdauungsapparat? Die Röte im Gesicht lässt nach und auch die Nase tropft langsamer. Neue Idee: im Winter ein Löffelchen voll, wenn es bei Minusgraden und Wind nach draußen geht. Ich bin mir sicher, dass dieses Zeug Erfrierungen im Gesicht erspart.

200 ml sind in der Flasche enthalten. Die Frage, ob diese das Geld wert ist entscheide ich mit Blick auf die wohl noch ewige Einsatzzeit mit JA! Wer seinen ungeliebten Besuch loswerden will, ein Mitbringsel für die SchwieMu (Komm, probier mal einen meiner Chilikekse!) sucht, der ist bei dieser Sauce genau richtig. Und wer dem Kanalarbeiter die Tränen in die Augen treiben möchte, auch dem sei dieses Gebräu empfohlen. Allen anderen Menschen mit Schmerzempfinden sei geraten, einen großen, sehr weiten Bogen drumherum zu machen. Kein Scherz!

Kleines P.S.: Hier ein VIDEO von einem Menschen, der einen Teelöffel voll isst.


Kommentare

  1. Frage mich, was das für ein Teelöffel (=14 g) sein soll :)

    Ich mag "würzige Schärfe", solange sich binnen Stundenfrist alles erholt hat. Schlecht bekommen ist einem Freund und mir unser Chilli-Wodka. Wir haben Schoten in Wodka eingelegt und ich habe sie ein paar Tage zulange drin gelassen. Hatte ungefähr bernsteinfarbe und hat einfach nur wehgetan. Sehr sehr wehgetan. Feiner Einkauf. Glückwunsch !

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  2. Von mir aus kann es auch so scharf sein, dass es in den Ohren kribbelt. Und wenn die Lippen bizzeln, auch kein Problem. Aber die Sauce ist der Hammer. Der Ansatzschnaps hieß bei uns immer "Mungi". Eine Handvoll Chilischoten auf 0,75 l Asbach. Vier Wochen gewartet und fertig. Müsste mit der Sauce schneller gehen :-)

    Der Teelöffel ist wohl ein "Schöpfteelöffel" ;-)

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    1. 4 Wochen klingt lang. Und mit Asbach habe ich das auch noch nie gehört.

      Challenge accepted :)

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    2. Ist seeehr lang. Soll ja auch funktionieren. Und das Gute daran: durch den Asbach merkt keiner die Farbe und riechen tut die Chili im Schnaps sowieso nicht. :-) Manch einer war überrascht, wie scharf so ein Schnaps sein kann... Und es gibt mit Garantie eine freie Nase. Sogar Männerschnupfen vergeht da in Stunden ;-)

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  3. Ich koche dann mal Apfelmuß, schön süß und völlig unscharf. Also genau richtig, für mein Schärfeempfinden. Für derartige Sachen bin ich definitiv zu schwach.

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  4. Nelja, ich liebe z. B. Apfelgelee! Marmelade mag ich weniger, aber Gelee. Und vielleicht ein kleines Körnchen mit hinein gekippt ;-)
    Vor Jahren hatte ich mal Mus mit Chili. War ganz mild aber sehr interessant. Süß und nur wenig Schärfe. Hat allen gut geschmeckt.

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    1. Manchmal mache ich an den Schokopudding geschmolzene Bitterschokolade und einen Hauch Chili dran (oder an den Kakao). Aber nicht ans Apfelmus. Da kommt bei mir Muskat dran.

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    2. Ja, Muskat oder Zimt. Beides lecker. Beim Schokopudding ist das auch mal eine Idee. Wenn es demnächst kälter wird.

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  5. Die Schärfe macht das Leben erst süß! Und es geht nichts über Spaghetti mit Knoblauch, Öl und Chili!

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    1. Ich LIEBE dies! So einfach, so schnell, so gut! Mehr braucht es nicht. Naja, vielleicht einen guten Rotwein dazu ;-)

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  6. PS: mein Kommentar auf deinen Kommentar auf meinen Blog war absolut nicht gegen dich gerichtet! Das mit den Perlen und so ... ich fühlte mich in der Sekunde von einer lyrischen Muse geküsst, die das nächste Mal besser jemand anderen küsst.
    Und wenn meinte ich die Welt als solches und nicht die Person als du.
    liebe Grüße, Paula

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    1. Keine Angst, das kam auch so an, wie Du es gemeint hast. Fand ich übrigens sehr schön formuliert. Kann den Frust gut verstehen. Und ich bedauere es wirklich, dass Du den Blog einstellst. Weißt Du, da gab es wenig zu kommentieren, eben weil Du oft den Nagel auf den Kopf getroffen und auch sehr schöne Geschichten erzählt hast. Die Blogwelt wird ohne Dich wirklich ärmer.

      Liebe Grüße zurück
      Holger

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  7. Maaaaaaaaann, ich habe gerade das Viedeo angeschaut und nein!, das würde ich nicht für alles Geld der Welt schlucken...der Tag danach....ich weiß nicht, doch : Notarzt.
    Also ich esse ja sogar meine Haferflocken mit Obst, Zucker, weißem Pfeffer und Chili, aber 'normalem' Chili......
    ne, Wahnsinn ich fasse es immer noch nicht.....

    die anonyme Ju :-)

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    1. anonyme Ju, der nächste Tag treibt dem Kanalarbeiter die Tränen in die Augen, da bin ich mir sicher. Kein Scherz: eine ZahnstocherSPITZE nur kurz eingetaucht, die bringt so eine Schärfe, dass die Lust auf mehr vergeht. Ich möchte nicht wissen, wie der gelitten hat. Für Geld? Niemals.
      Ich habe aber eine Verwendung gefunden: wenn die Nase zu ist, einfach einen Zahnstocher nehmen, eintauchen, leiden und in zwei Minuten ist die wieder frei.

      Meine Haferflocken gibt es bisher nur mit Milch und Früchten. Chili und Pfeffer - warum nicht; wird morgen früh mal probiert. Ich mag ja auch Fleur de Sel auf Früchten.

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  8. So was Scharfes ist definitiv nix für brisys Mutter ihre Tochter. Ich ess ja selbst die milden Peperoni nur ein gaaaanz kleinen Bissen. Und die empfinde ich schon als scharf. Bei mir würd so ne Flasche also etwa 64,228318 Jahre halten ;-). Dann bin ich eh schon in den ewigen Jagdgründen. Also, kauf ich nich = wieder was gespart...

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  9. So ähnlich lang wird die Flasche auch bei mir halten. Das Zeug ist wirklich unmenschlich. Pur - keine Chance! Aber, das ist doch was zum vererben ;-)

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  10. Hihihi jau, die Brut wird sich freuen...

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