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Pennen in Coburg - Essen gehen in der Vorweihnachtszeit

Respa ist nach längerem Aufenthalt außerhäusig wieder zurück. Bei uns beiden hat sich viel getan, es besteht somit dringender Klatsch- und Tratschbedarf. Und ein kleiner Snack darf es auch sein. Nur, wohin?

Griechisch war schon länger nicht mehr auf der Karte. Somit war einer der Griechen in Innenstadtnähe gewählt worden. Eigentlich sind dort so viele Parkplätze, dass man sich keine Sorgen um diese machen muss. Reserviert? Entgegen meiner Gepflogenheiten - nein. Drei Männlein werden schon unterschlüpfen können.

Vor der Tür dann der erste Schreck. Wahre Ströme (keine Übertreibung) an Menschen wälzten sich von den Parkplätzen in Richtung Lokal. DAS habe ich auch schon lange nicht mehr erlebt. Uns schwante Schlimmes. Die Respa vor der Tür abgeladen, sie sollte die Plätze klar machen. Ich fuhr weiter zum Parkplatz des nächsten Discounters. Gerade heute, als ich weniger gut drauf bin. Irgendwie war mir jeder Schritt schwer gefallen.

Im Lokal empfing uns ein Lautstärkepegel, den wir von dort nicht gewohnt waren. So viele Menschen, um kurz nach 18 Uhr schon so schlechte Luft. Na prima. Wir wurden dann - nachdem wir mehrmals mitteilen mussten, dass wir einen Tisch FÜR DREI wollten - durch mehrere Gänge, vorbei an wartenden Gästen, geschickt. Und war niemals bewusst, dass das Lokal so viele Plätze bietet. Wir haben gut 160 - 170 Personen geschätzt.

Am Tisch angekommen, im letzten Winkel, in einem noch unbeheizten Raum, überkam uns ein zweites Mal ein blödes Gefühl - die waren auf den Ansturm nicht vorbereitet. Entsprechend haben wir auf die erste Bestellaufnahme gut 20 Minuten gewartet, nach über einer halben Stunde standen dann zwei Mineralwasser und ein Bier auf dem Tisch. Das Essen wurde abgefragt. Nach dem opulenten Gulaschmahl vom Mittag hatte ich nur Appetit, keinen richtigen Hunger. Somit bestellten Respa und ich nur halbe Portionen und Person 3 ein normalgroßes Bifteki Spezial.

Beim bestellt haben blieb es dann auch. Laaaange Zeit. Nachdem um uns herum auch keine Speisen eintrafen, war uns klar, dass eine Reklamation keinen Zweck haben wird. Grummelnd und dann doch schon ordentlich hungernd kamen nach gut zweieinhalb Stunden(!!!) unsere Speisen. Neben dem schlechten Servicemanagement hatte auch die Küche einen miesen Tag. Einen gaaaanz miesen.

Ich verstehe nicht, warum, wenn denn weit über die Hälfte der Tische reserviert war, nicht im Service aufgestockt war. Nach 23 Uhr wurden wir dann erstmals gefragt, ob wir noch etwas trinken wollten. Vorher hatten wir die Bedienung einmal an den Tisch zerren müssen, um unsere Wünsche los zu bekommen.

Nochmals zurück zum Essen. Ich hatte Souvlaki. Zum Glück und wie in der Karte beschrieben; nur ein "Spießchen": Zäh, nicht gewürzt, fast kalt. Dazu ein farb- und fast geschmackloser Klecks Reis. Auch hier war es gut, dass es nur wenig war, so musste man sich nicht ungleich lange quälen. Der Abschuss aber war der Zaziki. Purer Essiggeschmack. Kein Scherz, ich weiß nicht, was da passiert ist, aber der dann doch recht große Hunger hat uns das Zeug verschlingen lassen. Unter Normalbedingungen wäre das ein Grund gewesen, eine Beschwerde zu führen. Aber, nochmals eine gute Stunde warten wie der Gast, der neben uns reklamiert hatte? Nein, DAS Risiko war zu groß. Auch Respas Essen war wohl nicht so der Hochgenuss, nur Begleitung zwei war zufrieden.

So. Da saßen wir mit unserem Talent. Noch hungrig, durstig. Getränk nachgeordert, und einmal eine griechische Nachspeise. Die kam dann auch recht schnell, war leider etwas angebrannt. Aber, manchmal ist man schon froh, überhaupt etwas zu essen zu bekommen. Mir war es eine Lehre.

Kommentare

  1. Wart ihr im Delphi? Laut Vesteblick soll sich da ja früher V-Männer der Neonazi-Szene rumgeschlagen haben. Und die vielen Gäste waren Gaffer, die von den Berichten (im STERN) angezogen wurden?

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  2. Unfassbar!

    Und dass ausgerechnet Dir sowas passiert - blöd gelaufen.
    Da sieht man es aber mal wieder:
    Talent allein reicht oft nicht. Es gehört auch noch Glück dazu ;-)

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  3. Ich versteh auch nicht, wieso die Belegschaft nicht damit umgehen kann, wenn sie nur das tut, was sie tagtäglich tut. Echt nicht. Ist zwar schön und gut, wenn nur 10 Leute im Lokal sitzen, man alles in Ruhe koordinieren kann. Aber ein volles Haus ist doch das, was anstrebenswert, weil, rentabel ist. Und dann auf ganzer Linie zu versagen ist schon mehr als peinlich.
    Was mit dem Tsaziki passiert ist weiß ich, die hatten viel zu wenig und haben den auf die Schnelle zusammengemixt, dabei ist der Dosierdeckel der Essigflasche vom Hals gehüpft. Der "Koch" hat noch mit den Händen versucht, das Gröbste abzuschöpfen, es ist ihm aber nicht gelungen. Und dann hatte er auch keine Zeit mehr, es sind ständig mehr und mehr schlimmste Feinde, die einem die Ruhe rauben, aufgetaucht...

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  4. Lempel, im Delphi war ich nicht. Das meide ich schon seit Jahren, Du würdest nicht glauben, wie wir da zwei Mal behandelt wurden. Für mich ist der Laden erledigt. Den Bericht bei Falk kann man hier nachlesen: http://www.vesteblick.de/4446/zweifelhafte-ehre-fur-das-delphi/
    Wir waren gegenüber einer Brauerei zu Gast. Weißt sicher, wo ich meine. Ich werde den Namen nicht nennen, vielleicht bei RK bewerten. Bin echt am überlegen, weil ich noch immer recht enttäuscht bin. Schade eigentlich...

    Individu, tja, was soll ich sagen - eigentlich nur, dass ich dann doch froh war, dass ich nur eine halbe Portion bestellt habe. Aber das ist wirklich kaum mit Worten zu beschreiben. Ich muss das erst mal setzen lassen.

    brisy, die waren sowas von überfordert.Das Schlimmste: an Silvester gibt es ein Abendessen in zwei Schichten. So. Nach Karte. Hallo? Wenn ich davon ausgehe, dass ein Essen für die, die am Schluss kommen, auch zweieinhalb Stunden dauert... Die erste Schicht kann von 18.00 bis 20.00 Uhr das Lokal belegen, die zweite Schicht darf dann von 20.00 bis 22.00 Uhr gastieren. Ich will ja nicht unken, aber die waren mit einer Belegung schon heillos überfordert, was soll das bei zwei Schichten werden? brisy, über einen Bekannten hatte ich mehrmals die Gelegenheit, Lebensmittelmessen für Gastronomen zu besuchen. Und weißt Du was? Der Zaziki hat GENAU so geschmeckt wie der, der aus dem Eimer der Firma mit dem grün-orangenen Logo kommt. Ekeliger Massenfraß. Gehen wir mal von 200 Gästen aus (mit Mehrfachbelegung) je 50 g Zaziki. Sind 10 kg. Also gut 8 kg Grundmasse + Gewürze + Gurken. Die sezte ich an und lass die ziehen. Wo ist das Problem? Selbst wenn ich das zwei Mal machen muss, das ist ein Aufwand von vielleicht einer viertel Mannstunde. Somit ist das nicht zu entschuldigen. Und "ständig" mehr kann ich auch nicht gelten lassen, zwischen 18.30 und 19 Uhr wurden alle(!) Plätze belegt. Also war der Ansturm ja absehbar. Zudem gut zu 2/3 vorausgebucht. Klassisches Versagen von Seiten der Lokal- und Küchenführung.

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