Vampirfrei, keine Werwölfe und keine anderen Untiere. Nur das klassische Weihnachts-Abendbrot: Mineralwasser, Wiener Würstchen, Kartoffelsalat (zum Glück ohne Apfelstücke). Dafür als Kompromiss mit Sahnedressing. So weit, so gut. Im kleinen Restfamilienkreis war das Pflichtprogramm schnell abgehandelt, endlich einmal ohne auch nur ein einziges Geschenk. Hallelujah!
Als kleine Überraschung gab es dann von mir selbst gebackene Plätzchen mit BisBis. Nachdem erst kürzlich wieder eine größere Bestellung bei Gustini.de fällig war, lächelte der BisBis mich an. Ein leichter Prosecco rosé. Gut temperiert nach Angabe muss ich zugeben, dass das Zeug lecker schmeckt. Dazu einen Spritzer vom selbstgemachten Amarenakirschlikör-Sirup, runde Sache das Ganze. Zwar dachte ich, dass ich um 19 Uhr endlich von der Familie erlöst werden würde, aber BisBis, Kekse und Likör haben das Ihrige getan. Was solls, an Weihnachten bin ich mal nicht so. Und es gab dieses Mal keine Streiterei, wir hatten gute Gespräche.
Und mein kleines, perfektes Weihnachtswunder habe ich auch erhalten. Eigentlich eines der schönsten Geschenke, die ich je erhalten habe. Wenn nicht sogar das schönste. Und es war nicht materiell, hat mich aber trotzdem gerührt.
Vor Wochen noch, es war im November, wurden wir vom Arzt unterrichtet, dass es wohl mit meinem Vater zuende gehen würde. Wir sollten kommen, uns verabschieden und der Dinge harren, die da kommen. Keine Reaktion mehr von ihm, die Augen hat er nicht mehr geöffnet, das ganze Pflegeprogramm wurde aufgefahren. Kurz: wir hatten uns darauf vorbereitet, von ihm Abschied zu nehmen. Hier das Foto, welches zeigt, wie schlecht es ihm ging. Dabei schmeichelt das Foto den wahren Umständen:
Heute war dann die Weihnachtsfeier im großen Kreis angesagt; mit meinem Vater. Er muss zwar im Rollstuhl geschoben werden, macht aber schon wieder Anstalten, selbst aufzustehen. Er reagiert auf uns, kann zumindest wieder Brummlaute von sich geben. Was aber noch erstaunlicher ist: er reagiert auch auf die Umwelt. So hat er versucht, mir den Teelöffel aus der Hand zu nehmen, mit dem ich ihm (verbotenerweise ;-) den entkoffeinierten Kaffee eingeflößt habe. Früher hätten wir keine zwei Stunden für ein paar Löffel gebraucht, aber er hat es trotzdem genossen. Die Kaffeekanne hatte es ihm angetan. Und ich war richtig gerührt, als er eine alte Unsitte wieder zutage brachte: er wollte die Serviette einstecken, die an seinem Platz lag. Früher konnte er keine Papierserviette liegen lassen, diese musste immer eingepackt werden und zumindest noch einmal für das Brillenputzen verwendet werden.
Am meisten hat mich erstaunt, dass er einen ihm zugeworfenen Softball fängt. Die Auge-Hand-Koordination bessert sich, die Spasmen in der einen Hand werden besser. Und: er hat wieder ganz leicht an Gewicht zugenommen. Woran das liegt? Kann keiner sagen, auch der Arzt kann nur vermuten, dass es vielleicht an dem ihm eigenen Willen liegt. Hier das Foto von heute, welches ihn am Kaffeetisch zeigt:
Solche Fotos mit geschlossenen Augen kommen dabei heraus, wenn man die Mutter fotografieren lässt. Was soll ich sagen? Keines aus der Reihe, in dem ich nicht blöd glotze oder die Augen zu habe. Egal, ich war ja nicht die wichtigste Person an diesem Tag. Also wird das am wenigsten Schlimme herausgesucht.
Alter Mann, Chef, ich hoffe, dass meine Worte im Aufzug zu Dir durchgedrungen sind. Ich hab´ Dich lieb, endlich konnte ich es Dir auch sagen. Frohe Weihnachten? Ja!
Als kleine Überraschung gab es dann von mir selbst gebackene Plätzchen mit BisBis. Nachdem erst kürzlich wieder eine größere Bestellung bei Gustini.de fällig war, lächelte der BisBis mich an. Ein leichter Prosecco rosé. Gut temperiert nach Angabe muss ich zugeben, dass das Zeug lecker schmeckt. Dazu einen Spritzer vom selbstgemachten Amarenakirschlikör-Sirup, runde Sache das Ganze. Zwar dachte ich, dass ich um 19 Uhr endlich von der Familie erlöst werden würde, aber BisBis, Kekse und Likör haben das Ihrige getan. Was solls, an Weihnachten bin ich mal nicht so. Und es gab dieses Mal keine Streiterei, wir hatten gute Gespräche.
Und mein kleines, perfektes Weihnachtswunder habe ich auch erhalten. Eigentlich eines der schönsten Geschenke, die ich je erhalten habe. Wenn nicht sogar das schönste. Und es war nicht materiell, hat mich aber trotzdem gerührt.
Vor Wochen noch, es war im November, wurden wir vom Arzt unterrichtet, dass es wohl mit meinem Vater zuende gehen würde. Wir sollten kommen, uns verabschieden und der Dinge harren, die da kommen. Keine Reaktion mehr von ihm, die Augen hat er nicht mehr geöffnet, das ganze Pflegeprogramm wurde aufgefahren. Kurz: wir hatten uns darauf vorbereitet, von ihm Abschied zu nehmen. Hier das Foto, welches zeigt, wie schlecht es ihm ging. Dabei schmeichelt das Foto den wahren Umständen:
Heute war dann die Weihnachtsfeier im großen Kreis angesagt; mit meinem Vater. Er muss zwar im Rollstuhl geschoben werden, macht aber schon wieder Anstalten, selbst aufzustehen. Er reagiert auf uns, kann zumindest wieder Brummlaute von sich geben. Was aber noch erstaunlicher ist: er reagiert auch auf die Umwelt. So hat er versucht, mir den Teelöffel aus der Hand zu nehmen, mit dem ich ihm (verbotenerweise ;-) den entkoffeinierten Kaffee eingeflößt habe. Früher hätten wir keine zwei Stunden für ein paar Löffel gebraucht, aber er hat es trotzdem genossen. Die Kaffeekanne hatte es ihm angetan. Und ich war richtig gerührt, als er eine alte Unsitte wieder zutage brachte: er wollte die Serviette einstecken, die an seinem Platz lag. Früher konnte er keine Papierserviette liegen lassen, diese musste immer eingepackt werden und zumindest noch einmal für das Brillenputzen verwendet werden.
Am meisten hat mich erstaunt, dass er einen ihm zugeworfenen Softball fängt. Die Auge-Hand-Koordination bessert sich, die Spasmen in der einen Hand werden besser. Und: er hat wieder ganz leicht an Gewicht zugenommen. Woran das liegt? Kann keiner sagen, auch der Arzt kann nur vermuten, dass es vielleicht an dem ihm eigenen Willen liegt. Hier das Foto von heute, welches ihn am Kaffeetisch zeigt:
Alter Mann, Chef, ich hoffe, dass meine Worte im Aufzug zu Dir durchgedrungen sind. Ich hab´ Dich lieb, endlich konnte ich es Dir auch sagen. Frohe Weihnachten? Ja!
Schock ....als ich soeben das Bild von deinem Vater im Bett sah ....meine Güte ..ganz genauso lag mein Mann auch da ..sogar die Hände in gleicher Posiition ...den Mund geöffnet .....! Ich brauch nen Schnaps!
AntwortenLöschenSchöne Weihnachten Dir und für deinen Daddy freu ich mich und für dich ...von ganzem Herzen!
Liebe Kroeti, tut mir leid, wenn ich in Dir so schlechte Erinnerungen wach gerufen habe. Bei uns ist es zum kleinen Weihnachtswunder geraten. Ich wünsche Dir und Deinen Lieben (Mal nehme ich davon nicht aus!!!) frohe Weihnachten.
AntwortenLöschenoto nicht gerechnet ..und ..ja ...Mal lag wirklich fast ganz genauso da .. ...!
AntwortenLöschenBuon Natale! Frohe Weihnacht!
AntwortenLöschenCiao, Maestro.
Keine Ahnung, wie ich jetzt auf deinem Blog gelandet bin. Aber wie ich sehe, ist die SusiP auch in deiner Löffelliste. Sehr merkwürdig, wenn ich gleich hier wieder den Absprung mache, gehe ich mal ganz vorsichtig zurück, um zu gucken wo ich herkommen. Also nicht dass ich nicht weiss, wo ich herkomme... ähm, oder so.
Es tut schon sehr weh, wenn man den eigenen Padre so da liegen sieht. Umso mehr freue ich mich für ihn, dass er Mr. Tod von der Schüppe springen konnte und ihr zusammen ein schönes Weihnachtsfest verbringen konntet.
In diesem Sinne.
Ganz liebe Grüße, Angelo
PS: Sach ma, dein Löffelkasten... quillt der nicht langsam über? Dauert ja Stunden, bis ich endlich unten angekommen bin. :mrgreen:
Hallo :mrgreen:, willkommen zurück in der Herkunft. Ja, bei SusiP lese ich regelmäßig, meist klicke ich so zwei bis drei Mal am Tag an, besonders die Sache mit Cleo und Godzilla beschäftigt mich sehr.
AntwortenLöschenUnd mein Vater ist wahrlich dem Tod davongehüpft. Wie gesagt, mein schönstes Weihnachtsgeschenk. Ob er es auch so sieht? Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, dass er trotzdem ein klein wenig merkt, dass er täglich viel Aufmerksamkeit hat und nicht alleine ist.
Der Löffelkasten ist eigentlich nur die Sammlung der Stichworte, die unter den Artikeln eingetragen werden. Für mich nur eine Art Schnell-Vorauswahl. Da sind in nicht chronologischer Reihe einfach die Tags aufgeführt, die sich über die Jahre so angesammelt haben. Quasi ein Schlagwortverzeichnis.
Auf die Idee, mich da durchzuarbeiten, bin ich noch gar nicht gekommen, das dauert wahrscheinlich eher Wochen, denn es sind die Schlagworte zu mittlerweile über 1.300 Berichte in knapp drei Jahren.
Wie auch immer, ich freue mich über jeden Kommentar und jeden Leser. Frohe Weihnachten für Dich!
Guten Morgen!
AntwortenLöschenEigentlich bin ich hier nur eine stille Mitleserin...
Dieses "Weihnachtswunder" finde ich aber so schön berührend, dass ich mich eben doch zu Wort melden muss.
Auch wenn ich gar nicht wirklich weiß was ich dazu sagen soll, außer das es mich sehr freut, dass es sich so positiv entwickelt hat.
Und ich finde ihr Vater sieht auf dem Bild schon fröhlich aus.
Übrigens, ich find sie sehen sich sehr ähnlich.
LG
Hallo Troll und Honigmädchen, schön, dass an Weihnachten auch die stillen Mitleser sich ein Herz fassen und einmal kommentieren, freut mich wirklich sehr! Worte bedürfen Wunder in der Regel doch weniger. Manch einer wird sagen, dass es ein medizinischer Vorgang ist. Vielleicht bin ich momentan nur etwas melancholishc eingestellt, für mich ist es eben mein kleines, persönlichen Weihnachtswunder.
AntwortenLöschenIch glaube auch, dass ihm die Feier gefallen hat. Da sind so klitzekleine Anzeichen, die mich das glauben lassen. Und von denen ich hoffe, dass es auch so ist, wie ich interpretiere. Wäre nicht nur schön für mich....
Ja, da scheint wirklich Ähnlichkeit da zu sein, früher würden wir für Brüder gehalten. Ich etwas zu alt geraten, er hat sich gut gehalten. Im Mittel haben wir uns dann getroffen :-)
Wenn nicht zur Weihnachtszeit, wann denn auch dann?
AntwortenLöschenEgal wieso, weshalb, warum.
Es ist passiert und das ist wunderbar :-)
Ganz genau. Das Ergebnis ist, was zählt. Und ich habe erstmals in meinem Leben so etwas wie Glück im Leben meiner Mutter gesehen.
AntwortenLöschenMan braucht sich nur die Fotos anzusehen und einem geht das Herz auf... Mir jedenfalls. Was für ein himmelweiter Unterschied!
AntwortenLöschenAuch meine Oma hat genauso dagelegen, als ich sie das letzte Mal gesehen hab. Aber ihre Uhr war abgelaufen und es war gut so. Sie war allerdings auch schon 89.
Meine Oma wurde etwas über 100 Jahre alt, die hat aber schon 10 Jahre lang den Tod herbeigesehnt. Für sie war es eine Erlösung. Mein Vater ist davon ja noch 30 Jahre entfernt. Und ich bin wirklich froh, dass es ihm besser geht. Zumindest den Umständen entsprechend gut.
AntwortenLöschenMir haben die Ohren geklingelt, hier wird über mich gesprochen!?!?
AntwortenLöschenDas erste Foto hat mich auch erschrocken und betroffen gemacht. Vielleicht auch weil dein Pa nicht wie ein alter Mann aussieht. Da erstaunt mich das nächste Foto umso mehr. Ich wünsche ihm und euch, dass es noch besser wird.
Und deine zuen Augen sollen wohl vom Bart ablenken?
Klingeln? Das waren sicher die Glöckchen am Weihnachtsmannschlitten. Upps... Der Bart.... Ne, zu meiner Verteidigung: drei Tage keine Lust gehabt, mich zu rasieren.
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