Da bin ich also kürzlich zum Essen weg, werde von Verwandtschaft entdeckt. Ist nichts Besonderes, kommt bei mir alle Schaltjahre vor, dass ich mir auswärts einen kleinen Imbiss leiste. Ein Krume Brot, ein Wursteckchen, was halt günstig und essbar ist. Hier im Blog übertreibe ich natürlich schamlos und bilde Fotos von den Essen am Nachbartisch ab. Ansonsten schließe ich mich zu Hause ein, trinke Wasser aus der Leitung und esse, was tot auf meinen Balkon fällt. Marlies kann sich sicher noch an das Buch mit den Krammetsvögeln und deren archaischen Zubereitung erinnern.
So oder so ähnlich stellen sich weite Teile meiner weiteren Familie mein Leben vor.
Was natürlich dann logischerweise für Verwunderung sorgt, wenn ich mit Respa oder sonstwem in einem Lokal auftauche und dort esse, trinke und auch noch lache. Kurz: mich wie ein normaler Gast benehme. Zuletzt also war es vor gut 10 Tagen soweit, ich wurde in einem Lokal entdeckt; und zwar von zwei Menschlein aus meiner Familie, intern vor Jahren Hefe-R und Rotwein-K genannt. Nicht von mir, von deren Freunden. Ich erlaube mir, dies hier für den Blog zu übernehmen. Zusammen sind sie die Familie Angelnich, sie eine Schulkolleging von früher, er mein Cousin.
Die Angelnichs sitzen also so da, während ich mit der Respa die Steckenpolka tanze, unser reservierter Sitzplatz liegt Ende des Lokale, sodass wir ausreichend begutachtet werden können. Aufmerksamkeit ist uns sicher, Ego und Schandmaul beide recht groß. Und trotzdem fühle ich mich heute irgendwie aus einem Séparé besonders bewundert. Kurzer Blick, da sitzen sie. Ich schwenke die Krücke (die ich in der Eben nicht brauche, nur an besonders steilen Stücken zur Sicherheit) und grüße damit. Betretenes Wegschauen allüberall. Und große Augen am Tisch bei der Familie. Erkannt hat mich da niemand, warum auch immer. Nach dem Hinsetzen auf unsere Logenplätze grüße ich nochmals in Richtung von Rotwein-K und ernte wieder große Augen, aber keine Reaktion. Sie hält sich an dem Spezi fest, kein Rotwein zu sehen. Soviel zu den schnellen Urteilen aus unserer Familie.
Respa und ich speisen, sie einen gebackenen Wels mit hausmacher Kartoffelsalat, dazu die üblichen Tischgetränke. Das Lokal leert sich wie unsere Gläser mehrmals auch. Da stehen die Angelnichs auf und gehen in unsere Richtung. Innerlich muss ich grinsen. Darf ich mal ausholen warum? Danke, hier gehts los...
Im Jahr 1998 habe ich meinen alten 5er-BMW gegen einen neuen 5er (e39 mit Vollausstattung) ausgetauscht. Bar bezahlt, was damals eben so üblich war, nur für das spätere Verständnis. Durchaus ansehnliches Teil. Und der Hefe-R hat schon immer wie ein Verrückter auf diese Produkte gestanden. Der Abschuss war der Kauf eines 320 i, der optisch auf 328 i aufgebauscht wurde. Klar, wir sind alle blöd und erkennen weder am Klang noch an den Ausstattungsdetails, was da vor uns steht. Kurz: er hat sich damals gepflegt lächerlich gemacht.
An einem Abend im Herbst sitze ich also mit dem nun schon knapp vier Monate alten Wagen vor der Tür mit den Kartkumpels im Alten Schützenhaus in Coburg. Damals dessen Heimstatt und ich noch nicht bei den Kartern dabei. Als er (Hefe-R) sich verabschiedet, an den Tisch kommt und sagt: "Ich habe gehört, du musst dein Auto verkaufen? Wenn du es günstig machst, dann nehme ich ihn...." und war verschwunden. Damals war ihm der Ruf des Zockers und Tunichtguts weit voraus geeilt. Zurück blieben fünf pikierte Kartkumpels, ein verblüfftes Ich und stille am Tisch. Den Wagen habe ich dann noch bis 2005 gefahren. So viel zu diesem Thema.
Und dieser Hefe-R kam nun wieder in Richtung unseres Tisches, ich war gespannt, was da nun kommt. Will er meine Krücke kaufen? Die Respa mitnehmen? Mir eine Versicherung verkaufen? Weit gefehlt. Ein kurzer - sehr kurzer - Plausch und wir gingen unserer Wege. Was heißt, sie gingen, wir blieben. Heute dann kam der Anruf. Eine mir bis dato unbekannte Nummer, am Telefon der Hefe-R. Leichter Zungenschlag? Keine Ahnung, ich will ja niemanden was Böses unterstellen.
Bla Bla Bla, drumherum, laber und sabber. Da hat er sich doch entschuldigt, dass er nur kurz am Tisch war. Was ich angenehm empfand. Denn: kein gemeinsames Thema. Wie auch. Wir haben danach nicht mal mehr über die Beiden geredet, was bei unseren Lästermäulern eigentlich die höchste Form der Missachtung und Abstrafung ist. Und dann kam der eigentliche Punkt: "Dass du mal wieder raus bist...?" "Ja...?" "Na, weil man doch hört, dass du die Wohnung nicht mehr verlässt...." "Aha" "Ja, wird in der Familie erzählt..!" Ich spare mir, ihm zu erzählen, was die Familie über ihn so sagt. Wenig, dafür prägnant. Aber: Gerüchte, daran beteilige ich mich nicht. Oder vielleicht doch. Ach, wer weiß das schon...
Als endlich die Sprache auf das kommt, was ihn wirklich interessiert: "Welches Auto hast du denn dabei gehabt?" Kurzes Geplauder, er ist am Telefon sichtlich erleichtert, dass er nun eine Fahrzeugklasse über mir angekommen ist, ich kann förmlich hören, wie er triumphiert. Naja, soll er stolz drauf sein, wenn er sonst nix hat im Leben.
So oder so ähnlich stellen sich weite Teile meiner weiteren Familie mein Leben vor.
Was natürlich dann logischerweise für Verwunderung sorgt, wenn ich mit Respa oder sonstwem in einem Lokal auftauche und dort esse, trinke und auch noch lache. Kurz: mich wie ein normaler Gast benehme. Zuletzt also war es vor gut 10 Tagen soweit, ich wurde in einem Lokal entdeckt; und zwar von zwei Menschlein aus meiner Familie, intern vor Jahren Hefe-R und Rotwein-K genannt. Nicht von mir, von deren Freunden. Ich erlaube mir, dies hier für den Blog zu übernehmen. Zusammen sind sie die Familie Angelnich, sie eine Schulkolleging von früher, er mein Cousin.
Die Angelnichs sitzen also so da, während ich mit der Respa die Steckenpolka tanze, unser reservierter Sitzplatz liegt Ende des Lokale, sodass wir ausreichend begutachtet werden können. Aufmerksamkeit ist uns sicher, Ego und Schandmaul beide recht groß. Und trotzdem fühle ich mich heute irgendwie aus einem Séparé besonders bewundert. Kurzer Blick, da sitzen sie. Ich schwenke die Krücke (die ich in der Eben nicht brauche, nur an besonders steilen Stücken zur Sicherheit) und grüße damit. Betretenes Wegschauen allüberall. Und große Augen am Tisch bei der Familie. Erkannt hat mich da niemand, warum auch immer. Nach dem Hinsetzen auf unsere Logenplätze grüße ich nochmals in Richtung von Rotwein-K und ernte wieder große Augen, aber keine Reaktion. Sie hält sich an dem Spezi fest, kein Rotwein zu sehen. Soviel zu den schnellen Urteilen aus unserer Familie.
Respa und ich speisen, sie einen gebackenen Wels mit hausmacher Kartoffelsalat, dazu die üblichen Tischgetränke. Das Lokal leert sich wie unsere Gläser mehrmals auch. Da stehen die Angelnichs auf und gehen in unsere Richtung. Innerlich muss ich grinsen. Darf ich mal ausholen warum? Danke, hier gehts los...
Im Jahr 1998 habe ich meinen alten 5er-BMW gegen einen neuen 5er (e39 mit Vollausstattung) ausgetauscht. Bar bezahlt, was damals eben so üblich war, nur für das spätere Verständnis. Durchaus ansehnliches Teil. Und der Hefe-R hat schon immer wie ein Verrückter auf diese Produkte gestanden. Der Abschuss war der Kauf eines 320 i, der optisch auf 328 i aufgebauscht wurde. Klar, wir sind alle blöd und erkennen weder am Klang noch an den Ausstattungsdetails, was da vor uns steht. Kurz: er hat sich damals gepflegt lächerlich gemacht.
An einem Abend im Herbst sitze ich also mit dem nun schon knapp vier Monate alten Wagen vor der Tür mit den Kartkumpels im Alten Schützenhaus in Coburg. Damals dessen Heimstatt und ich noch nicht bei den Kartern dabei. Als er (Hefe-R) sich verabschiedet, an den Tisch kommt und sagt: "Ich habe gehört, du musst dein Auto verkaufen? Wenn du es günstig machst, dann nehme ich ihn...." und war verschwunden. Damals war ihm der Ruf des Zockers und Tunichtguts weit voraus geeilt. Zurück blieben fünf pikierte Kartkumpels, ein verblüfftes Ich und stille am Tisch. Den Wagen habe ich dann noch bis 2005 gefahren. So viel zu diesem Thema.
Und dieser Hefe-R kam nun wieder in Richtung unseres Tisches, ich war gespannt, was da nun kommt. Will er meine Krücke kaufen? Die Respa mitnehmen? Mir eine Versicherung verkaufen? Weit gefehlt. Ein kurzer - sehr kurzer - Plausch und wir gingen unserer Wege. Was heißt, sie gingen, wir blieben. Heute dann kam der Anruf. Eine mir bis dato unbekannte Nummer, am Telefon der Hefe-R. Leichter Zungenschlag? Keine Ahnung, ich will ja niemanden was Böses unterstellen.
Bla Bla Bla, drumherum, laber und sabber. Da hat er sich doch entschuldigt, dass er nur kurz am Tisch war. Was ich angenehm empfand. Denn: kein gemeinsames Thema. Wie auch. Wir haben danach nicht mal mehr über die Beiden geredet, was bei unseren Lästermäulern eigentlich die höchste Form der Missachtung und Abstrafung ist. Und dann kam der eigentliche Punkt: "Dass du mal wieder raus bist...?" "Ja...?" "Na, weil man doch hört, dass du die Wohnung nicht mehr verlässt...." "Aha" "Ja, wird in der Familie erzählt..!" Ich spare mir, ihm zu erzählen, was die Familie über ihn so sagt. Wenig, dafür prägnant. Aber: Gerüchte, daran beteilige ich mich nicht. Oder vielleicht doch. Ach, wer weiß das schon...
Als endlich die Sprache auf das kommt, was ihn wirklich interessiert: "Welches Auto hast du denn dabei gehabt?" Kurzes Geplauder, er ist am Telefon sichtlich erleichtert, dass er nun eine Fahrzeugklasse über mir angekommen ist, ich kann förmlich hören, wie er triumphiert. Naja, soll er stolz drauf sein, wenn er sonst nix hat im Leben.
Bäh, so2was kann ich ja gut ab. Genauso wie die vielen Zeitgenossen, die sich krumlegen und das neueste Modell auf Pump kaufen, nur damit sie ne Klasse besser haben als der Nachbar. Schrecklich!
AntwortenLöschenIst so, ich finde das eher peinlich. Wenn es finanziell passt bitte, aber wenn nicht, dann werden aus den Baguette eben Salzstangen. Auch manche Frau hat damit ein Problem und sucht sich was "außer Tarif". Hab´ ich mal von gehört ;-)
AntwortenLöschenDeswegen fange ich jetzt aber nicht das Lottospielen an.