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Die kleine Papierfibel - Die Geschichte des Papieres


Die kleine Papierfibel


Die Geschichte des Papieres


In China wurde erstmals im Jahre 105 n Chr. von der Herstellung eines Papieres berichtet. Dieses war jedoch in der Qualität von den heute gebräuchlichen Sorten und Herstellungsweisen entfernt. Ts´ai Lun, ein Staatsbeamter, teilte dem damaligen Kaiser mit, es sei ihm gelungen, ein Papier aus Lumpen, Netzen und Rinde zu erstellen.

Nach den Arabern ca. im 8. Jahrhundert breitete sich in den folgenden Dekaden die Papier-macherkunst nach und nach auch in Europa aus. Hier zeugen noch heute >Hadernschneider, Stampfwerke, >Refiner und Spindelpressen von den Anfängen. Bis ins 19. Jahrhundert wurde an der Technik der Papierherstellung nur wenig verändert. Vor dieser Zeit wurden die Papiermühlen hauptsächlich mit Windenergie und Wasserkraft angetrieben. Im Gegensatz zur heutigen Erzeugung auf Rund- und Längssieben wurde im Mittelalter jeder einzelne Bogen aus der >Suspension von Hand herausgeschöpft und zwischen zwei Filzen zur Trocknung gepresst. Nachdem eine gewisse Konsistenz erreicht war, wurden diese Blätter an der Luft getrocknet. Zu dieser Zeit wurden bereits Wasserzeichen als Kennzeichen der Kunden in das Papier eingearbeitet.

Im 14. Jahrhundert begann der Siegeszug des Papieres gegenüber dem bis dahin verwendeten Pergament. Lediglich die Kanzleien, Gelehrte und Klöster hatten ab hier einen, wenn auch noch geringen, Bedarf. Dies änderte sich schlagartig, als nur 100 Jahre später die Buchdruckkunst durch Johannes Gutenberg erfunden wurde und diese die Wiedergabeart der Aufzeichnungen revolutionierte. Eine frühe Art der heute noch bekannten Flugblätter wurde zu dieser Zeit schon auf Papier gedruckt. Dies hatte zur Folge, dass es bereits im Jahr 1600 in Deutschland ca. 200 Papiermühlen gab, in denen jeweils bis zu 15 Arbeiter eine Tagesausbeute von 500 Blatt je Person brachten. Überlieferungen berichten von den ersten Zeitungsdruckereien aus dieser Zeit. Auch die Auflagenhöhen der Bücher stiegen mit dem Bildungsfortschritt der Bevölkerung, die mehr und mehr des Lesens und somit auch des Schreibens mächtig wurde.

In den nächsten 200 Jahren stieg die Zahl der Papiererzeugerstätten noch schneller auf ca. 1.300 Werke mit insgesamt ca. 14 - 15.000 Arbeitern an. Dies wiederum als eine Reaktion auf den stetig steigenden Papierverbrauch, der bis zum heutigen Tage ungebremst ist. Die zu diesem Zeitpunkt verwendete Technik des Rahmenschöpfens beherrschen heute nur noch Wenige, darunter die Papiermacher der Taklamakan im asiatischen Raum.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich dann eine Technik, die es ermöglichte, anstatt der durch den immensen Verbrauch sehr knapp gewordenen Hadern Holzschliff einzusetzen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann erstmals recycled, d. h., es wurde Zellulose, die ja aufwendig chemisch aus dem Holz gelöst werden muss, gespart. Die Inhaltsstoffe bestehen meist aus Fasern pflanzlicher Herkunft (Cellulose-Fasern). Die Gewinnung dieses für die Papiererzeugung so wichtigen Rohstoffes geschieht durch mechanischen (>Fibrillation) oder chemischen Aufschluss.

Gelegentlich werden auch synthetische Fasern und Füll- und Hilfsstoffe zur Qualitätsverbesserung beigemischt. In diesem Jahrhundert sollte auch erstmalig eine Mechanik zur Anwendung kommen, die es erlaubte, größere Stückzahlen zu erzielen und höhere Suspensionsmengen zu verarbeiten - die Papiermaschine war geboren. Ergänzend zu dieser Technik wurde auch vom Handschöpfen auf >Langsiebe umgestellt. Hierbei wird die Papierlösung auf ein Endlossieb aufgegossen - anstatt Bogen bekam man nun Bahnen und war nicht mehr so sehr an die Größen gebunden, die durch die >Schöpfrahmen vorgegeben waren. Heute verwendete Maschinen haben leicht eine Breite bis zu zehn Metern bei einer Länge von teilweise über 90 Metern.

Die Papiertrocknung erlaubte die Papierherstellung dann endlich in Rollen. Die Bahnen aus den Langsieben werden über Zylinder geführt, die wiederum mit Dampf beheizt wurden. Einer langen Trocknung an der Luft stand so eine weitaus effektivere Trocknung auf der Maschine gegenüber.

Moderne Fabriken enthalten heute neben der Stoffverarbeitung auch die Stoffaufbereitung. In den dem Produktionsablauf vorgegliederten Stufen wird Holz geschliffen und der für die Herstellung nötige Zellstoff gewonnen. Diese in >Pulpern im Wasser gelösten Fasern haben eine Stoffdichte von ca. 5 %, d.h., 5 kg Trockenmasse kommen auf 100 Liter Wasser. Das bei der Produktion anfallende Abwasser wird meist nicht mehr wie noch vor wenigen Jahren in die Kanalisation geleitet, sondern in werkseigenen Kläranlagen gereinigt und dem Stoffkreislauf wieder zugeführt. Die hierbei entstehende Umweltbeeinträchtigung bleibt somit äußerst gering.

Bevor die 5 %ige Suspension jedoch auf die Siebe aufgebracht wird, ist eine Reinigung nötig. Hierbei wird ausgeschlossen, daß später das Papier ungewollte Einschlüsse wie Metall, Kunststoff oder Holzsplitter ausweist. Das Ausscheiden dieser Stoffe geschieht über Zentrifugal- und Siebkörper-Sortierer. Die gereinigte Flüssigkeit wird zur Papiereigenschaftsverbesserung in Mahlgeräten gehandelt. Hier werden die Fasern auf eine brauchbare Länge gekürzt und fibrilliert. Nach und nach werden die für die verschiedenen Papier-, Karton- und Pappsorten nötigen Zusätze beigefügt. Die nunmehr aufbereitete Suspension wird in eine Öffnung zwischen zwei rotierende Siebe gebracht, dadurch der Hauptanteil des Wassers aus der Suspension entzogen. Aus diesen Sieben kommt nun das rohe Faservlies.

Dieses Flies wiederum wird durch zwei Walzen geführt, die dieser Fasermasse einen weiteren Teil der Feuchtigkeit entziehen. Diese gegeneinander pressenden Walzen verschaffen dem Papier eine erste Oberflächenglätte. In der sich dieser Prozedur anschließenden Trockenpartie wird das Restwasser in der Papierbahn verdampft. Dies geschieht, wie kurz oben beschrieben, durch die Vorbeiführung des Papieres an beheizten Zylindern.

Auch hier kann wieder auf die Oberflächenstruktur Einfluss genommen werden. Endgültig wird die >Grammatur hier bereits festgelegt. Papiere haben eine Masse von bis zu 225 g/qm, als Pappe wird eine Bahn ab einem Flächengewicht von 225 g/qm bezeichnet. Karton weist ein Gewicht von 150 - 600 g/qm auf, d. h., dieses Gewicht kann sowohl in den Papier- als auf in den Pappbereich hinein reichen. Das rohe Papier ist fertig und kann in der nun erhaltenen Bahn zu einer Rolle aufgewickelt werden. Von hier aus ist nun jede Weiterverarbeitung möglich. Leimen, >kaschieren, glätten und das Aufbringen einer Beschichtung (streichen) ist an der Reihe.

Auch die Einfärbung kann an dieser Stelle geschehen. Ist nicht schon der Papierkörper gefärbt worden, so erfährt die Papierbahn hier eine Oberflächenfärbung. Das heißt, hier wird nicht das komplette Papier gefärbt, sondern lediglich die Oberfläche erhält einen „Anstrich“. Diese Verfahrensweise spart nicht nur Energie sondern hilft auch, die Ressourcen zu schonen. Als willkommener Effekt werden durch den sparsameren Pigmentverbrauch auch die Kosten für die Herstellung gesenkt. Viele Papiere werden heute veredelt und mit speziellen, auf den Bedarf zugeschnittenen, Ausrüstungen versehen. Das Ergebnis ist ein Markt, auf dem der Kunde aus vielen tausend Sorten in der ganzen Welt aussuchen und das richtige Papiere für seine Zwecke finden kann.

Das Holzaufschlussverfahren


Holz kann auf folgende Arten aufgeschlossen werden, d. h., der in den Fasern enthaltene Zellstoff kann auf diese Weisen gelöst werden:

1. Holzschliffverfahren

2. Sulfitverfahren

3. Sulfatverfahren

Diese Aufschlussverfahren sind zum großen Teil die Voraussetzung für die Art des Bleichverfahrens.

Im Holzschliffverfahren gewonnene Fasern werden meist mit Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid gebleicht. Gelegentlich werden auch beide Stoffe kombiniert zur Bleichung eingesetzt. Hieraus resultieren dann die Bleichklassifizierungen >chlorfrei tcf und >chlorfrei cfa. Letztere wird gelegentlich auch nur als >chlorarm bezeichnet.

Beim Sulfitverfahren sind drei Bleichmöglichkeiten denkbar.

1. Wie beim Holzschliffverfahren die Aufhellung mit Sauerstoff und/oder Wasserstoff-
peroxid. Die Einstufungen nenn sich hier chlorfrei tcf und chlorfrei cfa.

2. Bleichung mit Sauerstoff, Chlorgas, Chloroxid und Wasserstoffperoxid. Diese Stufe
wird bei Bleiche mit diesen Stoffen als chlorarm bezeichnet.

3. Die Bleichung mit Chlorgas und Elementarchlor. Hier wird ausschließlich mit der
Bezeichnung chlorgebleicht gearbeitet.

Das Sulfatverfahren ermöglicht exakt die gleichen Bleichweisen. Ebenso entsprechen die Einstufungen denen des Sulfitverfahrens.
Das Prinzip der Herstellung noch einmal in der kurzen Übersicht:

-Stoffaufbereitung in Zellstofffabriken oder Holzschleifereien
-Ansetzen der Suspension (5 %ig)
-Filtration und Reinigung der Suspension
-Bearbeitung in der Papier- oder Kartonmaschine
-pressen
-trocknen
-glätten
-leimen
-veredeln
-streichen
-Ausrüstung

Die Gliederung der Papierqualitäten und -sorten geschieht in folgende Sparten:

1. Inhaltsstoffe
-holzfreie (zellstoffhaltige) Papiere, auch ZP-Papiere genannt. Diese sind nochmals in
Stufen von 1 - 5 unterteilt, wobei die höchste (beste) Qualität mit ZP 5 bezeichnet wird.

-holzhaltige (holzschliffhaltige) Papiere. Ein großer Teil des hier verwendeten Holzes
kommt aus der Ausforstung bzw. ist Bruchholz.

-altpapierhaltige (Recycling-)Papiere, auch AP-Papiere genannt. Auch hier wieder eine
Unterteilung in 5 Stufen, wiederum ist AP 5 die beste Qualität. Altpapierfasern können
ca. 5x aufbereitet werden, dann sind diese durch die Bearbeitung zu kurz und für die
Papierproduktion unbrauchbar geworden. Wird bedrucktes Altpapier verwendet, wird
zusätzlich noch das De-Inking nötig. Hier fallen ca. 10 % der Ausgangsmasse an Abfall an. Diese 10 % können problemlos thermisch in Heizkraftwerken oder auf Deponien gelagert werden. Eine Bedruckung ist nach dem Entfärben ohne Probleme möglich. Die druckspezifischen Belange werden fortlaufend verbessert, mittlerweile hat dieses Papier eine hohe Reißfestigkeit erlangt. Auch für Verpackungszwecke ist es sehr gut geeignet. Lediglich die Alterungsbeständigkeit ist nicht ganz so hoch wie die der weißen Papiere. Altpapiere (Recyclingpapiere) dürfen nicht direkt mit Lebensmitteln in Berührung kommen, da die früheren Verwendungszwecke des Recyclingstoffes bei den anfallenden Mengen in den meisten Fällen nicht geklärt werden können.

2. Aussehen
-weiße Papiere
-für den Verpackungssektor bei Berührung mit Lebensmitteln
-für den Druckbedarf
-für den Büro-, Schul- und Privatbedarf

-farbige Papiere

3. Oberflächenbeschaffenheit
-maschinenglatte (m´gl.) Papiere, eine zusätzliche Glättung zu der der Produktionsmaschi-
nen erfolgt meist nicht

-einseitigglatte (e`gl.) Papiere

-satinierte (sat.) Papiere

4. Veredelungsgrad
-ungestrichene Papiere

-gestrichene Papiere, hier wird eine den speziellen Anforderungen angepaßte Oberfläche
aufgestrichen

5. Lieferform
-in Rolle, diese können sowohl in der Länge, der Breite, als auch im Rollendurchmesser
variieren. Eine Normung für den Endverbraucher beispielsweise trägt die Bezeichnung Secare-Rolle. Diese Rollen haben einen maximalen Gesamtdurchmesser von 23 cm und einen Euro-Kern von max. 75 mm Durchmesser. Mit dieser Normung kann gewährleistet werden, daß die Endverbraucher Rollenmaße entsprechend Ihrer Spender- und Abrollgeräte erhalten.

-in Formaten (siehe hierzu auch die DIN-Papierfomate und die Bogenfomate)


6. Verwendungszweck
-Druckpapiere (Büropapiere)
-Verpackungspapiere und -karton
-Hygienepapiere
-gekreppt, z. B. für Küchentücher, Handtücher und Toilettenpapier
-glatt für Wattevliese, Windeln, Binden und Spezialpapiere für technische Anwen-
dungen

Die Eigenschaften des Papieres

-sind abhängig vom verwendeten organischen Fasermaterial
-durch Lufträume zwischen den Fasern guter Wärme- und Stromisolator
-durch Wasseraufnahme bzw. -abgabe quellen oder schrumpfen die Fasern
-Papier ist im Feuchtigkeitsgehalt abhängig von der umgebenden Luftfeuchtigkeit
-Lebensdauerverkürzung ist möglich durch
-Licht
-hoher Temperatur (Spröde durch Austrocknung)
-zu hoher oder zu niedriger Luftfeuchtigkeit
-zu hohe relative Luftfeuchtigkeit (über ca. 70 %) fördert Pilz- und Bakterien-
befall
-zu niedrige relative Luftfeuchtigkeit (unter ca. 40 %) kostet Geschmeidigkeit
und Elastizität
-Luftverunreinigung

Stichwortverzeichnis



Absolute Feuchte

- bezeichnet den Anteil des bei der Produktion von Papier darin enthaltenen Wassers. Eine abs. Feuchte von 4,5 % bedeutet, daß in 100 kg Papier noch 4,5 kg Wasser enthalten sind. Diese abs. Feuchte ist für Kopierpapier ein wichtiger Indikator, da Kopierpapier im Kopiergerät bis ca. 200° C erhitzt wird. Bei diesem Einbrennvorgang (bei dem der Toner fixiert wird) wird das im Papier enthaltene Wasser verdampft. Hat das Papier eine zu hohe Feuchte (z. B. Offsetpapier 6 %), kommt das Papier wellig aus dem Kopierer. Ist es zu trocken, kann es zu Faltenbildung kommen. Der optimale Wert liegt bei 4,5 %. DIN ISO 287

Abwasserbelastung
-bei der Bleichung keine, wenn der Einsatz von Sauerstoff und/oder Wasserstoffperoxid erfolgt. Die Verwendung von Chlordioxid reduziert die Abwasserbelastung, während bei der Verwendung von Elementarchlor bzw. Chlorgas die höchste Abwasserbelastung entsteht.

Acetatfolien
-glasklare Kunststofffolie in matt und seidenglänzend

Acetatseide
-hochglänzendes, veredeltes Kunstseidengewebe mit hoher Opazität

Alterungsbeständigkeit
- angegeben in Jahren, sagt aus, wie lange ein Papier mindestens haltbar ist, bis es langsam zerfällt. Diese Angabe ist immer wichtiger für Behörden und Institute, deren Papierablage (Archive) einen langen Zeitraum überdauern muss (Standesamt, Grundbuchamt, Museum etc.). Die Alterungsbeständigkeit von Papier kann noch nicht ganz genau in Jahren angegeben werden, da dieses Kriterium erst in jüngster Zeit, bedingt durch die moderne Papierfabrikation, eine Rolle spielt. Alte handgeschöpfte Papiere wurden weitestgehend ohne Säuren und Laugen hergestellt und sind daher noch nach Jahrhunderten gut erhalten. Säure und Laugen, die zum Kochen des Holzes für die Zellstoffproduktion verwendet werden, zersetzen das Papier schon nach wenigen Jahrzehnten, wenn es nicht neutralisiert wurde. Alterungsbeständigkeit wird festgestellt durch Nachahmung von Klimaten in einem Klimaschrank, der den Alterungsprozess in kurzen Zeiträumen simuliert.

AOX-Wert
-ist eine von der >CEPI festgelegte Maßeinheit, die die Menge der organischen Chlorverbindungen im Verhältnis zu 1.000 kg der hergestellten Faserstoffe angibt. Einteilung in:
-chlorfrei tcf = AOX-Wert 0,0
-chlorfrei cfa = AOX-Wert <0,5 kg (auch chlorarm genannt)
-chlorgebleicht= AOX-Wert >0,5 kg

Aufzugtauen
- besonders zähes, gleichmäßiges, dichtes Papier für die Bespannung von Gegendruckzylindern.

Bankpost
-hochwertiges Schreibmaschinenpapier, auch mit Wasserzeichen

Barytpapier
-hochweißes (mit 30 - 60 g/qm Barytschicht), mattgestrichenes Spezialpapier für Reproduktionszwecke

Bilderdruckpapier
-beidseitig gestrichenes Druckpapier, holzfrei und holzhaltig, matt und glänzend

Blauer Engel
-Den BLAUEN ENGEL gibt es für wenig umweltbelastende Produkte. Geprüft wird von RAL, die zusammen mit der "Jury Umweltzeichen” das Papier ausführlich auf Herstellungsweise, Zusammensetzung und Weiterverarbeitung testet. Zertifiziert werden nur Papiere, die zu 100 % aus Altpapier hergestellt werden.

Bleicharten
-Faserstoffe können mit Chlorgas, Chlordioxid (elementares Chlor), Wasserstoffperoxid oder Sauerstoff gebleicht werden. Auch eine Kombination dieser Stoffe wird teilweise gehandhabt. Diese Stoffe verantworten die Einteilung in die >AOX-Stufen

Bruchholz
-meist Schwachhölzer, die durch Windbruch oder bei der regelmäßigen Ausforstung anfallen

Bücherschreibpapier
-holzfreies, satiniertes, vollgeleimtes, radierfestes Papier für Geschäftsbücher

CB/CFB/CF
-Funktionshinweis für selbstdurchschreibende Papiere:
C = coated (gestrichen)
F = front (Vorderseite)
B = back (Rückseite)
Rückseitenstrich mit Mikrokapseln und Farbgeberschicht, Vorderseitenstrich mit Farbnehmerschicht

CEPI
-Confederation of European Paper Industries

Chromopapier
-holzhaltiges und holzfreies, einseitig gestrichenes Etiketten-, Bezugs- und Einschlagpapier

Chromoersatzkarton
-mehrlagiger Duplex- oder Triplexkarton mit meist holzfreier, vollgeleimter Decke

De-Inking
-ein Arbeitsgang bei der Fasergewinnung, bei dem die Druckfarbe aus Altpapieren mittels Seifenlaugen und Pressluft abgeschieden wird. Gleichzeitig können auch die verwendeten Füllstoffe herausgewaschen werden.

Dicke

- wird gemessen mit einem Dickenmesser und bezeichnet den Abstand in Millimetern von der Oberseite und der Siebseite de Papieres. Von der Dicke des Papieres kann man Rückschlüsse auf das Volumen eines Papieres ziehen. Das Volumen bezeichnet das Verhältnis der Dicke zum Gesamtgewicht. DIN 5311005 TI.

DIN

-DIN 6738 deffiniert die mechanisch-physikalische Lebensdauer von Papieren. Eingestuft wird danach in Lebensdauerklassen (LDK).
LDK 12 –80 ist einige hundert Jahre alterungsbeständig
LDK 24 – 85 ist mehrere hundert Jahre alterungsbeständig

-DIN ISO 9706: Akten, Bücher und andere Dokumente, die dauerhaft aufbewahrt werden sollen, unterliegen dieser Norm. Per Definition können nur Papiere, die ausschließlich aus Zellstoff hergestellt wurden (holzfrei; niemals Recyclingpapiere), zertifiziert werden. Experten bezeichen die DIN 9706 als “Supernorm”, die zum Ziel hat, Papiere für die Aufbewahrung auf unbegrenzte Dauer zu definieren.

Doppelt gestrichen
-Druckpapier mit Vorstrich, aufgebracht durch die Papiermaschine und Hauptstrich durch eine separate Streichmaschine

Dünndruck
-leichtgewichtiges, portogünstiges, wenig durchscheinendes Papier

Dünnpost
-leichtgewichtiges Schreibmaschinenpapier

Duplexkarton
- Karton aus zwei verschiedenen Lagen gefertigt

Falzbrüche
-die Menge der Falzungen im Papier-/Kartonbogen

Falzen
-hier wird ein Bogen Papier oder Karton gefaltet, um die Heft-/Buchform zu erreichen und eine Weiterverarbeitung zu ermöglichen

Feinpost
-Schreibmaschinenpapier in gehobener Qualität

Fenster in Briefumschlägen und Versandtaschen
-Din lang und DIN C6
Format: 45 x 90 mm
Position: 20 mm von links
15 mm von unten

-C5 und B5
Format: 45 x 90 mm
Position: 20 mm von links
60 mm von unten bei Klappe rechts

-C4
Format: 90 x 55 mm
Position: 57 mm von Links
20 mm von unten bei Klappe links

Fibrillation
-Zerlegung in feine Strukturen

Filtration
-Wasserentzug der nassen Papierbahnen

Füllstoffgehalt
- auch bezeichnet als Aschegehalt. Dieser Wert liefert eine Aussage für die Menge an anorganischen Stoffen (= Füllstoffe) im Papier. Ein gewogenes Stück Papier wird verbrannt und verglüht, der Restanteil wird angegeben in Prozent des vorherigen Gewichtes. Der Füllstoffgehalt gibt an, wie hoch der Anteil von Zellstoff bei der Papierproduktion ist. Billige Papiere haben meist einen hohen Aschegehalt, hier werden viele Füllstoffe zugesetzt, sie sind billiger als Zellstoffe.

Gedeckt
-Bezeichnung für qualitativ bessere Oberseite einer mehrlagigen Kartonsorte

Gegossene PVC-Folie
-sehr dünne, leicht zerstörbare Kunststofffolien für Dokumentenaufkleber, Prüfplaketten und ähnliche Anwendungsbereiche

Gerippt
-Papier mit parallel verlaufenden Wasserzeichenlinien (z. B. Vorsatzpapier)

Glätte
- kennzeichnet die Ebenheit der Papieroberfläche. Für Kopierpapier ist sie eine Kennzahl für die Toneraufnahme (hoch bei rauhem Papier) bzw. das zusammenkleben (statisch, z. B. bei sehr glattem Papier). Hier sind zwei Messverfahren gebräuchlich. 1. Bekk: angegeben in sek. für die Zeit, in der eine bestimmte Luftmenge zwischen der Papieroberfläche und einer hoch polierten Glasscheibe durchgesogen wird. Hohe sek.-Zahl = Hohe Glätte. Din 53 107 2. Bendsen: angegeben in ml, die Luftmenge in einer bestimmten Zeit, hohe Bendsenzahl = hohe Rauhigkeit. Din 53 108

Grammatur
- wird gemessen mit einer speziellen Papierwaage, die von einer bestimmten ausgewogenen Fläche das Papier hochrechnet und auf einen Quadratmeter umrechnet. Die Einheit hierfür wird in Gramm pro qm angegeben. Das Standardgewicht liegt bei uns bei ca. 80 g/qm und in Übersee bei ca. 75 g/qm. DIN ISO 536

Granuliert
-Papiere mit körniger Prägung

Gußgestrichen
-hochglänzender, spiegelnder Strich durch Kontakttrocknung an hochglanzpoliertem Chromzylinder

Hadern
-auch Lumpen genannt, bestehen meist aus Cellulose, Leinen, Baumwolle, Hanf oder ähnliches

Hadernschneider
-Schneidwerke zum Zerkleinern von Hadern

Hartpost
-Schreibmaschinenpapier mit hoher Radierfestigkeit


Hochfein
-Klassifizierung für herausragende Papierqualität

Hohlrillen
-Papier oder Karton wird in der Biegesteifigkeit durch ein Verdrängen des Materials geschwächt

Holzfrei
- holz-(Schliff)-frei, also ohne mechanisch aufbereitete verholzte Fasern gefertigt
Holzhaltig
-holz-(Schliff)-haltig, also mit mechanisch aufbereiteten verholzten Fasern gefertigt

Holzschliffverfahren
-Fasergewinnung durch Zerkleinerung und Aufschluss von Holz

ISO-Wert
- ist ein Maß für die Reflexion des Lichtes (Wellenlänge 457 nm im blauen Spectralbereich). In Prozent angegeben drückt die Zahl aus, wieviel Prozent einer Lichtmenge (Reflektionsfaktor) vom Papier reflektiert wird. Die Zahl gibt den Weißegrad eines Papieres an. DIN 53 145

Kanzleipapier
-Gattungsbegriff für linierte, gefalzte Schreibpapiere

Klopffest
-Eigenschaft guter Etikettenpapiere, die als Flaschenetiketten in Abfüllanlagen miteinander in Berührung kommen und auch im nassen Zustand keine Flecken bekommen dürfen

Kombifalz
-eine Kombination aus >Kreuzfalz und >Parallelfalz

Kreuzfalz
-eine Falzart, die nur im Werkdruck Anwendung findet. Gefalzt wird hier zusätzlich zum ersten Falz noch einmal im rechten Winkel. Ein 3-Bruch-Kreuzfalz ergibt somit 16 Seiten.

Kunstdruck
-Gattungsbegriff für hochwertiges, gestrichenes Druckpapier

Langsieb
-ein Endlossieb, auf dem die >Suspension aufgegossen wird

Laserdruck
- Kopierverfahren mittels Laserstrahlen belichteter Druckform

Laufrichtung
-Die Zellstoff- und Holzfasern, aus denen Papier und Pappe besteht, richten sich auf der Papiermaschine längs zur Lauf-Richtung aus. Dadurch haben die Materialien längs und quer zur Laufrichtung einige unterschiedliche Eigenschaften. Deshalb ist zu unterscheiden in:
-Schmal-Bahn (SB)
-dies bedeutet, dass die schmalere Seite des Bogens der Rollenbreite entspricht,
aus der der Bogen geschnitten wurde. Die Fasern liegen also parallel zur längeren
Seite des Bogens.
-Breit-Bahn (BB)
-dies bedeutet, dass die breitere Seite des Bogens der Rollenbreite enspricht, aus
der der Bogen geschnitten wurde. Die Fasern liegen also parallel zur kürzeren
Seite des Bogens.

Leimung, ph-Wert
  • Leim wird zur Papierherstellung verwendet, um die Wasseraufnahme des Papieres zu unterbinden. Der Leim wird entweder dem flüssigen Papierbrei beigemischt oder in der Leimpresse auf das trockene Papier aufgetragen. Der Leim umschließt die Fasern, die im natürlichen Zustand ähnlich einem Strohhalm Wasser abziehen und dann die Fasern ver-schließen. Die Leimung macht das Papier erst beschreibbar für Tinte und Drucker, ebenso Tintenstrahldrucker. Das Stauben von Papier wird durch die Oberflächenleimung verhindert, da diese die Fasern und Füllstoffe miteinander verklebt. Eine Verleimung im „ph-neutralen Bereich“ macht das Papier Alterungsbeständig. Gemessen wird mit einem farblich reagierenden Meßstreifen.
Leinenprägung
-Oberflächenprägung in Leinenstruktur

Leitkartenkarton
-standfester Karton für Leitkarten in Karteien

Lignin
-je mehr von diesem Stoff im Papier vorhanden ist, desto schneller vergilbt es. Diese, die Faser versteifende Substanz, muss bei der Zellstoffgewinnung möglichst weit ausgelöst werden. Lignin ist der Hauptauslöser für das Vergilben von Papier.

Lithovinyl
-witterungsbeständiger Weich-PVC-Film, als Haftklebematerial auch im Offsetdruck zu verarbeiten

Luftpost
-leichtes, dünnes, portogünstiges Korrespondenzpapier

Manilakarton
-nach früherem Rohstoff, Manilahanf, beibehaltener Name für besonders zähen, haltbaren Karton

Maschinengestrichen
-bereits in der Papiermaschine durch Strichauftrag veredelt

Maschinengraukarton (MGK)
-aus Papierabfällen hergestellter Karton geringerer Güte

Maschinenholzpappe
-Sammelbegriff für Pappe, aus Holzschliff gefertigt

Mattgestrichen
-durch matten Strichauftrag oberflächenverdelt

Mattpost
-matt geglättetes Schreibmaschinenpapier

Mittelfein
-mit größerem Anteil an mechanisch aufbereiteten verholzten Fasern gefertigt

Nass- und Laugenfest
-in feuchtem Zustand mind. 30 % der Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Beanspruchung im Vergleich zum trockenen Zustand

Natronkraftpapier
-Packpapier mit hoher mechanischer Widerstandskraft, aus langfasriger (z. B. Natron-)Zellulose gefertigt

Naturpapier/-karton
-große Gruppe der ungestrichenen und unbeschichteten Papiere/Kartonsorten

Neuleinenprägung
-Prägung in einer körnigen, künstlichen „Leinenstruktur“

Nuten
- hier wird aus dem Material mit einem Fräser oder Spanheber Masse entfernt, um den Bogen leicht brechen oder biegen zu können

Opazität
- bezeichnet die Lichtundurchlässigkeit von Papier. Je höher die angegebene Zahl, um so undurchsichtiger ist das Papier. In Bezug auf Kopierpapier stellt die Opazität eine Angabe dar für doppelseitiges Kopieren. Bei einem Wert von <85 kann die Rückseite sichtbar werden. Messung ähnlich wie Weiße, aber mit einer schwarzen Glasplatte hinterlegt. DIN 53 146

Opak-Primer
-undurchsichtige Grundierungsfarbe bei Haftpapieren

Oberflächenbehandelt
-durch Verbesserung der Oberfläche (z. B. Besprühen, Leimen) für den Druck anwendungssicherer gemacht

Oberflächengeleimt
-zur Verbesserung von Dimensionsstabilität und Oberfläche zusätzlich in der sogenannten Leimpresse mit Leimstrich versehen

OCR-Papier
-genormtes Papier für optisch-elektronische Beleglesung (optical correction reading)

Offsetfest
-hinsichtlich Dimensionsstabilität und Oberflächenfestigkeit besonders für den Offsetdruck geeignet

-UV-Licht im Tageslicht lässt das Papier durch Wandlung der Strahlung weißer erscheinen

Originalgestrichen
-innerhalb der Vielzahl von gestrichenen Qualitäten die oberste Güteklasse (auf Aggregaten außerhalb der Papiermaschine gestrichen)

Overheadfolie
-durchsichtige, beschreibbare Folie zur Verwendung als Vergrößerungsvorlage in Tageslichtprojektoren

Parallelfalz
-ein Falz oder mehrere folgt parallel auf den vorhergehenden. Hauptsächlich findet diese Falzart Anwendung bei Prospekten (Flyer) oder Fensterfalzungen

Plakatpapier
-vollgeleimtes, einfarbiges, oft einseitig gestrichenes Papier, mit Plakatfarben beschreibbar

Prägungen
-schmückende Veränderung der Papier-/Kartonoberfläche mittels Prägewalzen/-platten

Pergamin
-Einschlagpapier, weiß und farbig, mit glasigem, durch scharfes Satinieren erreichtem Charakter

Press-Span-Ersatz
-Rundsiebkarton, stark geglättet, mit besonderer Dichte und Festigkeit (Hartkarton)

Reaktive Oberfläche
-mittels Beschichtungen hergestellte Reaktionsfähigkeit der Papier-/Kartonoberfläche auf Druck, Licht, Chemikalien oder mechanische Einflüsse

Recycling
-Wiederverwendung von Rohstoffen, die aus gebrauchten Fertigprodukten zurückgewonnen werden

Refiner
-früher auch Holländer genannt, ein Mahlgerät für die gereinigte >Suspension

Registerkarton
-holzhaltiger oder holzfreier, oft geklebter, weißer und farbiger Karton für Karteizwecke
Reißlänge
- eine wichtige Angabe zur Festigkeit de Papieres. Gemessen in Metern (m) heißt, so lang ist ein 1,5 breiter Papierstreifen, dass er an seinem Eigengewicht anreißt. Laut Vorschrift DIN 19 309 (Kopierpapier) mindestens 5000 m in Längsrichtung der Fasern und 2500 m quer zur Faserrichtung. Nach DIN 53 112 mittels Zugprüfungsmaschine.

Relative Feuchte
- wird gemessen mit einem Dickemesser und bezeichnet das Klima im Papier in Abhängigkeit mit der Umgebungsluft. Ist die rel. Feuchtigkeit in einem Raum, in dem das Papier verarbeitet wird, sehr unterschiedlich zur rel. Feuchte im Papier, kann das Papiere eine mehr oder weniger starke Rollneigung zeigen. Das ideale Klima für die Papierlagerung und -verarbeitung ist bei 20° C und 50 - 55 % relativer Feuchte erreicht. >absolute Feuchte

Reproduktionspapier
-einseitig matt gestrichenes Papier für die Druckvorlagenherstellung

Rillen
-mit einem Messer oder einer Rillzurichtung eingebrachte Vertiefung, um das Papier oder den Karton leichter knicken oder brechen zu können.

Rupffestigkeit
- gibt die Festigkeit des Papieres gegen das Herausrupfen von Partikeln aus der Papieroberfläche an. Zum Rupfen kommt es, wenn die Druckfarbe beim Offsetdruck so zäh ist (Tack der Farbe), dass sie Partikel aus dem Papier herausreißt. Ähnlich einem Stift aus Siegelwachs, dessen Zähigkeit mit ansteigenden Nummern zunimmt, wird dieser erhitzt, bis das Wachs flüssig ist und auf das Papier aufgedrückt. Nach Erkalten wird der Stift senkrecht abgezogen. Der Stift bzw. die Zahl, ab der sich sichtliche Partikel lösen, gibt die Rupffestigkeit an. Recyclingpapiere weisen keine so hohe Rupffestigkeit wie holzfreie Papiere auf.

Satiniert/Geglättet
-glatter Zustand einer Papier-/Kartonoberfläche, der durch Druck und Wärme (Kalander) erreicht wird

Saugpost
-holzhaltiges oder holzfreies, weißes oder farbiges saugfähiges Papier zur Verwendung auf Schablonenvervielfältigern

Schöpfrahmen
-diese Rahmen wurden in die >Suspension getaucht, um das Wasser aus der Suspension abscheiden zu können.

Selbstdurchschreibendes Papier
-auch chemisches Reaktionspapier, mit Farbkapseln und Akzeptorschicht versehen, zu Herstellung von Durchschriften ohne Kohlepapier >CB/CBF/CF

Spezialgestrichen
-Klassifizierungsbezeichnung für hochfeine, auf Aggregaten außerhalb der Papiermaschine gestrichene Bilderdruckpapiere

Spezialgummiert
-Bezeichnung für matte, der Papieroberfläche ähnliche Dextrin-Gummierung, die durch Feuchtigkeit aktiviert wird

Spezialmatt
-handelsübliche Bezeichnung für gestrichene, matte, dabei weitgehend geschlossene Papieroberfläche

Strichbruch / Strichbrechen
-Papier oder Karton wird an einer Stelle überdehnt, die Faser reißen ein

Sulfatkarton
-überwiegend aus Sulfatzellulose hergestellter, besonders zäher Karton für anspruchsvolle Verpackungen und grafische Erzeugnisse

Sulfatverfahren
-Holzfasern werden in einer Schwefellösung alkalischer Art zu Zellstoff gekocht. Vorteil gegenüber dem Sulfitverfahren: längere Fasern, deshalb gut für das Recycling. Aufgrund der Gesetzgebung nur außerhalb der BRD angewandt.

Sulfitverfahren
-hauptsächlich in der BRD angewandtes Verfahren. Meist wird Schwefelsäure für den Zellstoffaufschluss angewandt.

Suspension
-in Wasser gelöste Rohstoffasern

Synthetisches Papier
-aus synthetischen Faser hergestelltes, besonders widerstandsfähiges Material

Tambour
-Rolle mit Rohpapier

Triplexkarton
-zweiseitig gedeckter Karton mit holzhaltiger Mittellage, auf Rundsieb- oder kombinierten Kartonmaschinen gegautscht

Trockengummiert
-tatsächlich nicht präzise Bezeichnung für Papiere mit matter Rückseitengummierung

Transparenz
-Gegensatz zur Opazität, bezeichnet die Lichtdurchlässigkeit der Papiere

TYP SC
-selbstdurchschreibendes Papier mit einseitiger Beschichtung, kombiniert aus Kapsel- und Akzeptor-Bestandteilen, für Durchschriften von einem Naturpapier

TYP SC-CB
-Verbindungsglied zwischen Naturpapier und CFB- bzw. CF-Blätter

Umdruckpapier
-satiniertes, meist holzhaltiges, vollgeleimtes Druckpapier für das Spirit-Carbon-Umdruckverfahren

Umschlagkarton
-maschinenglatter oder geprägter, holzhaltiger oder holzfreier, meist farbiger Karton zwischen 130 und 400 g/qm für Umschlagzwecke

Ungeklebt/geklebt
-Bezeichnungen für
a) durchgearbeiteten einlagigen bzw.
b) mehrlagigen geklebten Karton

Volumen
-Verhältnis der Dicke eines Papieres zu seinem Gewicht

Vollgeleimt
-Fachausdruck für ein mit Tinte beschreibbares Papier, nicht auslaufend

Vollrillen
-Papier oder Karton wird durch die Verdichtung des Materials in der Biegefestigkeit (Steifheit) geschwächt

Vorsatzpapier
-holzfreies weißes oder getöntes, oft geripptes oder geprägtes Papier zum Abdecken der Buchdeckelinnenseiten

Wasseraufnahme nach Cobb
- gibt die Wasser anziehende Eigenschaft von Papier an. Hier wird in g/qm die Menge Wasser gemessen, die ein Stück Papier einseitig innerhalb von 60 sek. (= Cobb 60) aufsaugt. Der Messwert dient zur Ermittlung des Leimungsgrades. DIN 53 132

Wasserzeichen
-bildliche Darstellung im Papier, die in der Durchsicht sichtbar wird. Meist durch in das Schöpfsieb eingearbeitete Kupferdrähte erreicht

Werkdruck
-Druckpapier, meist holzfrei, mit Volumen gearbeitet, für Buchherstellung

Xerographie
-indirektes elektrostatisches Trockenkopierverfahren

Zellulosepapier
-handelsübliche Bezeichnung für einseitig glatte Packpapiere mit unterschiedlichem Zellstoffgehalt.
ZP1 = geringer Zellstoffanteil - ZP5 = hoher Zellstoffanteil

Die DIN-Formate


DIN A
Größe in mm
DIN B
Größe in mm
DIN C
Größe in mm
A0
841 x 1189
B0
1000 x 1414
C0
917 x 1297
A1
594 x 841
B1
707 x 1000
C1
648 x 917
A2
420 x 594
B2
500 x 707
C2
458 x 648
A3
297 x 420
B3
353 x 500
C3
324 x 458
A4
210 x 297
B4
250 x 353
C4
229 x 324
A5
148 x 210
B5
176 x 250
C5
162 x 229
A6
105 x 148
B6
125 x 176
C6
114 x 162
A7
74 x 105
B7
88 x 125
C7
81 x 114


Die Bogenformate

1/1 Bogen = 75 x 100 cm
1/2 Bogen = 50 x 75 cm
1/4 Bogen = 37,5 x 50 cm (38 x 50 cm)
1/8 Bogen = 25 x 37,5 cm (25 x 38 cm)
1/16 Bogen = 18,75 x 25 cm (19 x 25 cm)

Tabelle der Kartonagen- und Pappsortenkurzbezeichnungen


Ungestrichene Kartonsorten

Kurzbezeich-nung
Kartonbezeichnung
Vorderseite
Einlage
Rückseite
UC1
Chromoersatzkarton
h´frei weiß
hell
h´frei weiß
UC2
Chromoersatzkarton
h´frei weiß
hell
hell
UT1
Triplexkarton
h´frei weiß
grau
hell
UT2
Triplexkarton
leicht holzhaltig weiß
grau
hell
UD1
Duplexkarton
h´frei weiß
grau
grau
UD2
Duplexkarton
leicht holzhaltig weiß
grau
grau
UD2 ist für Skin-Verpackungen geeignet

Gestrichene Kartonsorten
Kurzbezeich-nung
Kartonbezeichnung
Vorderseite
Einlage
Rückseite
Z
Gestrichener Zellstoffkarton
h´frei weiß
h´frei weiß
h´frei weiß
GC1
Chromokarton
h´frei weiß
hell
h´frei weiß
GC2
Chromokarton
h´frei weiß
hell
hell
GT1
Chromo-Triplexkarton
h´frei weiß
grau
hell
GT2
Chromo-Triplexkarton
h´frei oder leicht h`haltig weiß
grau
grau
GD1
Chromo-Duplexkarton
Spezifisches Volumen größer als 1,5 ccm/g
h´frei weiß
grau
grau
GD2
Chromo-Duplexkarton
Spezifisches Volumen kleiner als 1,4 ccm/g
h´frei oder leicht h´haltig, weiß
grau
grau
alle gestrichenen Kartonsorten sind als Blister-Verpackung geeignet


Gußgestrichene Kartonsorten
Kurzbezeich-nung
Kartonbezeichnung
Vorderseite
Einlage
Rückseite
GGZ
Gussgestrichener Zellstoffkarton
h´frei weiß
h´frei weiß
h´frei weiß
GG1
Gussgestrichener Chromokarton
h´frei weiß
hell
h´frei weiß
GG2
Gussgestrichener Chromokarton
h´frei weiß
hell
hell
alle gussgestrichenen Kartonsorten sind als Blister-Verpackung geeignet
r
Die Kurzbezeichnungen bedeuten im Einzelnen:

U = ungestrichen C= Chromokarton
G = gestrichen D = Duplexkarton
GG = gussgestrichen T = Triplexkarton
Z = Zellstoffkarton

Datenblatt der Maschinengraupappen

Dicke in mm (ca.)
g/qm (ca.)
qm/100 kg (ca.)
1,00
650
153,8
1,20
780
128,2
1,50
975
102,6
1,80
1.170
85,5
2,00
1.300
76,9
2,20
1.430
69,9
2,50
1.625
61,5
2,80
1.820
54,9
3,00
1.950
51,3
3,20
2.080
48,1
3,50
2.275
44,0
3,80
2.470
40,5
4,00
2.600
38,5
Diese Angaben sind nur Beispiele. Unvermeidliche Maßabweichungen müssen sich die Hersteller von Pappen ausdrücklich vorbehalten!
Rillungen im Hochdruck

Rillmesser
Rill-Kanalbreite in mm

in mm / Punkt
170 g/qm
200 g/qm
250 g/qm
300 g/qm
350 g/qm
0,5 / 1,5
0,8
0,8 – 1,0
1,0
1,0
-
0,7 / 2
0,8 – 1,0
1,0
1,0
1,0 – 1,3
1,3
1,0 - / 3
-
1,0 – 1,3
1,0 – 1,3
1,3
1,3 – 1,5
Bitte beachten:
- Rillwulst nach innen führt überwigend zu besserem Ergebnis
- Die Rillung quer zur Laufrichtung führt bei Flächengewichten von 170 g/m² - 300 g/m²
überwiegend zu besseren Ergebnis
- Die Laufrichtung bei Flächengewichten >300 g/m² sollte parallel zur Rillung verlaufen
- Die relative Luftfeuchtigkeit sollte in den Verarbeitungs- und Lagerräumen zwischen 45 %
und 55 % liegen
- Die Rilllinie muß zum Rillkanal exakt zentriert werden
- Die Ausformung der Rillung muß stark genug sein
- Es sollten keine scharfkantigen Rillwerkzeuge benutzt werden

Ausdrücklich nicht zum Einsatz bei der Herstellung von Graukartonagen kommen folgende Stoffe:

-Cadmium, Asbest, Formaldehyd, Weichmacher, Barium, Blei oder Bleiverbindungen, Antimon, Arsen, Chrom, Quecksilber, polychlorierte Biphenyle, bromierte Schutzmittel (Flammenhemmende Mittel, der natürliche Flammpunkt dieses Materiales liegt bei ca. 190 - 200° C), FCKW, Merkur, Selenium,

Die Unterschiede der Kartonsorten

Die Kartonsorten Ungestrichen, Gestrichen und Gussgestrichen werden bevorzugt für die Faltschachtelherstellung eingesetzt. Hier kommen hauptsächlich Gewichte bis ca. 500 - 600 g/qm zum Einsatz. Graukartonagen wie Kistenpappen, Kofferpappen und finden dagegen im Verpackungssektor als Zwischenlagen und Transportschutz Verwendung. Maschinengraukarton wird aufgrund seiner speziellen Eigenschaften bevorzugt im Möbelsektor zur Stabilisierung von Möbelgestellen und ähnlichem verarbeitet. Hier wird besonders auf eine Qualität ab ca. 1,5 mm = ca. 980 g/qm geachtet. Weiterhin liegt ein besonderes Augenmerk auf einem möglichst hohen Berstdruck.

-ungestrichener Karton
Bei den ungestrichenen Sorten nimmt Chromoersatzkarton eine Sonderstellung ein, dessen hochwertige Vorderseite aus Zellstoff eine matte, gut bedruckbare Vorderseite gibt.

-gestrichener Karton
Gestrichener Karton sichert - gegenüber ungestrichenem Karton - ein besseres Druckbild, brillantere Farbwirkung und wesentlich höheren Glanzeffekt bei der Lackierung

-gussgestrichener Karton
Gussgestrichener Karton ist zusätzlich oberflächenveredelt. Der Hochglanz entsteht im sogenannten Gussstrichverfahren in Kontakt-Trocknung auf einem hochglanzpoliertem Chromzylinder, der dem Karton eine spiegelnde, völlig geschlossene Oberfläche verleiht.

Empfohlene Anpasszeit in Stunden nach dem Verbringen an den Arbeitsplatz von dem Weiterverarbeiten

Paletten-volumen
Differenz zwischen Raum- und Kartontemperatur

5° C
7,5°C
10°C
15°C
20°C
25°C
30°C
35°C
ca 0,4 m³
7
12
17
26
36
41
64
92
ca 0,6 m³
9
15
20
31
42
55
76
106
ca 1 m³
12
18
23
33
46
63
84
115
ca 2 m³
13
19
24
35
49
66
90
123

Größen der Briefumschläge (Deutsche Normierung)

Format
Größe
Format
Größe
Format
Größe
DIN C6
114 x 162 mm
DIN lang
110 x 220 mm
Kompakt
125 x 235 mm
DIN C6/5 für
Automat
114 x 229 mm
Kompakt für
Automat
120 x 235 mm
DIN C5 für Automat
162 x 229 mm
DIN C4 für Automat
229 x 324 mm
C5 Standard
162 x 229 mm
1/6 DIN
220 x 220 mm
DIN B5
176 x 250 mm
DIN C4
229 x 324 mm
DIN B4
250 x 353 mm
DIN E4
280 x 400 mm
Röntgenfilm-taschen
320 x 450 mm
370 x 450 mm
430 x 430 mm




Institute und Museen zum Thema Papier und Pappe

PTS - Papiertechnisches InstitutHeßstraße 134
80797 München
Tel.: +49 (0) 89 12146-96
Fax: +49 (0) 89 12365-92
EMail:
r.sangl@ptspaper.de
WWW: www.ptspaper.de

Institut für Papier-, Zellstoff- und Fasertechnik

Kopernikusgasse 24, A-8010 GRAZ
Tel.: (0043) 0316/873-7511
Fax: (0043) 0316/873-8010
http://www.cis.tugraz.at

www.kartonagen.de
(Hersteller, Verarbeiter, Jobbörse)
papiermachermuseum
Museumsplatz 1
A 4662 Steyrermühl
Tel.: +43 (0)7613-3951
Fax: +43 (0)7613-8834
e-mail:
papier.druck@aon.at
http://members.vienna.at/difr/papiermachermuseum/

Deutsches Museum

Effnerstr. 18
85764 Oberschleißheim
Telnr : [Fax] (089) 315714-50
www.deutsches-museum.de

Auskunftsfreudige Hersteller:

Leinfelder Georg GmbH & Co Papier-Karton-Kunststoff Schrobenhausen/Obb
Aichacher Str. 8
86529 Schrobenhausen
Telnr : (08252) 896-0
[Fax] (08252) 896-340
http://www.leinfelder.de

Pappen- und Kartonagenwerk Rudolf Bräuer GmbH
Hirschleithe 6
09518 Großrückerswalde
Telnr : (03735) 64023

Papierfabrik Cordier GmbH
Jägertal 7
67098 Bad Dürkheim (OT:Hardenburg)
Telnr : (06322) 939-0
[Fax] (06322) 939-269

Papierfabrik Elten GmbH
Hauberg 1
46446 Emmerich am Rhein
[Fax] (02828) 7031
Telnr : (02828) 2051

Papierfabrik Golzern GmbH
Fabrikstr. 1
04685 Nerchau
[Fax] (03437) 980-699
Telnr : (03437) 980-700

Papierfabrik Cordier GmbH
Jägertal 7
67098 Bad Dürkheim (OT:Hardenburg)
Telnr : (06322) 939-0
[Fax] (06322) 939-269




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