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Res publica - oder wie sich die Bananen bei uns durchsetzen.


Nachfolgend ein Tatsachenbericht eines Bekannten aus dem Allgäu, welcher eine Begegnung mit der dritten Art hatte - dem deutschen Serviceleistenden. Dass Beruf von Berufung kommt, wird leider immer mehr vergessen, bezeichnend ist dabei für mich, dass vor allem die besser und Bestverdienenden das Geld über das körperliche Wohl stellen.


Es gibt Tage ……

Meine Frau hatte vorgestern und gestern frei – bei schönem Wetter!

Gestern Früh stellt Sie fest, dass sie am Kopf eine Quaddel hat und auf der Schulter lauter Ausschlag. Ich sagte zu ihr, geh gleich zum Arzt, das schaut mir nach Herpes aus (Herpes – Gürtelrose – Windpocken sind alles die gleichen Viren). Allerdings „streiken“ bei uns gerade am Donnerstag und Freitag – also auch heute – die Hausärzte! Also hat sie gestern (Donnerstag) gesagt „das geht schon …“!

Heute Morgen Freitag) nun war es schon wesentlich mehr und auch unangenehmer. Also in die Arbeit, die dringendsten Arbeiten erledigt und dann versucht einen uns bekannten Arzt zu erreichen, nach 6 Telefonaten keine Chance! Dabei brauchen wir nur ein Rezept für diese Medikamente. Zwei Apotheken weigerten sich (verständlicher Weise) uns diese ohne Rezept auszuhändigen.

Also nach Pfronten, in die Apotheke um eine Herpessalbe und entsprechende Tabletten zu kaufen. „Können wir ihnen ohne Verschreibung nicht geben!“ Aber die sehr freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter der Falkensteinapotheke versuchten dann den in der Zeitung avisierten „Vertretungsarzt“ für Notfälle tel. zu erreichen um einen Termin zu erhalten. Es ist nicht zu glauben aber (auch) in dieser Praxis war nur der Anrufbeantworter dran, der auch auf den ärztlichen Notdienst hinwies (01805 191212 die Nr. hatte ich schon bei meinen vorangegangenen Bemühungen erhalten). Die Apothekerin ruft also auch dort an, erklärt die Sachlage und bekommt von dem anderen Ende zu hören, das ist ein Fall für den HAUSARZT!

Also weiter ins Krankenhaus, nach 10 Minuten warten an der Empfangspforte wird man weitergeschickt zu Aufnahme „S1“, da ist aber niemand! Wir trotzdem in diese Anmeldung, da kommt eine ältere Frau vom Gang nach und sagt uns sie sei noch vor uns dran weil sie warte auch schon 20 Minuten, aber es kommt niemand! Ich gehe daraufhin den Gang mit den Behandlungsräumen entlang und muss feststellen dass aus einem Raum ein lautes Gegackere und Gekichere kommt. Da waren die persönlichen Gespräche offensichtlich wichtiger wie die Patienten (Servicewüste Deutschland also auch hier!) Da außer dieser Dame noch andere Patienten am Warten waren wurde mir die Zeit langsam zu knapp, da nun schon die Mittagspause der Apotheken näher rückte und diese Tabletten möglichst vor 72 Stunden nach Beginn der Erkrankung genommen werden müssen!

Also, die nächste Lösung in unsere Apotheke in Seeg die uns und unseren Hausarzt kennen.

Auch hier stellen sie fest, das muss Herpes sein, aber wir dürfen nicht. Das Medikament haben wir hier und zeigt es uns sogar. Allerdings empfehlen sie uns zu einem Internisten zu gehen, nimmt das Telefonbuch; sucht die Nummer raus und macht einen sofortigen Termin aus, zwar in Füssen aber immerhin ein Arzt der praktiziert!

Also nach Füssen zu diesen Arzt. Freundlicher Empfang, alles geklärt, „ein bisschen müssen sie noch warten, aber sie kommen als übernächste dran“. Als ich nach dem nächsten Intermezzo meine Frau wieder abgeholt habe, haben wir es gerade noch geschafft vor der Mittagspause bei der nun dritten Apotheke die verschriebenen Medikamente zu bekommen, wobei die Apothekerin meiner Frau sofort von sich aus anbot die erste Tablette sofort zu nehmen und ein Glas Wasser brachte! Die Frau, eigentlich alle in den Apotheken, waren durchwegs sehr kompetent und nett!

Zum zweiten „Intermezzo“ dieses Tages, Während meine Frau auf ihre Behandlung beim Arzt wartet, dachte ich, nutze die Zeit und fahr schnell zum Tanken nach Österreich, da ist der Sprit so 25 ct billiger und der Tank war leer, die 10 km rentieren sich also. Um es kurz zu machen, auf der Strecke zur Grenze war ein Unfall und als mir der Sanka im Stau entgegenkam wusste ich, das dauert noch, also umdrehen und über den Tunnel zur Tankstelle. Beim Tanken sah ich, dass aus der Richtung wo der Unfall war, wieder Autos kamen, also müsste offen sein. Vor der Unfallstelle wieder Stau! Aber Autos die entgegen kamen. Also einspurige Vorbeileitung? Neee, Eine nette Polizistin steht da vor der Unfallstelle und bedeutet den Leuten sie müssen UMDREHEN, hier geht’s nicht durch!

Ich habe mir daraufhin erlaubt sie anzusprechen und zu fragen warum denn der Verkehr nicht gleich an den beiden Kreuzungen VOR der Unfallstrecke umgeleitet wird? Die lapidare Antwort: „wir sind nur eine Streife und können das daher nicht machen!“ Hat aber das Funkgerät in der Hand und könnte damit aus der Umgegend weitere „Beamte“ anfordern!?

Seit heute weiß ich SICHER, dass wir in einer Bananenrepublik leben!

Nachtrag:
heute habe ich mehr über den Unfall erfahren, eine junge Frau war mit ihrem
PKW von der nassen Straße abgekommen und wurde dabei leicht verletzt. Da
aber Öl ausgelaufen war musste auch noch die Feuerwehr die Straße reinigen.
Weil die Feuerwehr sowieso alarmiert werden musste, hätte die in dem Fall ganz
sicher auf Nachfrage auch die Verkehrsumleitung übernommen.
Pikant dabei wird es erst richtig, wenn man später noch erfährt, dass zu dieser
Zeit ein Landwirt mit seinem Traktor im 10 km entfernten Eisenberg von einer
„Streife“ gestoppt wurde um eine „allgemeine Verkehrskontrolle mit Alkoholtest“
durchzuführen! Beides übrigens ohne Beanstandung!


Kommentare

  1. Wer will schon in einer Bananenrepublik leben? Da kann man doch nur vorschlagen: Auswandern! Und zwar in ein Land, in dem rezeptpflichtige Medikamente unter der Ladentheke gedealt werden. Ein Land, in dem es mehr Polizisten als Bürger gibt, so dass man auf keinen Fall von Personalknappheit bei der Polizei sprechen kann. Allerdings wird es wohl dann auch ein Land sein, dass eine Kritik an der "Bananenrepublik" nicht duldet.
    Merke: Nicht jeder, der ein Funkgerät in der Hand hält, kann "Beamte" anfordern. Das macht nur Sinn, wenn irgendwo mehr "Beamte" auf einen Funkruf warten um angefordert zu werden. Diese kosten wiederum Geld. Das wiederum kann man nur einnehmen, wenn jeder seine Steuern bezahlt, in der Bananenrepublik" tankt und nicht sein Geld zum Nachbarn trägt.

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