Mir fällt absolut nicht ein, wie ich dieses Abendessen nennen könnte. Na, dann nennen wir das Kind halt beim Namen. Siehe Überschrift. Für diese "Schichtspeise" bedarf es mehrerer Schritte.
Für die Lende wird benötigt:
- ein schönes Stück Schweinelende (ca. 500 Gramm
- 1 Esslöffel Meersalz
- eine Handvoll frischer(!) Kräuter - bei mir Petersilie, Dill, Schnittlauch
- 1 halber Teelöffel weißer Pfeffer
- gut drei Liter Wasser
Das Wasser mit Salz und Pfeffer, den kleingehackten Kräutern aufsetzen, auf ca. 80° Celsius bringen.
Die Lende halbieren und in das Wasser geben. Die Parüren mit dazugeben, ist ja dem Geschmack alles andere als abträglich. So nun das Ganze für gute 40 Minuten ziehen lassen. Keine Angst, das Fleisch wird nicht zäh, die Kerntemperatur war bei meinen Stücken bei gerade einmal 65° Celsius angelangt.
Zwischenzeitlich wird der Blätterteig aus dem Kühlschrank geholt. Natürlich geht auch die eigene Zubereitung, aber die Arbeit steht in keinem Verhältnis zu dem bisschen besseren Geschmack.
Der Blätterteig wird in die Form gegeben wie im Foto abgebildet.
Darauf wird der bayerische Leberkäse gestrichen, diesen hole ich bei ALDI. Der Grund hierfür: Gelinggarantie! Bei der Eigenherstellung neigt die Masse zum überhitzen, was ein Gerinnen der Eiweiße zur Folge hat. Das Brät reicht dann nur noch für den Abfall.
Sobald die Garzeit der Lende um ist, entnehmen Sie diese dem Topf und schneiden die Fleischstücke der Länge nach durch. Diese Lendenscheiben legen Sie auf das Brät. ACHTUNG: die entstandene Brühe nicht wegschütten!
Die Lende noch mit einer Kräuterpaste bestreichen (je 1 Bund Petersilie, Dill, Schnittlauch, mit etwas Salz und gutem Speiseöl pürieren).
Darüber die Seiten des Blätterteiges einklappen und mit einer Gabel mehrfach durchstechen.
Ab in den Ofen bei einer Temperatur von 160° Celsius, gute 90 Minuten.
Nachdem nun das Produkt im Ofen schmort, ist es an der Zeit, sich um die Soße zu kümmern. Hierfür wird benötigt:
- eine große Zwiebel, sehr fein geschnitten
- vier Schöpfkellen voll von der Lendenbrühe
- 400 g Schlagsahne mind 30 % Fettgehalt
- 1/4 Tasse Noilly Prat (oder guten Weißwein)
- 150 g kalte Butter
Beginnend mit dem anschwitzen der Zwiebeln und der nachfolgenden Zugabe von zunächst dem Noilly Prat sind wir nun schon ein gutes Stück dem Ende entgegen gekommen. Kurz den Alkohol ausdampfen lassen, dann mit vorerst zwei Schöpfern Brühe ablöschen.
Sobald dieser Grundstock etwas reduziert ist, die Sahne zugeben und unter einfachem rühren für einen Verbindung sorgen. Lassen Sie die Soße ruhig über die gesamte Backzeit einköcheln, sollte diese zu dick werden - mit der Brühe immer wieder etwas verlängern. Je länger Sie dieses durchhalten, desto intensiver wird der Geschmack. Bitte vorsicht mit dem Salz - die Brühe bringt eine gewisse Grundwürze bereits mit.
Sobald ein Ende der Blätterteig"pastete" in Sicht ist, geben Sie die Butter zur Soße dazu und montieren diese auf. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, sollten Sie jetzt vor einem kleinen Meisterwerk stehen.
Entnehmen Sie die Blätterteigpackung nun der Form, schneiden Sie diese in Scheiben und geben Sie etwas von der Soße dazu.
Guten Appetit!
Kleiner Tipp: nach dem entfernen der Parüren können Sie die Brühe hervorragend für eine Erbsensuppe oder einen Eintopf verwenden.
Hallo Silberlöffel,
AntwortenLöschenzuerst einmal , deine Kreation finde ich super Klasse.
Dann habe ich spontan ein Namen für die Leckerei gefunden:
Pochierte Lende in Leberkäse- Blätterteig mantel mit Pochierfond.
Gruß Jacob
Was ein Hammer-Rezept! Super :)
AntwortenLöschenHast du den Leberkäse gecuttert und passiert?
Grüßle
Ursula
@ Jacktel: Na, dann wird der so ab sofort genannt! Danke!
AntwortenLöschen@ Frau Currywurst: Nein, den Leberkäse mache ich nicht mehr selber. Mein Problem war immer, dass die kleinen benötigten Mengen schnell überhitzen, das Eiweiß verklebt. Und das schaut bäääh aus. Oder die andere Version, es wird zu grob. Auch nicht schön. Ich verlasse mich da entweder auf Metzgerware, wenn der keinen mehr vorrätig hat, dann von ALDI. Der ist geschmacklich auch recht gut. Mit Eis-Zugabe ist das auch so ein Ding, denn, wenn der mal zu flüssig wird, dann ist das auch kein schöner Anblick. Irgendwo im Blog habe ich den mal selber gemacht. Ist lange her ;-)