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Essen gehen in der Pizzeria Capri


Foto: Tageskarte

Montag Abend essen gehen ist nicht unser Ding. Nicht, dass wir keinen Hunger hätten Montag Abends, nein, in Coburg haben sehr viele Lokale geschlossen. So auch an diesem Montag. Unsere Wahl fiel also auf die Pizzeria Capri, in der wir früher sehr oft waren und gelegentlich auch „Mitnahmepizza“ orderten.

Oberstes Kriterium war an diesem warmen Abend, dass wir im Freien sitzen können. Hinter der Pizzeria befindet sich ein geteertes Stück, überbaut mit einer Art Carport, der Schutz vor der Sonne – und in unseren Breitengraden auch vor Regen – bietet. Ein Tisch fiel aus unserer Wahl, da einer Begleiterin dieser Platz aufgrund eines Hundes am Nachbartisch nicht zusagte. Zwar waren weitere Tische unbesetzt, die, die uns auf Anhieb gut gefallen hätten, waren mit „Reserviert“-Schildern besetzt. Kurzerhand haben wir uns also an einen Tisch gesetzt, der nicht so optimal war. Besser, als das Lokal wieder verlassen zu müssen.

Der junge Mann vom Service zeigte Esprit, beriet uns kurz in Sachen Speisekarte (Sonderkarte mit einigen Fleisch- und Pastagerichten!), brachte auch die Getränke noch sehr schnell an den Tisch. Apropos Tisch…. Leider haben diese eine recht ungünstige ovale Form, ab fünf Personen wird es recht eng am Tisch. Die rechteckige Form ist da deutlich günstiger. Form follows function? Hier leider nicht.

Für unsere Begleiter sollte es an diesem Abend folgendes geben:
Italienischer Salatteller für zwei, neun Euro – keine Chance, diesen alleine zu essen, auch zu Zweit wird es sehr schwer. Antipasti-Teller für eine Person, gut belegt mit Auberginen, Tomaten, Oliven, Zucchini etc., dazu frisches Weißbrot. Und Bruscetta. Frisch, knackig, fruchtig.

Als Hauptspeisen: drei mal Rindersteak mit Spargelsoße, dazu Kartoffeln. Obwohl die Steaks anders als in deutschen Lokalen zubereitet wurden (scheinbar in Kontaktgrills) und auch in zwei Scheiben anstatt nur ein relativ hohes Stück, waren die Steaks medium am Tisch angekommen. Dem Vernehmen nach waren diese schmackhaft, nur die Kartoffeln offensichtlich eine Convenience-Ware. Schade, dieses Detail unterscheidet hier ein gutes von einem sehr guten Essen.

FrauDSL und ich entschieden uns an diesem Abend für Pizza. Hatten wir in der letzten Zeit bei „Joey´s“ gesündigt, war es an der Zeit, wieder einmal eine Pizza nach alter Machart zu genießen. Wie in der Bewertung von „20Pfoten“ schon beschrieben, ist der Teig exakt gebacken und von der Stärke her sehr gut auf den Belag abgestimmt. Der Belag meiner Pizza bestand aus (Koch-)Schinken und Champignons, sehr lecker, gut gewürzt. Die mittlere Größe reichte sehr gut aus, um mich als eigentlich guten Esser zu sättigen. FrauDSL hat sich eine Grecca geordert, diese bestand neben Hackfleisch und anderen Auflagen, die man üblicherweise mit Griechenland assoziiert, auch aus gegen Pepperoni getauschten Knoblauch. Dieser war zu meinem Leidwesen sehr gut vertreten. Geschmacklich und handwerklich eine sehr gute Pizza, beide ohne Beanstandungen und wohlschmeckend. Aber nichts, was zu Jubelstürmen hinreist. Wir empfehlen ganz klar die Fleischspeisen oder die Speisen aus der Tageskarte, diese unterscheiden sich in der Kreativität des Koches ganz klar vom typischen Italiener-Einerlei.

Unsere Begleiter wählten zum Abschluss noch jeweils ein Panna Cotta, als Topping kann zwischen Erdbeer-, Karamell- oder Schokosoße gewählt werden. Die Panna Cotta war jedenfalls keine, die einem Italiener gegen die Ehre läuft, sondern selbst hergestellt.

Kurz zum Service. Der junge Herr, der uns den Abend über bediente, war sichtlich bemüht, auch wenn der Service zwischendurch nicht so gut klappte. Vielleicht sollte an solchen Stoßtagen über eine zweite Kraft nachgedacht werden. Sicher sind da auch die Kosten zu bedenken, wir konnten jedoch nicht nur an unserem Tisch längere Leerstände beobachten, die dem Gastwirt sogar Einnahmen kosten. Was uns auch zu den Preisen bringt. Diese sind weder teurer noch billiger als im Durchschnitt der in Coburg verlangten Preise. Die dafür geleisteten Qualitäten gut. Ach ja, der Großteil der reservierten Tische – und mindestens einen davon hätten wir gerne für uns gehabt – wurde an diesem Abend nicht besetzt. Kurz nach 21 Uhr dagegen wurden von allen Tischen die „Reserviert“-Schildchen weggenommen. Das verstehe wer will….


Die "schüchterne" Steffie ;-)


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